Butachlor

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Strukturformel
Strukturformel von Butachlor
Vereinfachte Strukturformel – 1:1-Mischung von zwei Atropisomeren
Allgemeines
Name Butachlor
Andere Namen
  • N-(Butoxymethyl)-2-chlor-2',6'-diethylacetanilid
  • N-Butoxymethyl-2-chlor-N-(2,6-diethylphenyl)acetamid
Summenformel C17H26ClNO2
Kurzbeschreibung

gelbe bis purpurne Flüssigkeit mit schwach süßlichem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 23184-66-9
EG-Nummer 245-477-8
ECHA-InfoCard 100.041.328
PubChem 31677
ChemSpider 29376
Wikidata Q411950
Eigenschaften
Molare Masse 311,85 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Siedepunkt

157 °C (7,00 hPa)[2]

Dampfdruck

< 0,001 hPa (25 °C)[2]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser: 20 mg·l−1 (20 °C)[1]
  • löslich in den meisten organischen Lösungsmitteln einschließlich Diethylether, Aceton, Benzol, Ethanol, Ethylacetat und Hexan[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​400
P: 273[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Butachlor ist eine Mischung von zwei atropisomeren chemischen Verbindungen aus der Gruppe der Acetanilide, welche 1969 von Monsanto als Herbizid eingeführt wurde.[1]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Butachlor kann durch Umsetzung von Chloressigsäurechlorid mit dem Azomethin von 2,6-Diethylanilin und Formaldehyd, gefolgt durch Behandlung mit n-Butanol hergestellt werden.[3][4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Butachlor ist eine hellgelbe Flüssigkeit mit schwach süßlichem Geruch,[3] die gering löslich in Wasser ist.[2] Sie ist stabil gegenüber UV-Licht und Hydrolyse im pH-Wert-Bereich von 3, 6 und 9.[5] Sie zersetzt sich bei Temperaturen von 165 °C und darüber.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Butachlor wird als selektives, systemisches Herbizid gegen Gras und breitblättrige Unkräuter verwendet.[5] Im Reisanbau ist Butachlor das wichtigste Herbizid.[6]

Zulassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Butachlor wurde nicht in die Liste der in der Europäischen Union zulässigen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe aufgenommen.[7] In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[8]

Handelsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Machete, Butanex, Butataf, Dhanuchlor, Farmachlor, Hiltaklor, Trapp, Wiper, Rasayanchlor, Butenachlor.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Eintrag zu Butachlor. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 22. Mai 2014.
  2. a b c d e f g h Datenblatt Butachlor bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. Mai 2017 (PDF).
  3. a b c d Eintrag zu Butachlor in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 8. Oktober 2012.
  4. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1401-8, S. 14 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b Terry R. Roberts, David H. Hutson, Philip W. Lee, Peter H. Nicholls: Metabolic Pathways of Agrochemicals: Part 1: Herbicides and Plant Growth ... Royal Society of Chemistry, 1998, ISBN 0-85404-494-9, S. 194 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Rice Field Herbicide Butachlor Is Toxic to Taiwanese Frog Tadpoles
  7. Verordnung (EG) Nr. 2076/2002 (PDF) der Kommission vom 20. November 2002.
  8. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Butachlor in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 25. Februar 2016.