Das tödliche Auge

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Film
Titel Das tödliche Auge
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1993
Länge 180 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Detlef Rönfeldt
Drehbuch Fred Breinersdorfer
Produktion Norbert Sauer,
Mario Krebs
Musik Klaus Doldinger
Kamera Klaus Eichhammer,
Peter Steuger
Schnitt Mareile Marx,
Petra Blaeser
Besetzung

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Das tödliche Auge ist ein Fernseh-Zweiteiler von Detlef Rönfeldt aus dem Jahr 1993.

Handlung

Der junge Rechtsanwalt Stefan Phillis betreibt ein kriminelles Hobby: er beobachtet heimlich Menschen seiner Umgebung bei intimen Tätigkeiten. Gerade ist er dabei ein junges Paar durch ein Fenster ihrer Wohnung, beim Liebesakt zu beobachten und mit einer Videokamera zu filmen. Als der Mann dann doch die Vorhänge zuzieht muss er abbrechen und sieht sich nach einem neuen Objekt um. Dabei entdeckt er eine junge Frau, die sich im Bad halbbekleidet, zur Nacht fertig macht. Am nächsten Tag sucht er ihre Wohnung in dem Kölner Mietshaus auf und notiert sich ihren Namen: Vera Meerholtz.

In der alten Drogerie seiner im letzten Jahr verstorbenen Mutter, hat Phillis sich eine Überwachungszentrale eingerichtet, wo er seine Filme auswertet und analysiert. Obwohl die Drogerie eigentlich geschlossen ist, erscheint plötzlich Vera Meerholtz um dort einzukaufen. Verwirrt bedient Phillis sein potentielles Überwachungsopfer und begibt sich schon am Abend auf neue „Spannertour“. Er installiert eine neu gekaufte Kamera, die er nun von seiner Zentrale aus bedienen kann.

Bei den anstehenden Kommunalwahlen kandidiert der ehemalige Polizeibeamte Göllner und wirbt mit seinem Engagement für die Sicherheit der Bürger zu sorgen. Noch während er eine feurige Ansprache hält, wirft eine Attentäterin eine Handgranate in die Menge der Wahlkampfbesucher und tötet dabei den Kandidaten Göllner. Unerkannt kann sie entkommen, es ist: Vera Meerholtz. Sichtlich überfordert durch ihre Gewalttat bricht sie in Tränen aus und muss sich sogar in ihrer Wohnung übergeben. Phillis beobachtet dies und fragt sich, was mit ihr los sei. So dringt er heimlich in ihre Wohnung ein und berührt liebevoll ihre Kleidungsstücke, auf denen er allerdings Blut findet. Auch stößt er auf den Namen „Sylvia Feld“. In einer Steckdose installiert er eine Überwachungskamera und kann so noch mehr intime Aufnahmen seines Opfers machen. Allerdings gelingen ihm weniger die beabsichtigten Nacktszenen, sondern Aufnahmen von alltäglichen Kleinigkeiten. So wirft Vera Kleidungsstücke und anderes belastende Material in den Müll. Durch die Berichte der Medien zu dem Attentat, schließt er auf einen Zusammenhang zu seinen gerade gemachten Beobachtungen. Obwohl die 15.000 DM Belohnung, die von der Polizei als Belohnung ausgesetzt wurden, ihm bei seinen finanziellen Problemen recht kämen, denkt er nicht daran, Vera anzuzeigen. Im Gegenteil, er sucht ihre Nähe und kann sich sogar mit ihr anfreunden. Dabei erfährt er, dass sie ihren Bruder, den sie nach dem frühen Tod ihrer Eltern allein großgezogen hatte, vor ein paar Jahren verloren hat.

Phillis findet bei seinen heimlichen Beobachtungen inzwischen heraus, dass Vera möglicherweise auch den Staatssekretär Müller beabsichtigt zu töten. Aufgrund seiner Rechtsanwaltstätigkeit hat Phillis Zugang zu Gerichtsakten und stößt er auf eine Geiselnahme von 1982 bei der durch Göllner die Geisel Harry Feld versehentlich erschossen wurde. Ihm ist damit klar, dass Vera in Wirklichkeit Harrys Schwester Sylvia ist und dass sie dabei ist, ihren Bruder zu rächen. Als er sie darauf anspricht, bedroht Vera Phillis mit einer Waffe und meint: „Wer sich mir in den Weg stellt, stirbt.“ Doch Phillis gelingt es, Vera aufzuhalten, und er spricht mit ihr über die Umstände, die zum Tod ihres Bruders führten. Demnach hat Göllner aus Karrieregründen bei der Geiselnahme den Bankräuber um jeden Preis stellen wollen, ihren Bruder dabei „geopfert“. Müller habe alles gedeckt und kein Verfahren gegen Göllner eröffnet. Phillis bietet Vera an Beweise gegen Müller zu sammeln, um ihn damit zu Fall zu bringen. Er dringt in Göllners Haus ein und kann dort Unterlagen über Bestechungsgelder sicherstellen, die den Staatssekretär Müller belasten. Vera will jedoch trotzdem auf ihre Weise Rache nehmen, doch ein erster Versuch, Müller zu töten, schlägt fehl.

Phillis weiht Vera in sein heimliches Hobby ein in der Hoffnung, sie damit von ihrem Vorhaben abzubringen. Doch geraten sie dabei in massiven Streit und er schlägt sie nieder. Wenn sie nicht die Frau sein will, die mit ihm ihr Leben teilen würde, dann würde er sich nun die Belohnung holen, die auf sie ausgesetzt ist. Er sperrt sie im Keller der alten Drogerie ein und meldet sich bei Müller, dass er Informationen über den Anschlag auf ihn habe. Dabei versucht er die Belohnung auf einen Millionenbetrag zu erhöhen und installiert Überwachungstechnik in Müllers Umfeld, um ihn dort unbemerkt abzuhören. So ist er vorab über Müllers Vorhaben informiert und erfährt auch, dass er mit der ermittelnden Kommissarin nicht konform geht. Während sie die Spur zu Vera verfolgt und das Attentat als privaten Racheakt sieht, will Müller davon ablenken und stellt es als terroristischen Anschlag dar. Phillis verabredet sich mit Müller und offenbart sich ihm als Zeuge des Attentats auf ihn. Doch anstatt Phillis die Belohnung auszuhändigen will er ihn wegen Beihilfe verhaften lassen. Dem entgeht dieser nur, als er Müller mit den Unterlagen konfrontiert, die er bei Göllners sichergestellt hat und die ihn massiv belasten.

Inzwischen gelingt Vera die Flucht aus ihrem Gefängnis und sie begibt sich mit einer Handgranate bewaffnet auf die Suche nach Phillis. Sie findet seinen Kleintransporter, und als sie dort eindringt, hört sie das Verhandlungsgespräch zwischen Phillis und Müller mit an. Dabei muss sie feststellen, dass Phillis sie tatsächlich der Polizei ausliefern will. Kurzerhand fährt sie mit der entsicherten Handgranat im Transporter auf Phillis und Müller zu, Sicherheitsbeamte können sie aufhalten, und sie stirbt im Kugelhagel. Der Transporter explodiert, und der Staatssekretär und Phillis werden mit in den Tod gerissen.

Produktionsnotizen

Der Film hatte am 18. Januar 1993 in der ARD seine Premiere.[1]

Ulrich Mühe, der in dieser Produktion den Rechtsanwalt Stefan Phillis verkörpert, war mit der Schauspielerin Susanne Lothar, die die Rolle der Vera Meerholtz spielt, verheiratet.

Auszeichnungen

Kritik

Roland Timm von der Süddeutschen Zeitung schreibt: „Was für den Zuschauer eher schleppend begann und im ersten Teil noch seine Längen hatte, wird unter der Regie von Detlef Rönfeldt mit Beginn des zweiten Teils sehr packend, auch der eiskalten Bildersprache wegen: Aus der verschrobenen Liebesgeschichte ist unversehens ein handfester Politkrimi geworden.“ [2]

Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm urteilen ebenso positiv: „Der Zweiteiler von Autor Fred Breinersdorfer (‚Der Hammermörder‘, ‚Die Hoffnung stirbt zuletzt‘) hat Längen in Teil 1, nimmt dann aber Fahrt auf: Das Psychogramm zweier Außenseiter wird zum fesselnden Politkrimi. [Fazit]: Seelische Abgründe in eiskalten Bildern.“[3]

Negativ fällt die Kritik von Barbara Sichtermann bei Zeit-Online aus. Sie meint: „Eine Geschichte, wie das ‚Tödliche Auge‘ vollgestopft mit spektakulären Items, vom Mutterkomplex bis zum Terrorismus, von der Impotenz bis zur Millionenerpressung, vom Höschenfetischismus bis zur Grundstücksspekulation, muß scheitern“ und hat mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun. [4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DER SPIEGEL 3/1993. In: Der Spiegel. 18. Januar 1993, abgerufen am 9. Dezember 2012.
  2. Roland Timm roenfeldt_regie_auge_presse_sueddeutsche_zeitung.htm Filmkritik auf roenfeldt.info abgerufen am 24. August 2014.
  3. Filmkritik bei tvspielfilm.de abgerufen am 24. August 2014.
  4. Barbara Sichtermann Ohne Sinn, Halt, Maß auf zeit.de abgerufen am 24. August 2014.