Burg Rehburg

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Rückseite des Rathauses und Innenhof der Burg Rehburg als Zweiflügelanlage; rechts der historisierender Turm aus den 1980er Jahren

Die Burg Rehburg war eine, etwa im 13. Jahrhundert durch die Welfen gegen die Grafen von Hoya, gegen die Grafen von Schaumburg und gegen das Bischof von Minden als Trutzburg erbaute Burg in Rehburg, im heutigen Niedersachsen. Auf den Grundmauern der Burg entstand im 18. Jahrhundert ein Fachwerkgebäude, in dem sich ein Amtshof und später ein Forstamt befanden. Heute dienen die Baulichkeiten, mit den Erweiterungsbauten aus den 1980er Jahren, der Stadt Rehburg-Loccum als Rathaus.

Lage

Die Rehburg liegt auf einer Erhöhung in der Niederung des Steinhuder Meerbaches, etwa drei Kilometer westlich des Steinhuder Meeres. Die Siedlung Rehburg entwickelte sich nahe der Burg an einem Knüppeldamm, der durch die Niederung führte. Im 15. Jahrhundert wird die Siedlung als Weichbild bezeichnet. Im Jahr 1648 erhielt sie den Status als Stadt, wurde aber 1659 wieder zum Flecken. Etwa drei Kilometer westlich von Rehburg finden sich die Reste der frühmittelalterlichen Ringwallanlage Düsselburg, die der Bevölkerung als Fliehburg diente.

Baubeschreibung

Rathaus von Rehburg-Loccum, der rechte baulich stark veränderte Bereich war Teil der Burg Rehburg
Rückseite des Rathauses mit Außenmauern der Burg Rehburg, darauf der im 18. Jahrhundert aufgesetzte Fachwerkbau

Bei der historisch als Reheburgk überlieferten Burganlage handelte es sich um eine Zweiflügelanlage. Sie verfügte über eine Vorburg mit Gebäuden. Burg und Vorburg waren von einem Burggraben umgeben, dessen Wasser aus dem vorbeifließenden Steinhuder Meerbach stammte. Schriftliche Überlieferungen aus den Jahren 1577 und 1586 zählen die Gebäude der Burg auf. Dabei werden eine Kemenate mit Saal, ein Bier- und Weinkeller, ein Brauhaus, ein Pforthaus, eine Wind- und eine Wassermühle, eine Hofstube sowie die Schreiberei genannt.

1754 wurde auf den Grundmauern der Burg ein Fachwerkgebäude aufgesetzt, das als Amts- und später als Forsthaus diente. Die Vorderfront des Baus im klassizistischen Stil ist verputzt worden, während die Rückseite aus offen liegendem Fachwerk besteht. Ein seitlicher und ein rückwärtiger Anbau wurden ebenso in Fachwerkbauweise errichtet. Seit 1969 dient der Gebäudekomplex als kommunaler Verwaltungssitz; zunächst für die Samtgemeinde Rehburg und nach der Gebietsreform von 1974 als Rathaus der Stadt Rehburg-Loccum. In den 1980er Jahren kam es zu Erweiterungsbauten in historisierenden Formen.

Im Laufe der Zeit haben Baumaßnahmen die Gräben des Burggeländes und den Bereich der Vorburg stark verändert. Ein Heimatforscher sammelte auf dem Burggelände Fundstücke des 14.–17. Jahrhunderts, die sich an der Erdoberfläche fanden. Dazu zählen Keramikscherben und Metallteile, wie ein Dolch, eine Dolchscheide, ein Topfhelm und ein Pulverhorn.

Geschichte

Die auf dem Grundbesitz des Klosters Loccum errichtete Rehburg schützte die Grafschaft Wölpe. 1331 erwarb Graf Adolf VII. von Schaumburg den Grundbesitz mit einer Geldzahlung, der Zusicherung der Zollfreiheit sowie der Zahlung des Zehnten auf Landflächen in Ricklingen bei Hannover.

Im 14. Jahrhundert erhielt das Geschlecht derer von Mandelsloh die Burg von den Herzögen von Braunschweig und Lüneburg als Pfandbesitz. Im Jahr 1371 gab Herzog Magnus II. Torquatus die Burg den Grafen von Hoya zum Pfand. Von 1387 an waren die von Münchhausen Pfandbesitzer, denen die Burg 1577 noch als Witwensitz diente. Ab 1586 fiel sie wiederum an die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg zurück.

Literatur

Weblinks

Commons: Burg Rehburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 28′ 26,1″ N, 9° 13′ 44,1″ O