Lockheed Martin Cormorant

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Zeichnung des Cormorant

Der Cormorant (offizieller Name: Cormorant - Multi Purpose Unmanned Air System [1] ; deutsch: Kormoran-Drohne) ist ein militärisches Projekt der Skunk Works-Forschungsabteilung von Lockheed Martin zum Bau einer Kampfdrohne. Die Reichweite soll ca. 800 km betragen.

Entwicklung

Nach dem Ende des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion, erkannten die Militärstrategen, dass die chirurgische Kriegführung wichtiger war, als der Einsatz von Kernwaffen. Vor diesem Hintergrund schienen die großen Atom-U-Boote der USA nicht mehr von so großer strategischer Bedeutung, wie bisher. Beispielsweise kann die US Navy mit einem U-Boot der Ohio-Klasse 24 Interkontinentalraketen vom Typ Trident zum Einsatz bringen. Die Abschussrohre für die Trident sind jeweils 13,4 m lang und haben einen Durchmesser von 2,1 m. Als Antwort auf diese Schwerpunktverschiebung in den Anforderungen an die Bewaffnung haben die Skunk Works die Idee entwickelt, aus den Abschussrohren für die Trident eine speziell konstruierte Drohne, ein unbemanntes Luftfahrzeug mit dem Namen Cormorant, abzuschießen. Der Name rührt von der englischen Bezeichnung für den Vogel Kormoran, der kopfüber ins Wasser taucht.

Konstruktion

Solange die Drohne in dem Abschussrohr steckt, sind die Tragflächen um den Zentralkörper der Drohne gefaltet. Während der Cormorant im Wasser ist und an die Oberfläche auftaucht, werden die Tragflächen entfaltet und die Startvorbereitungen für das Verlassen des Wassers vorbereitet. Das Durchstoßen der Wasseroberfläche und das Abheben aus dem Wasser erfolgt mit Hilfe von Raketen.

Ein gewöhnliches Flugzeug würde nicht dem Druck standhalten, der in der Tauchtiefe von 46 m (150 ft), der Starttiefe, herrscht. Um Korrosion durch das aggressive Meerwasser zu verhindern, soll der Cormorant aus Titan gefertigt werden. Die Hohlräume sollen mit Kunststoffschaum ausgeschäumt werden, damit sie formstabil bleiben und nicht wegen des hohen Wasserdrucks zusammengepresst werden. Um die Drohne noch besser gegen den hohen Wasserdruck abzusichern, soll das Innere der Drohnen mit einem Inertgas gefüllt sein, das unter hohem Druck steht. Um den Cormorant wasserdicht zu versiegeln, werden aufblasbare Dichtungen für Türen und Klappen eingesetzt.

Tarnung

Das prinzipiell wichtigste Verteidigungsmittel für U-Boote ist die Fähigkeit sich unter Wasser verstecken zu können. Der Start eines Fluggerätes von Bord des U-Bootes oder nach erfüllter Mission die direkte Rückkehr eines Fluggerätes an Bord des U-Bootes würde dessen Position preisgeben. Deshalb wird das U-Boot, von dem der Cormorant startet, von der Startposition wegfahren, während der Cormorant zur Wasseroberfläche auftaucht. Nach erfolgter Mission sendet das U-Boot Rendevouz-Koordinaten an den Cormorant. Der Cormorant landet an der vereinbarten Position auf dem Wasser und wird danach von einem Rückhol-Roboter oder Greifarm geborgen und zum U-Boot gebracht.

Technische Probleme

Besondere technische Herausforderungen stellen sich durch folgenden Teilaspekte des Projektes:

  • Bergung der gelandeten Drohne und Wiederandocken an das getauchte U-Boot,
  • Strukturfestigkeit und Wasserdichtigkeit der Drohne in Tauchtiefe und an der Wasseroberfläche,
  • Flugzeugdynamik beim Übergang Wasser/Luft,
  • Haltbarkeit der Triebwerke trotz wiederholtem Eintauchen in Salzwasser,
  • Einsatz von widerstandsfähigen Composit-Materialien,
  • Schnellstart des Triebwerkes.

Finanzierung

Die DARPA finanziert die Tests von Modellen und einigen Systemkomponenten des Cormorants. Die Tests sollten im September 2006 abgeschlossen sein. Nach Abschluss der Tests wird die DARPA entscheiden, ob sie einen flugfähigen Prototyp finanziert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lockheed Martin Today Oktober 2009 S.4 (pdf, 1.40MB, 8S., abgerufen 17. Dez. 2009)