Christa Olbrich

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Christa Olbrich (2022)

Christa Olbrich (* 1945 in Mährisch Schönberg)[1] ist eine deutsche Pflegewissenschaftlerin. Sie gilt als eine Wegbereiterin der Akademisierung der Pflege in Deutschland. Dabei wird ihr u. a. im Bereich der Festlegung des Pflegekompetenzmodells eine große Bedeutung zugeschrieben.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurz nach ihrer Geburt musste die Familie aus dem Sudetenland in Richtung Westen fliehen. Die Flucht endete in Haundorf in Mittelfranken. Nach dem Besuch der Volksschule begann Olbrich 1959 die Ausbildung als Krankenpflegehelferin. Eine Ausbildung zur Krankenschwester blieb ihr zunächst verwehrt, da sie das Mindestalter von 18 Lebensjahren noch nicht erreicht hatte. Als sog. „Grüne Schwester“, ein Modellprojekt am Klinikum Fürth, konnte sie bereits mit 14 Jahren das Arbeiten im Krankenhaus beginnen. Im Jahr 1963 begann Olbrich schließlich die Ausbildung zur Krankenschwester und beendete diese im Jahr 1966.

In Anschluss an die Ausbildung arbeitete Olbrich zunächst als Krankenschwester, einige Zeit später auch in der Funktion als Stationsleitung. Ende der 1960er Jahre holte sie die Mittlere Reife per Telekolleg nach. Parallel dazu baute sie gemeinsam mit ihrem ersten Ehemann eine internistische Fachpraxis auf und schloss 1976 das Begabtenabitur ab.

Nach der Trennung von ihrem Ehemann wechselte Olbrich zunächst nach Münster. Dort arbeitete sie als Schulassistentin, die eine Voraussetzung für eine Weiterbildung im Bereich Leitungs- bzw. Unterrichtstätigkeit in der Pflege war. Während dieser Zeit bemühte sie sich um einen Studienplatz in der Humanmedizin, musste aber aufgrund des Numerus clausus einige Zeit auf der Warteliste warten. Danach begann sie das Medizinstudium an der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg. Nach drei Semestern wechselte sie den Studiengang und studierte Pädagogik, die sie mit der Diplomarbeit „Diätetik des Hippokrates über das Mittelalter bis zur heutigen Pflege“ abschloss.[2] Anschließend arbeitete sie an einem Krankenhaus im Bereich der Erwachsenenweiterbildung. Mit Hilfe des Förderprogramms der Robert-Bosch-Stiftung promovierte sie schließlich 1988 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg über Pflegekompetenzen. Anfang der 2000er Jahre wurde Olbrich an der Katholischen Fachhochschule in Mainz habilitiert und schließlich am 1. September 2004 zur Dekanin gewählt.[3]

2011 wurde sie emeritiert.[4] Sie lebt heute in der Oberpfalz.[5]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christa Olbrich: Von der Kuhmagd zur Professorin. Ein Leben voller Herausforderungen, Novum Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-95840-975-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christa Olbrich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Autorenlesung „Von der Kuhmagd zur Professorin“. In: sudeten.de. Abgerufen am 22. Dezember 2022.
  2. Christa Olbrich: Von der Kuhmagd zur Professorin. Ein Leben voller Herausforderungen, Novum Verlag, Berlin 2019.
  3. Kath. Fachhochschule Mainz: Bericht des Rektors, Sept. 2008 – August 2011, S. 22 (Digitalisat).
  4. Kath. Fachhochschule Mainz: Bericht des Rektors, Sept. 2003 – August 2005, S. 23 (Digitalisat).
  5. Von der Hilfskraft zur Professorin und Pionierin der Pflegewissenschaft: "Klinikhierarchie war hart". Abgerufen am 18. Mai 2023.