Dankeskirche Wedding

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Dankeskirche, Glocken­turm mit Eingang
Dankeskirche, ca. 1900

Die evangelische Dankeskirche wurde 1970 bis 1972 am Weddingplatz des Berliner Ortsteils Wedding im Bezirk Mitte von Fritz Bornemann erbaut. Das Gebäudeensemble aus Saalkirche und Gemeindezentrum steht unter Denkmalschutz.

Geschichte

Die Planung einer Votivkirche auf dem Weddingplatz ging auf die 1878 auf Wilhelm I. missglückten Attentate zurück. Die erste Dankeskirche mit 1.200 Plätzen wurde 1882–1884 als Tochterkirche der Elisabethkirche von August Orth erbaut. Sie überragte mit ihrem hohen, auch im Helm massiv ausgeführten Glockenturm alle umliegenden Wohnhäuser. Die Kirchweihe fand am 3. Januar 1884 statt.[1] Die Dankes-Kirchengemeinde wurde 1884 aus Teilen der Gnaden-, Nazareth- und St.-Pauls-Gemeinden gebildet. Im Zweiten Weltkrieg wurde der monumentale, mit roten Klinkern und Terrakotten verblendete Mauerwerksbau stark beschädigt. 1949 wurde die Ruine abgetragen. Die städtischen Behörden ließen einen Wiederaufbau in alten Dimensionen an gleicher Stelle nicht zu. Deshalb wurde die 1950–1951 an der Grenzstraße von Otto Bartning errichtete standardisierte Friedhofskapelle des Dorotheenstädtischen Friedhofs II von der Dankes-Kirchengemeinde als Notkirche mitbenutzt, bis die neue Kirche auf dem Weddingplatz eingeweiht wurde. Die Evangelischen Kirchengemeinden Dankes und Nazareth fusionierten inzwischen. Seit 2007 wird das Bauwerk als Jugendkirche genutzt.

Baubeschreibung

Die Anlage besteht aus einer Saalkirche und den Gemeinderäumen. Der Sakralbau auf vieleckigem Grundriss ist ein Stahlbetonskelettbau, dessen Außenwände aus Sichtbeton sind. Der Baukörper, zwischen dessen Bauteilen eine verglaste Eingangshalle liegt, ist mit Pultdächern bedeckt. Die Fassade ist gestaffelt durch versetzt angeordnete Wandscheiben. Zwischen ihnen befinden sich senkrechte Fensterbänder, die dem Kirchraum Licht von der Seite gewähren. Im Giebel mit dem aufgesetzten Metallkreuz, der dem Platz zugewandt ist, wurde die Glockenstube integriert.

Glocken

In der Glockenstube hängt ein Bronzegeläut aus zwei Glocken, das von Petit & Gebr. Edelbrock 1970 hergestellt wurde.

Schlagton Gewicht
(kg)
Durchmesser
(cm)
Höhe
(cm)
f′ 980 118 98
as′ 550 98 79

Literatur

  • Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin: Berlin und seine Bauten. Teil VI. Sakralbauten. Berlin 1997.
  • August Orth: Die Dankeskirche in Berlin. Ernst & Korn, Berlin 1890.
  • Günther Kühne, Elisabeth Stephanie: Evangelische Kirchen in Berlin. Berlin 1978.
  • Christine Goetz und Matthias Hoffmann-Tauschwitz: Kirchen Berlin Potsdam. Berlin 2003.
  • Klaus-Dieter Wille: Die Glocken von Berlin (West). Geschichte und Inventar. Berlin 1987.

Weblinks

Commons: Dankes-Kirche (Berlin-Wedding) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Baubeschreibung des Vorgängerbaus von 1884 (PDF; 784 kB), Im Centralblatt der Bauverwaltung, Nr. 1, 5. Januar 1884, S. 8, abgerufen am 22. Dezember 2012

Koordinaten: 52° 32′ 28,2″ N, 13° 22′ 10,6″ O