Diskussion:Disease Mongering

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Markus Bärlocher in Abschnitt Wirtschaftliche Bedeutung
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zitat... In der Kritik steht in diesem Zusammenhang vor allem die Pharmaindustrie, die Krankheitsbegriffe zu dem Zweck ausweiten soll sich neue Absatzmärkte zu erschließen....

ist sehr pauschal und greift nur einen möglichen sektor der tatsächlich von diesem phänomen profitierenden auf. was ist mit der milliardenschweren nahrungsergänzungsmittelindustrie mit oftmals nutzlosen vitaminen, alkoholversetzten "kardiaka" und esoterischen "strahlenschützenden" amuletten etc? was ist mit der vielzahl an privaten und teuren testlaboren mit zweifelhaften testverfahren ohne relevanz für die gesundheit, was ist mit den nocebo-förderungen mancher therapeutisch handelnder ?

michael Redecke 01:15, 2. Jan 2006 (CET)


Der Begriff ist halt von dessen "Erfindern" auf die Pharmaindustrie gemünzt gewesen. In Deutschland ist das ja alles leider eh kaum ein Thema... Nockel12


Nachtrag dazu: ich finde was Du oben kritisierst sind eher "Heilungs"- denn "Krankheitserfindungen". Beispiel: Dr. Rath vermarktet seinen Kram - hat aber AIDS, Krebs etc. nicht selbst erfunden... Nockel12

Verschieben nach Krankheitserfinder und Diskussion Doppeleintrag[Quelltext bearbeiten]

Das Thema ist in Deutschland durch das Buch Die Krankheitserfinder sehr populär. Ich würde den Artikel auf den deutschen Begriff verschieben. --Siehe-auch-Löscher 14:19, 22. Mär 2006 (CET)

Das Buch vom Blech ist populär aber nur weil jemand ein Buch geschrieben hat bedeutet das nicht, dass bei uns automatisch die gleichen Verhältnisse wie in Amerika herrschen. Der Begriff vom Disease Mongering hat sich bei uns nicht etabliert und ich denke zu Recht. --Nockel12 17:14, 22. Mär 2006 (CET)
Und was hältst Du davon, den Artikel nach Krankheitserfinder zu verschieben? Um die Deklaration üblicher Lebensapläufe als Krankheit geht es doch auch in Blechs Buch und der deutsche Begriff ist viel griffiger. --Siehe-auch-Löscher 20:10, 22. Mär 2006 (CET)
Ich würde das nicht zusammen tun wollen weil Blechs Thesen zum Teil einigermaßen populistisch dadurch sind als er auch Krankheitsbilder (wie z.B. Schleudertrauma) zu erfundenen Krankheiten deklariert und das ist nicht unumstritten. So manches bleibt da auch unschlüssig, wenn etwa behauptet wird eine Krankheit sei von der Pharmaindustrie erfunden worden obwohl die offensichtlich gar nicht davon profitiert (Beispiel: Sick-Building-Syndrom). Und es ist ja nun auch nicht so, dass sich die medizinischen Fachgesellschaften etc. Blechs Thesen angeschlossen hätten. Insgesamt finde ich daher die Definition vom Disease Mongering weitaus griffiger. --Nockel12 23:24, 22. Mär 2006 (CET)
Übrigens glaube ich, dass Jörg Blech sich gar nicht am Begriff des Disease Mongering orientiert hat sondern vielmehr hierdran: Whiplash and Other Useful Illnesses (den Autor "zitiert" er zumindest...) --Nockel12 02:00, 24. Mär 2006 (CET)

Es geht etwas um das Dogma der Wikipedia. Wir sind ja kein Wörterbuch, sondern behandeln Themen. Das Thema heißt Krankheiten, die von Interessengruppen aus wirtschaftlichen Gründen populär gemacht werden. Dafür sollte ein griffiges Lemma verwendet werden und die unterschiedlichen Ansatzpunkte, Quellen, Länder in Bezug zueinander gesetzt werden. IMHO sollten alle Ansätze erstmal in einem Artikel zusammengefasst werden. Wenn der Artikel zu lang wird kann man Teile auslagern. Als Lemma könnte sich Modekrankheit, Erfundene Krankheit, Disease Mongering, Krankheitserfinder etc eignen, alle anderen Begriffe werden ja weitergeleitet und sollten ebenfalls auftauchen. Ich bevorzuge dabei deutsche Begriffe und finde Modekrankheit oder Krankheitserfinder sehr passend. --Siehe-auch-Löscher 09:45, 24. Mär 2006 (CET)

Ich schließe mich dem Wunsch an, würde aber Krankheitserfindung vorziehen. Ich halte es für befremdlich, dass die Wissenschaft nicht mehr in der Lage ist, sich auf deutsche Begriffe zu einigen bzw. diese als unwissenschaftlich dazustellen. Stern 09:54, 24. Mär 2006 (CET)
Ich verstehe was Du meinst:

"Das Thema heißt Krankheiten, die von Interessengruppen aus wirtschaftlichen Gründen populär gemacht werden." Ich meine nur das das eben nicht das gleiche ist wie eine sog. Modekrankheit weil sich in dem Begriff sozusagen gesellschaftliche Einstellungen bestimmten Krankheiten gegenüber ausdrücken. Das hat ja mit der Pharmaindustrie so erstmal nichts zu tun. --Nockel12 18:07, 24. Mär 2006 (CET)

Ich hab die beiden Themenstränge jetzt hier mal testweise zusammengefasst. Unter welchem Einzelbegriff dies sinnvollerweise laufen könnte ist mir trotzdem nicht klar. --Nockel12 23:57, 24. Mär 2006 (CET)

Disease Mongering ist ein Anglizismus und kann übersetzt werden als "Handeltreiben mit Krankheiten". Der Begriff wurde im BMJ (British Medical Journal) durch den Journalisten Ray Moynihan, die Allgemeinmedizinerin Iona Heath und den Pharmakologen David Henry eingeführt und definiert ein unzulässiges Deklarieren normaler Lebensabläufe oder individueller Mängel wie etwa eine Glatzenbildung bei Männern als therapiebedürftige Krankheiten. Vom Disease Mongering sollen inzwischen ganze Berufszweige, pharmazeutische Betriebe und instistutionelle sowie private Testlabore profitieren. Dieses Thema wurde in Deutschland in den letzten Jahren vor allem durch den Spiegel-Autor Jörg Blech und sein Buch "Die Krankheitserfinder" lanciert. Bestimmte Krankheiten sollen danach entweder auf der Grundlage bestimmter Zeitströmungen (z. B. ökologische Bewegung) oder durch die Aktivitäten bestimmter Interessengruppen (z. B. Pharmaunternehmen) entstehen. Blech nennt als Beispiel für eine erfundene Krankheit das sogenannte Sissi-Syndrom. Als sogenannte Modekrankheiten werden dagegen abwertend-kritisch Symptome oder Symptomgruppen bezeichnet, die bestimmten Krankheiten zugeordnet werden, die nach Meinung von Kritikern jedoch nicht (erfundene Krankheiten) oder nicht im behaupteten Umfang existieren. Des weiteren soll es sich um Modekrankheiten handeln, wenn grundsätzlich existierende Krankheiten plötzlich lawinenartig verbreitet scheinen. Die Modekrankheiten werden bevorzugt in der Yellow Press thematisiert. Dabei ist jedoch nicht jede neue oder noch wenig bekannte Krankheit eine sogenannte Modekrankheit. In vielen Fällen werden als "Modekrankheiten" auch für Laien schwer nachvollziehbare, sehr wohl vorliegende Syndrome bezeichnet. Die Bagatellisierung einer Erkrankung als Modekrankheit kann hier den Leidensdruck der Betroffenen erhöhen.

Als Modekrankheiten wurden in der Presse unter anderem bezeichnet:

Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung Burnout-Syndrom Depression hoher Cholesterinspiegel Internetsucht Neurasthenie (Nervenschwäche) Osteoporose Pilzinfektionen (insbes. durch Candida albicans) Posttraumatische Verbitterungsstörung Schleudertrauma Sick-Building-Syndrom SMS-Sucht


Hallo Nockel12, Danke dass Du dich drum kümmerst. Inzwischen halte ich Modekrankheit für das beste Lemma, da es als Oberbegriff recht allgemein ist. Der Artikel sollte natürlich trotzdem in die Tiefe gehen. Ich hab mal die Einleitung umformuliert. Wenn man zu allen Beispielen einen (möglichst wertfreien) Satz dazuschreibt (wie bei Schleudertrauma), kommt man vielleicht zu einer Klassifikation der verschiedenen Modekrankheiten. --Siehe-auch-Löscher 11:18, 27. Mär 2006 (CEST)

Hi! :-) Ich denke der Begriff Modekrankheit sollte auf jeden Fall erhalten werden und ist noch ausbaufähig und ließe sich womöglich dann auch besser vom Disease Mongering abgrenzen. Ich fänds gut wenn man/wir noch besser herausarbeiten würden, dass die Phänomene/Krankheiten, die als Modekrankheiten bezeichnet werden einem steten im Wandel (Mode!) unterliegen. So habe ich z.B. den Eindruck, dass die "Modewelle" Pilzerkrankungen zu diagnostizieren abebbt aber etwa das ADS zunehmend ernst genommen wird. Vielleicht ist es vor dem Hintergrund eine Überlegung wert ob man überhaupt konkrete Krankheiten/Beschwerden etc. aufführt oder nicht lieber versucht das Ganze noch neutraler zu formulieren? Ich weiß es nicht... bleibe aber dran. ;-) --Nockel12 01:23, 28. Mär 2006 (CEST)
Ich denke schon, dass die Krankheiten genannt werden sollten. Man muss es halt neutral formulieren, so wie ich das mit Schleudertrauma bei Modekrankheit gemacht habe. Ich verabschiede mich wieder vom Thema. Ich wollte nur ein paar Denkanstöße geben. Im Umfeld dieser Artikel liegt noch einiges im Argen, bezüglich assoziativer Verweise und auf meiner Seite steht auch was dazu. Frohes Schaffen. --Siehe-auch-Löscher 07:43, 28. Mär 2006 (CEST)

Aus meiner Sicht sollte Wikipedia das Thema ernster nehmen und durchaus auch konkret die genannten Krankheiten benennen und dies diskutieren. Gerade in Wikipedia besteht eine ganz besondere Gefahr für Disease Mongering. Man sehe sich nur einmal die Seite zu Schleudertrauma an. Einseitiger und entgegen der Fülle der Literatur und Studien geht es kaum. Da wird eine Studie herausgegriffen, der Artikel nicht genau gelesen und dann zeitweise fast ganz ausschließlich auf eine Praxisseite gelinkt- die im Übrigen bei anderen Stichworten noch immer den Hauptlink darstellt. Bei PubMed finden sich alleine mit dem Stichwort whiplash 2444 Abstracts von denen kaum einer Die einzige Auffassung in Wikipedia stützt, dies gilt auch für ähnliche Suchen unter neck pain etc. bei denen sich dann nochmals reichlich Artikel zu Schleudertraumas finden. Depression ist wohl nicht als Beispiel für Disease Mongering anzusehen, wohl aber die Formulierung von Untergruppen wie Sissi- Syndrom, Bournoutsyndrom etc.. Die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung war sicherlich zeitweise unterdiagnostiziert, wurde dann zunehmend ernst genommen, seit einigen Jahren besteht aber die berechtigte Befürchtung, dass das Syndrom zu häufig diagnostiziert wird. Da es keinen Laborparameter gibt, kann man sich diese Diagnose wie viele andere auch anlesen, so dass sie jeden Test beim Psychologen besteht. Das Syndrom kann dann durchaus auch zulasten der betroffenen Kinder überdiagnostiziert werden und andere Probleme verschleiern. Siehe beispielsweise Prevalence of methylphenidate use among Canadian children following parental divorce Lisa A. Strohschein CMAJ 2007 176: 1711-1714 http://www.cmaj.ca/cgi/content/full/176/12/1711. Nicht nur dass Pharmafirmen sogar Selbsthilfegruppen gründen, auch bei Wikipedia lohnt es sich manchmal nachzusehen, welche Interessengruppen hinter einem Artikel stehen und was sie nicht nur in der Medizin damit bezwecken. Das Thema Krankheitserfindung ist ansonsten alt. Dr. Knock von J. Romains wurde 1923 uraufgeführt - ein Verweis darauf wäre nicht schlecht. Hauptsächlich ist allerdings mein Anliegen, dass Wikipedia selbst mal nach der eigenen Beteiligung am Disease Mongering sucht.


Beitrag zu einer Kritikvariante an Disease Mongering seitens Psychiatrie und Psychotherapie: Folgender Textvorschlag:

"In psychiatrischen und psychotherapeutischen Kreisen wird dem Disease Mongering und damit verbundenen Tendenzen einer Pathologisierung des Alltags mitunter humorvoll-satirisch begegnet. So zählt beispielsweise der Psychoanalytiker und Mediziner Ulrich Streeck im strengen Duktus des ICD-10 die Symptome der „generalisierten Heiterkeitsstörung“ auf und beschreibt letztlich nichts anderes, als das Verhalten und Erleben eines gut gelaunten, ausgeglichenen Menschen."

Dazu folgender Literatureintrag (Zitation nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychologie [DGPs]): Streeck, U. (2000). Die generalisierte Heiterkeitsstörung. Diagnose – Differentialdiagnose – Therapie. Forum der Psychoanalyse, 16 (2), 116-122.

Dazu folgender Quellenlink mit einer gelungenen Zusammenfassung des Artikels: http://www.neuro24.de/show_glossar.php?id=709

Vielen Dank für euer Mühen! (nicht signierter Beitrag von 193.197.74.59 (Diskussion) 14:01, 9. Mär. 2011 (CET)) Beantworten

Lemma verschieben[Quelltext bearbeiten]

Wie oben ziemlich einheitlich und fundiert befunden aber noch nicht umgesetzt, befürworte ich hier die Nutzung der deutschen Bezeichnung Krankheitserfindung. Derzeit ist es eine WL hierher. Aber in der deutschen Wikipedia sollte es umgekehrt sein. Deshalb würde ich gern den Artikel dorthin verschieben und hier eine Weiterleitung auf Krankheitserfindung machen. Gruss, --Markus (Diskussion) 11:10, 31. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

So genannte "Studie" und falsche Schlussfolgerungen[Quelltext bearbeiten]

Ich habe diese "Studie" (zugegeben diagonal) durchgelesen und kann den Satz "...belegen in ihrer Studie" in keiner Weise nachvollziehen. Es handelt sich lediglich um die Auswertung einer Sammlung von Artikeln und Pressemitteilungen. Die Autoren glauben, aus dieser Auswertung irgendwelche Schlüsse ziehen zu können, aber von einem Beleg habe ich nichts gefunden. Die Behauptung, Artikel und Pressemittelilungen führten zu einer überflüssig (!) vermehrten Diagnose und Verschreibung des beworbenen Medikaments, ist eine reine Theorie, die in keiner Weise untermauert ist.

Es ist leider Fakt, dass viele RLS-Betroffene jahrelang unter ihrer Krankheit litten und von einem Arzt zum anderen rannten, keiner wusste über RLS Bescheid, die Betroffenen wurden nicht ernst genommen oder falsch behandelt. Bis sich dann infolge verstärkter Aufklärung über RLS das Wissen über diese Krankheit verbeitete und dadurch viele Betroffene von ihrem Leiden definitiv befreit werden konnten. --Plenz (Diskussion) 21:24, 22. Mär. 2014 (CET)Beantworten

Es ist eine wissenschaftlich durchaus akzeptable Praxis, Studien von anderen zu analysieren, zu bewerten, zu vergleichen und Schlüsse daraus zu ziehen. Das nennt man "Metastudie". 2001:A61:B17:7901:E8A7:FFF0:A6A9:28B9 11:53, 30. Mär. 2020 (CEST)Beantworten
Der ganze Artikel ist nicht neutral geschrieben, indem er Meinungen als Tatsachen darstellt, anstatt sie distanziert widerzugeben, und so tut, als wären Krankheit und Behandlungsbedürftigkeit objektive Größen, obwohl es sich dabei selbstverständlich um letztlich willkürliche Bewertungen handelt. --Abderitestatos (Diskussion) 23:31, 22. Mär. 2014 (CET)Beantworten

Defekte Weblinks[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 12:10, 23. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Referenzwerte (war: Grenzwerte[sic] )[Quelltext bearbeiten]

Ein weiterer, IMHO sinnvoller, Abschnitt könnte sein, wie durch das Verschieben von Grenzwerten Leute "krank gemacht" werden. Ich kann das medizinisch nicht bewerten, aber die internationalen Empfehlungen zum Blutdruck sind in den letzten Jahren mehrfach abgesenkt worden, d.h. Menschen, deren Blutdruck sich gar nicht verändert hat, können jetzt in einer Hochdruckklasse sein, in der sie vorher nicht waren. Wie gesagt, die fachlichen Hintergründe kann ich nicht beurteilen. Die die Absenkung der numerischen Grenzwerte aber ist dokumentiert. 11:57, 30. Mär. 2020 (CEST) (unvollständig signierter Beitrag von 2001:A61:B17:7901:E8A7:FFF0:A6A9:28B9 (Diskussion) )

Guter Punkt; ist auch bei den Cholesterin-Referenzwerten bekannt (bitte "Referenzwerte" nennen; "Grenzwerte ist falsch")--Mager (Diskussion) 14:20, 31. Mär. 2020 (CEST)Beantworten

Wirtschaftliche Bedeutung[Quelltext bearbeiten]

Hier sollte das bisher einzige Kapitel "Entstehung des Begriffes und wirtschaftliche Bedeutung" aufgeteilt werden. Zu "Wirtschaftliche Bedeutung" müsste es inzwischen zumindest beziffer- und bequellbare Beispiele geben? Gruss, --Markus (Diskussion) 11:17, 31. Aug. 2021 (CEST)Beantworten