Dicke Eiche (Kleinottweiler)

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Dicke Eiche 2014

Die Dicke Eiche (im Dialekt auch Dick Ääch genannt) ist ein Naturdenkmal in Kleinottweiler, einem Stadtteil von Bexbach im Saarpfalz-Kreis, Saarland. Als Wahrzeichen von Kleinottweiler wurde die Dicke Eiche 1968 in das neu geschaffene Wappen der damaligen Gemeinde Kleinottweiler aufgenommen.[1]

Lage und Aussehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dicke Eiche steht im Nordosten von Kleinottweiler am Rand der bebauten Ortslage. Es handelt sich bei dem Baum um eine 2011 abgestorbene Traubeneiche, die im Jahr 2003 ihrer Krone beraubt wurde. Heute ist der Baumrest daher nur noch 11 Meter hoch. Der Stammumfang beträgt einen Meter über dem Boden 3,80 Meter. Der Stamm ist bis zu einer Höhe von 4,50 Meter astfrei. Zwei Wülste zeigen, dass dort Äste entfernt wurden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Kleinottweiler mit Eiche

Erstmals erwähnt wurde die Eiche 1520[2] in einer Banngrenzbeschreibung, anschließend 1564 bei Tilemann Stella, der die Eiche mit folgenden Worten charakterisierte: „Diser malbaum heist Steinacker aich, ist groß…“.[3] Der Baum markierte zu jener Zeit die Banngrenze zwischen Kleinottweiler und Erbach und damit zugleich die Grenze der Herrschaft Hattweiler.

Die Eiche wurde 1943 genauer vermessen und hatte zu dieser Zeit eine Höhe von 17 Metern und eine Kronenbreite von 20 Metern.

2002 wurde durch einen Gutachter an dem „fast 600 Jahre“ alten Baum die „totale Ausmorschung des Stammes“ und ein Befall mit Eichen-Feuerschwamm, einem Baumpilz festgestellt.[4] Zum Erhalt des Baumes wurde die Kürzung des besonders befallenen oberen Teils empfohlen.[5] Am 21. Januar 2003 wurde die Eiche um fast die Hälfte ihres Stammes gekürzt.[6] Weitere Maßnahmen, die das Überleben des Baumes sichern sollten, wurden ergriffen.[7] Dem Reststamm wurde ein Blechdach aufgesetzt, das den Stamm vor weiteren Witterungsschäden schützen sollte.[1] 2008 nistete ein Greifvogel ein.[8]

2010 wurde der Baum erneut begutachtet und eine positive Lebenserwartung prognostiziert. 2011 trug er keine Blätter mehr. „Er wurde regelrecht zu Tode gepflegt“, so der Ortsvorsteher.[9] Heute ist nur noch der Stumpf vorhanden, der als Naturdenkmal erhalten bleiben soll.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Baus: Die „Dicke Eiche“ von Kleinottweiler. In: Bernhard Becker (Hrsg.): „…die Mutter Erde schmüket“ Gärten, Parks und Naturdenkmäler in der Saarpfalz. Gollenstein, Blieskastel 2010, ISBN 3-938823-50-X, S. 353–355.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Martin Baus: Die „Dicke Eiche“ von Kleinottweiler. In: Bernhard Becker (Hrsg.): „…die Mutter Erde schmüket“ Gärten, Parks und Naturdenkmäler in der Saarpfalz. Gollenstein, Blieskastel 2010, ISBN 3-938823-50-X, S. 353–355.
  2. Bernhard Welter und Otto L. Ruffing: Bexbach. Heimat am Höcherberg. Verein für Heimatkunde Höcherberg, Bexbach 1999, S. 38.
  3. Tilemann Stella: Gründliche und warhafftige beschreibung der baider ambter Zweibrücken und Kirckel, wie dieselbigen gelegen 1564. Bearbeiter: Eginhard Scharf. Historischer Verein, Zweibrücken 1993, S. 84. ISBN 3-924171-15-7
  4. Dicke Eiche soll lange halten. Saarbrücker Zeitung, Lokalteil Homburg vom 2. Januar 2003, online.
  5. Die Dicke Eiche wird bald gekürzt. Saarbrücker Zeitung, Lokalteil Homburg vom 15. Januar 2003, online.
  6. Dicke Eiche: Schon heute wird gestutzt. Saarbrücker Zeitung, Lokalteil Homburg vom 21. Januar 2003, online.
  7. Mehr Licht für die Dicke Eiche. Saarbrücker Zeitung, Lokalteil Homburg vom 31. Januar 2003, online.
  8. Dicke Eiche ist stark beschädigt. Saarbrücker Zeitung, Lokalteil Homburg, 1. August 2008, abgerufen am 8. August 2012.
  9. „Dicke Eiche“ in Kleinottweiler macht dem Ortsrat Sorgen. Saarbrücker Zeitung, Lokalteil Homburg vom 10. Juni 2011, online.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dicke Eiche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 20′ 53,8″ N, 7° 18′ 5,7″ O