Dimefox

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Strukturformel
Strukturformel von Dimefox
Allgemeines
Name Dimefox
Andere Namen
  • Dimefox
  • N,N,N',N'-Tetramethyldiamidophosphorsäurefluorid
  • Pestox 14
  • Hanane
  • S 14/10
Summenformel C4H12FN2OP
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit fischigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 115-26-4
PubChem 8264
Wikidata Q424882
Eigenschaften
Molare Masse 154,12 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,1151 g·cm−3[1]

Siedepunkt

85 °C (20 hPa)[1]

Dampfdruck

0,14 mbar (20 °C)[1]

Löslichkeit

mischbar mit Wasser und den meisten organischen Lösungsmitteln[2]

Brechungsindex

1,4266[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​310
P: 264​‐​280​‐​302+350​‐​310[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Dimefox ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der organischen Fluorverbindungen und Phosphorsäureamide.

Gewinnung und Darstellung

Dimefox kann durch Fluorierung von Bis(dimethylamido)phosphorylchlorid gewonnen werden.[2]

Eigenschaften

Dimefox ist eine farblose Flüssigkeit mit fischigem Geruch, die mischbar mit Wasser ist.[2] Sie wirkt als Inhibitor der Acetylcholinesterase.[5]

Verwendung

Wie die verwandten Verbindungen Schradan, Mazidox und Mipafox wird das 1940 auf den Markt gekommene Dimefox als Insektizid verwendet.[6] Dimefox wurde unter anderem gegen Pflanzenläuse und Spinnmilben eingesetzt. Der Wirkstoff wird von der Pflanze aufgenommen und gespeichert, er bleibt dort längere Zeit wirksam.[5]

Es ist jedoch von der Weltgesundheitsorganisation als veraltet eingestuft und wird weltweit kaum mehr verwendet.[7]

Zulassung

In der Europäischen Union ist Dimefox mit der Verordnung (EG) Nr. 2076/2002 vom 20. November 2002 nicht in den Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG aufgenommen worden, damit ist der Wirkstoff in den Staaten der EU nicht mehr als Pflanzenschutzmittel zugelassen.[8] Auch in der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Dimefox in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. a b c Eintrag zu Dimefox in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem)
  3. Nikitin, E. V.; Ignat'ev, Yu. A.; Romakhin, A. S.; Parakin, O. V.; Kosachev, I. P.; et al.: Anodic fluorination of phosphorodiamidites and phosphorous triamides. In: Journal of general chemistry of the USSR. Band 52, Nr. 12, 1982, ISSN 0022-1279, S. 2792–2793.
  4. Eintrag zu Dimefox im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. a b Eintrag zu Dimefox in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire
  6. Robert Irving Krieger: Handbook of Pesticide Toxicology: Principles. ISBN 978-0-1242-6260-7, S. 914.
  7. World Health Organization: The WHO recommended classification of pesticides by hazard and guidelines to classification: 2009. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, 2009, ISBN 978-92-4154796-3, ISSN 1684-1042 (The WHO recommended classification of pesticides by hazard and guidelines to classification: 2009 (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive) [PDF]).
  8. Verordnung (EG) Nr. 2076/2002 (PDF) der Kommission vom 20. November 2002
  9. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Dimefox in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands