Deutsche Bibelgesellschaft

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Deutsche Bibelgesellschaft
Rechtsform rechtsfähige kirchliche Stiftung privaten Rechts
Gründung 1981
Sitz Stuttgart
Stiftungskapital 15.000.000 Euro (2011)
Website www.die-bibel.de
Das Jubiläumslogo der Deutschen Bibelgesellschaft anlässlich des 200-jährigen Bestehens

Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) ist eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts, die verlegerisch und bibelmissionarisch arbeitet.

Geschichte

Im Jahr 1965 schlossen sich selbständige regionale Bibelgesellschaften zum Evangelischen Bibelwerk zusammen.[1] Daraus entstand 1981 die Bibelgesellschaft aus dem Zusammenschluss mit der Deutschen Bibelstiftung, die ihrerseits zunächst 1975 aus einer Fusion der Württembergische Bibelanstalt in Stuttgart, als älteste und größte deutsche Bibelanstalt, und der kleineren Cansteinsche Bibelanstalt in Westfalen, welche bislang die Aufgaben eines Bibelverlags für Deutschland wahrnahmen, entstand. Nach und nach schlossen sich die meisten anderen deutschen Bibelgesellschaften dem Gemeinschaftsprojekt an, zuletzt 1991 die der ehemaligen DDR.

Sitz der DBG ist das Bibelhaus der ehemaligen Privilegierten Württembergische Bibelanstalt, der heutigen lokalen Abteilung Württembergische Bibelgesellschaft, in Stuttgart-Möhringen. Die Geschichte geht damit historisch bis ins Jahr 1812 zurück, weswegen die Deutsche Bibelgesellschaft 2012 ihr 200. Jubiläum beging.

Verlagsprogramm

Als Verlag hat die DBG mehr als 700 Bücher und andere Medien im Programm, davon 300 Bibelausgaben. Jedes Jahr verbreitet die Bibelgesellschaft mehr als 400.000 Bibeln, vor allem die Bibelübersetzungen der Bibel nach Martin Luther und die moderne Gute Nachricht Bibel. Die Bibelgesellschaft verlegt die weltweit akzeptierten Grundtexte für die Bibelübersetzung: die Biblia Hebraica Stuttgartensia sowie das Novum Testamentum Graece und das Greek New Testament. Zum Programm gehören außerdem Kinderbibeln, Computerbibeln und andere Medien mit Bezug zur Bibel.

Im Internet abrufbar ist zudem Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), ein von Fachwissenschaftlern erstelltes Bibellexikon.

Bibelmission

Die Förderung der Bibelmission ist die zweite wesentliche Aufgabe, die sich die Deutsche Bibelgesellschaft in ihrer Satzung gegeben hat. Ziel der Stiftung ist es vor allem, Menschen die Bibel zugänglich zu machen. Wurde dies in der Vergangenheit vor allem als Auftrag zur Bibelverbreitung gesehen, ist es dem Verein heute wichtig, den Menschen in Deutschland neue Zugänge zur Bibel zu erschließen. Dies wird von 19 Bibelzentren regionaler Bibelgesellschaften angestrebt.

Zusammen mit 137 anderen Bibelgesellschaften weltweit hat sich die DBG die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift zur Aufgabe gemacht. Es wird angestrebt, dass die Bibel allen Menschen in ihrer Muttersprache zu einem erschwinglichen Preis zur Verfügung steht. Seit 1975 unterstützt die Gesellschaft durch die Aktion Weltbibelhilfe entsprechende Projekte in ärmeren Ländern durch Spenden aus Deutschland.

Organisation

Die Stiftungsorgane sind die Vollversammlung, der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung. Die Grundsätze und Richtlinien für die Arbeit der Deutschen Bibelgesellschaft legt die Vollversammlung fest. Mitglieder der Vollversammlung sind Vertreterinnen und Vertreter von 23 regionalen Bibelgesellschaften, 14 Freikirchen und christlichen Werken sowie Einzelpersonen.[2]

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Erfüllung der Aufgaben der Stiftung und überwacht die Tätigkeit der Deutschen Bibelgesellschaft. Mitglieder des Verwaltungsrates sind der Vorsitzende, zwei stellvertretende Vorsitzende sowie bis zu 16 weitere Mitglieder. Vorsitzender des Verwaltungsrats ist Johannes Friedrich, der ehemalige Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (Stand 2012).

Die Geschäftsführung ist das ausführende Organ der Stiftung. Christoph Rösel ist Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft.[3]

Die Stiftung ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste der EKD.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. Reinhard Hempelmann (Hrsg.): Handbuch der evangelistisch-missionarischen Werke, Einrichtungen und Gemeinden. Christliches Verlagshaus Stuttgart, Stuttgart 1997, Seite 115
  2. Mitgliederliste der Vollversammlung
  3. Dr. Christoph Rösel als Generalsekretär eingeführt