Closterium

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Closterium

Closterium moniliferum (209x48µm)

Systematik
ohne Rang: Chloroplastida
ohne Rang: Charophyta
Klasse: Schmuckalgen (Zygnemophyceae)
Ordnung: Zieralgen (Desmidiales)
Familie: Closteriaceae
Gattung: Closterium
Wissenschaftlicher Name
Closterium
Nitzsch ex Ralfs
Closterium sp. während der Zellteilung (links oben ist eine Diatomee).
Closterium sp.
Closterium sp.

Closterium ist eine Algengattung aus der Gruppe der Zieralgen (Desmidiales), die rund 300 Arten umfasst.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Closterium sind einzellige und unbegeißelte Algen. Die Zellen sind meist gebogen, selten gerade. Sie sind nicht abgeflacht, haben daher einen runden Querschnitt, und sie haben keine zentrale Einschnürung (Sinus). Sie besitzen zwei Chloroplasten, die im Querschnitt sternförmig sind, in der Seitenansicht sind Längsleisten sichtbar sowie die zentral angeordneten Pyrenoide. Der Zellkern sitzt im Zentrum der Zelle. Die Vakuolen sitzen an den beiden Zellenden und enthalten Kristalle, die aufgrund der Brownschen Molekularbewegung zitternde Bewegungen ausführen. An den Zellenden können die Algen durch Poren Schleim ausscheiden, der der Kriechbewegung der Zellen dient. Die Zellwände weisen Ornamente auf: Streifen, Punktierungen, nie aber Stacheln oder Warzen. Bei einigen Arten befinden sich in der Zellmitte zylindrische Segmente, die Gürtelbänder.

Die ungeschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch die für Zieralgen typische Weise. Die geschlechtliche Fortpflanzung erfolgt über Konjugation. Pro Zelle werden ein bis zwei Gameten gebildet. Die Zygoten haben eine glatte, seltener eine warzige Oberfläche. Sie sind kugelförmig, rechteckig oder elliptisch, die alten Zellwände hängen häufig noch an der Zygote. Die Keimung der Zygote erfolgt unter Reduktionsteilung.

Die Zellen sind je nach Art zwischen 25 und 900 Mikrometer lang und haben einen Durchmesser von 5 bis 100 Mikrometer. Die Arten unterscheiden sich durch die Zellform, das Vorhandensein oder Fehlen von Gürtelbändern, die Anzahl von Gameten, die Form und Oberfläche der Zygote und die Anordnung bzw. Zahl der Pyrenoide.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung ist weltweit verbreitet (kosmopolitisch).[1] Die Arten leben benthisch oder im Plankton, meist in stehenden, oligotrophen bis eutrophen Gewässern. Häufig sind sie in Mooren anzutreffen.

Vertreter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Mitteleuropa häufig auftretende Arten sind:[2]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl-Heinz Linne von Berg, Michael Melkonian u. a.: Der Kosmos-Algenführer. Die wichtigsten Süßwasseralgen im Mikroskop. Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09719-6, S. 116.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. algaebase, abgerufen am 20. August 2008.
  2. Heinz Streble, Dieter Krauter: Das Leben im Wassertropfen. Mikroflora und Mikrofauna des Süßwassers. Ein Bestimmungsbuch. 10. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2006, ISBN 3-440-10807-4, S. 200, 212.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Closterium – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien