Calciumcyanid

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Strukturformel
Calciumkation Cyanid-Ion
Allgemeines
Name Calciumcyanid
Andere Namen
  • Cyancalcium
  • Blausaures Calcium
  • Calcid
  • Aero-Brand-Cyanid
  • Black Cyanide
Summenformel Ca(CN)2
Kurzbeschreibung

weiße, hygroskopische, rhomboedrische Kristalle[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 592-01-8
EG-Nummer 209-740-0
ECHA-InfoCard 100.008.856
PubChem 11590
Wikidata Q420491
Eigenschaften
Molare Masse 92,11 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,853 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

>300 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

leicht löslich in Wasser[1] und Ethanol[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​410
EUH: 032
P: ?
Toxikologische Daten

39 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−184,5 kJ/mol[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Calciumcyanid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Cyanide.

Gewinnung und Darstellung

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Calciumcyanid lässt sich durch exotherme Azotierung von Calciumcarbid bei 1000 °C herstellen.[5] Es entsteht dabei als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Calciumcyanamid.[5]

In wässriger Lösung wird Calciumcyanid auch durch Umsetzung von Blausäure mit Calciumhydroxid hergestellt[6]:

Eine Isolation des Feststoffs ist aber auf Grund der geringen Stabilität aus der Lösung nicht möglich.

Calciumcyanid ist ein weißer, nicht brennbarer Feststoff, welcher unter Zersetzung leicht löslich in Wasser ist. Bei Einwirkung von feuchter Luft und bei Temperaturen über 300 °C zersetzt sich die Verbindung, wobei Cyanwasserstoff und Stickoxide entstehen.[1]

Auf Grund der schlechten Stabilität gegenüber feuchter Luft wird Calciumcyanid üblicherweise als Mischung mit 45 – 50 % Natriumcyanid als sogenanntes Black Cyanide verwendet. Dieser Name ist auf die Färbung durch Verunreinigung mit ca. 1–2 % Kohlenstoff zurückzuführen. Kommerziell sind auch Lösungen mit weniger als 17 % Calciumcyanid erhältlich, da höherkonzentrierte Lösungen stark zu Hydrolyse neigen.[6]

Calciumcyanid wird bei der Gewinnung von Gold und Silber aus ihren Erzen verwendet.[7] Weltweit wird es ausschließlich in Südafrika hergestellt.[6] Es dient weiterhin als Rodentizid.[8]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 592-01-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 30. November 2011. (JavaScript erforderlich)
  2. a b David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. CRC Press, 2009, ISBN 978-1-4200-9084-0.
  3. Eintrag zu Calcium cyanide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-20.
  5. a b Eintrag zu Calciumcyanamid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 11. November 2014.
  6. a b c Gail, E., Gos, S., Kulzer, R., Lorösch, J., Rubo, A., Sauer, M., Kellens, R., Reddy, J., Steier, N. und Hasenpusch, W: Cyano Compounds, Inorganic. In: Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry. Oktober 2011, doi:10.1002/14356007.a08_159.
  7. Use of Cyanide in the Gold Industry. International Cyanide Management Institute, archiviert vom Original am 29. Februar 2012; abgerufen am 30. Juli 2011.
  8. Pradyot Patnaik: A Comprehensive Guide to the Hazardous Properties of Chemical Substances. Wiley, 2008, ISBN 978-0-470-13494-8 (Seite 325 in der Google-Buchsuche).