Cornerlogo

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Als Cornerlogo (engl. corner ‚Ecke‘) bezeichnet man zum Beispiel beim Fernsehen das Senderlogo in einer der vier Ecken des Bildes. Es dient dazu, auf einen Blick erkennen zu können, um welches Programm es sich handelt. In englischsprachigen Ländern sind eher die Begriffe digital on-screen graphic (DOG), Bug oder Watermark gebräuchlich.

Aber auch bei Plakatwerbung, Webseiten etc. können Cornerlogos Anwendung finden.

Technik

Das Cornerlogo wird im Allgemeinen erst hinter dem Sendemischer hinzugemischt. Dafür existiert ein spezieller Logo-Generator, welcher im Signalweg eingeschleift wird. Halbtransparente Cornerlogos - in Deutschland üblich - müssen zusätzlich „ge-keyed“ werden. Das bedeutet, dass sich die Farbe des Cornerlogos entsprechend den Bildpunkten des TV-Signals an der Position entsprechend leicht ändert. Dies erfordert bei digitaler Signalverarbeitung ständige Rechenleistung des Logogenerators.

Beim Amateurfunk-Fernsehen wird statt einem Logo das Rufzeichen der ATV-Station zur Identifizierung eingeblendet. Da meistens am gesamten Signalweg durchgehend mit analogen Composite-Signalen gearbeitet wird, kann mit selbstgebauter Technik oft nur das Helligkeitssignal bearbeitet werden, wodurch keine farbigen Logos möglich sind. Die zumeist selbstgebauten OSD-Inserter bestehen im Kern aus einem Mikrocontroller, welcher die Synchronpulse des Videosignals auswertet und im richtigen Moment die Signalamplitude additiv beeinflusst oder das Videosignal umtastet, um Pixel darzustellen.

Im Gegensatz zum transparenten Logo existieren auch farbige Logos, welche allerdings mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen und so teilweise vom Programm ablenken können (farbiger Sat.1-Ball, aktuelles WDR- und MDR-Logo). Der RBB nutzt diese Eigenschaft beim Erscheinungsbild des Cornerlogos während der Station-ID und Trailer. Diese werden seit 18. August 2012 mit einem roten Cornerlogo „gebrandet“, während im laufenden Programm das Logo dezent weiß-transparent gezeigt wird. Der MDR nutzt schon seit Jahren ein vollfarbiges Logo, das aber bei Schwarzweiß-Sendungen weiß-transparent wird.

Geschichte

Im deutschsprachigen Raum wurden erstmals in den 1980er Jahren Logos nur kurzzeitig eingeblendet, um Video-Piraterie von Mitschnitten zu verhindern. Erst als die ersten Privatsender aufkamen (und diese dauerhaft ihre Logos einblendeten), folgten diesem Trend auch die öffentlich-rechtlichen Sender. Im deutschsprachigen Raum werden die Logos meist oben rechts oder oben links angezeigt. Bekannteste Ausnahme ist der Sender RTL II, welcher sein Logo unten rechts platziert. Eine weitere Besonderheit stellte Yavido Clips dar, das sein Logo in der Anfangszeit nicht in einer Ecke, sondern oben in der Mitte angeordnet hatte. Bei den beiden Nachrichtensender n-tv und N24 sind die Logos direkt neben der Newsticker-Leiste platziert.

Anders als deutschsprachige Sender sendet die BBC bis heute oft ohne Logo und beim ebenfalls britischen ITV ist das Logo nur mit großer Mühe zu erkennen. Allerdings haben die meisten anderen britischen Sender Logos vergleichbar mit den deutschen. Einige wenige Pay-TV-Sender wie beispielsweise Sky Cinema HD oder Sky Atlantic HD blenden Logos während einer Sendung überhaupt nicht ein, oder lediglich während der ersten Sekunden einer Sendung.

Bei HDTV-Sendern wird bei den meisten Sendern ein zusätzlicher "HD"-Schriftzug angezeigt.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Cornerlogo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien