Diskussion:Gebirgsbildung

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Epipactis in Abschnitt Überarbeitung 2021
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Wortwahl: Geosynklinale[Quelltext bearbeiten]

Hallo miteinander, mal eine Frage zur Wortwahl: Begriffe wie "Geosynklinale" sind doch eigentlich veraltet? Das waren doch begriffliche Krücken, bevor sich die Plattentektonik im modernen Sinne endgültig durchgesetzt hat. Besser wäre es, für Geosynklinale "Becken" zu verwenden. Leider geistern die veralteten Termini aber immer noch in vielen Lehrbüchern herum (Brinkmann II) und sind scheinbar nicht totzukriegen. --Apollo13 23:19, 27. Sep 2004 (CEST)

Überarbeitung 2004[Quelltext bearbeiten]

Hallo. Habe vor kurzem versucht den Beitrag zu ändern und war wohl etwas zu "kürzend". Da der neue Vorschlag noch nicht fertig formuliert war, ist das Revert verständlich. Trotzdem möchte ich auf eine grundsätzliche Ueberarbeitung des Beitrages drängen. Gründe sind die unnötige Länge des Beitrages und die Tatsache dass 4/5 des Beitrages bereits an anderer Stelle ausführlicher diskutiert werden. Dass soll nicht heissen dass die Beiträge schlecht geschrieben wären, ich möchte einfach vorfuckschlagen einige Kapitel durch Redirects zu ersetzen und die wichtigsten Passagen aus diesem Beitrag bei den verlinkten Seiten einführen. Kapitel die ich redirecten würde sind: Kollision von Kontinentalplatten, Subduktion von ozeanischen Platten, Alpine Gebirgsbildung, Isostasie.

Was ist der Grund für diese Forderung? "Gebirgsbildung" wie auch der Fachausdruck "Orogenese" sind sehr allgemein gehaltene Begriffe und beinhalten als solche keine Mechanismen oder Konzepte (wie z.B. die Plattentektonik). In dem Sinne wird der Begriff auch nur sehr allgemein und meist als Begleitwort gebraucht (z.B. alpine Gebirgsbildung, Gebirgsbildungsphase usw.). Das heisst dass der Begriff in keiner Weise mit Subduktion, Kollision oder Isostasie verbunden ist. Dies würde der allgemeine Gebrauch des Wortes bei weitem überreizen. Deshalb sollte auf dieser Seite nur sehr kurz der Begriff "Gebirgsbildung" erklärt werden (erste Version war mit Abstand die Beste!) und dafür umso deutlicher auf die Mechanismen wie Plattentektonik, Isostasie verwiesen und verlinkt werden! Eine zusätzliche Diskussion von Kollision, Subduktion oder gar Isostasie auf dieser Seite halte ich für unnötig, wenn nicht gar verwirrend. Hingegen könnte ich mir vorstellen einen weiteren Artikel unter "orogene Phasen" einzufügen, oder ein Kapitel mit gleichem Namen hier einzufügen. Darin wäre dann auch die Alpine Orogenese diskutiert (copy-paste vom bisherigen Kapitel). Es gibt z.B. auch noch keine Beiträge zur kaledonischen Gebirgsbildung.

Bevor ich mich aber ans Ändern mache möchte ich eure Meinung dazu lesen. Nix für ungut --tombu 14:19, 17. Okt 2004 (CEST)

Nur ganz kurz, da ich nicht viel Zeit habe. Das mit dem Revert war ich. Gegen eine Überarbeitung des Beitrags ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Wenn aber große Teile herausgenommen werden mit den Verweis auf Überarbeitung/Information in anderen Artikeln, im vorliegenden Fall fast alles außer einer kurzen Einleitung, halte ich dies für die falsche Reihenfolge. Nicht mal ein Verweis, wo die Information jetzt stehen könnte, war noch drin. Aus einem Artikel einen Stub machen, finde ich nicht so gut. Also bitte Schritt für Schritt überarbeiten und nach und nach kürzen, jeweils mit dem Verweis, wo die Info jetzt steht. Info, die nicht zum Thema passt herausnehmen und ersetzen usw. usf. Es werden auch nicht immer Ankündigungen eingehalten, wobei der hier konkrete Fall nicht gemeint ist. Wäre dies der Fall, würde aus einem mE brauchbaren (wenn auch vielleicht nicht guten) Artikel ein Stub, daher die Rücknahme. Ebenfalls nix für ungut. --Hubi 14:48, 17. Okt 2004 (CEST)

Alles klar. Verstehe durchaus was Du meinst und habe meine Lehren bereits daraus gezogen. Werde zukünftig gemässigter vorgehen. --tombu 18:25, 17. Okt 2004 (CEST)

Nachdem das jetzt geklärt ist, viel Spass beim Verbessern/Ergänzen :-) --Hubi 09:03, 18. Okt 2004 (CEST)

Leider bin ich kein Geologe und kann hier nicht sinnvoll editieren, was mir jedoch aufgefallen ist das im Artikel Ophiolithkomplexe durch Obduktion junger ozeanischer Lithosphäre an Randmeeren nicht auftauchen bzw. die Obduktion scheinbar ganz fehlt. --Saperaud 23:46, 30. Jan 2005 (CET)

Hebungsraten[Quelltext bearbeiten]

Morgen, kleine Frage eines Halblaien: Sind die Hebungsraten der Alpen nicht eher im Bereich 1 - 3 cm pro Jahr (statt mm)? Gruss Klaus

Hi Klaus. Die Hebungsraten der Alpen sind regional unterschiedlich stark ausgeprägt und liegen gegenwärtig (nach unterschielichen Angaben in der Literatur) zwischen 0,1 bis 0,5 mm (regional auch höher), denen jedoch eine etwa gleich starke Erosion entgegenarbeitet. Der Himalaya, mit seiner deutlich höheren Dynamik, hebt sich zum Vergleich regional mit bis zu 1 cm heraus. Die Größenordnung liegt aber in jedem Fall im Milimeterbereich. P.S. neue Bemerkungen gehören immer nach unten, deswegen hierher verschoben. Gruß --TomCatX 11:59, 14. Dez 2005 (CET)

Geogebirgsbildung- Nachtrag[Quelltext bearbeiten]

Kann vielleicht jemand in der tafel "geogebirgsbildung" das wopmay (2000-1800) und das acasta (4000) nachtragen. Ich kanns ganz einfach nicht! ( verzweifeltgrins)--Allander 14:26, 22. Feb 2006 (CET)

ich möchte mich (nachdem ich den Artikel bisher gerade mal zu einem Drittel durchgearbeitet habe und absolut keine Vorkenntnisse mitbringe) mal extrem postiv äußern: dieser Artikel ist wirklich sehr gut gemacht und das "fach-chinesisch" ist auf eine Art und Weise eingebunden, daß auch ein "thumber Thor" wie ich es bin, im großen und ganzen kapiert worum es geht. Und nebenbei lernt man relativ leicht auch ein bißchen was über das fach-chinesische. Großes Lob für diesen vorbildlichen Artikel Hartmann Schedel 01:31, 7. Apr 2006 (CEST)

Alpidische Orogenese[Quelltext bearbeiten]

ich habe "alpine Gebirgsbildung" durch "alpidische Gebirgsbildung" ersetzt, da beides möglich ist, aber letzteres für laien besser verständlich ist. --85.125.177.124 00:15, 5. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Überarbeitung 2008[Quelltext bearbeiten]

Ich habe begonnen, den Artikel zu überarbeiten, teilweise im Sinne der schon oben angeführten Kritik. Ich hoffe, die Lesbarkeit des Artikels leidet nicht darunter.

Neben einigen inhaltlichen Sprüngen habe ich vor allem einen Teil der Weblinks entfernt (u.a redundant oder nicht mehr existent), die Gliederung überarbeitet sowie versucht, den Inhalt zu aktualisieren (Stichwort Geosynklinale u.a.). Einen Teil der Infos bezüglich der Alpen habe ich entfernt, der gehört in den Alpen-Artikel (wo die Infos auch tatsächlich zu finden sind). In den Artikel gehört noch hinein:

  • kurze Geschichte des Begriffs
  • der Bezug zum veralteten Vokabular wie „Geosynklinale“, „Konsolidierung“ etc.
  • die „klassischen“ Phasen der Orogenese und ihre plattentektonische Übersetzung
  • die „orogenetischen Phasen“, also die Vorstellung, dass nach langen Phasen tektonischer Ruhe (anorogene Phase) kurzzeitige Faltungsphasen auftreten, eine Vorstellung, die aus einer Sichtweise resultiert, welche sich nur auf das engere Umfeld des Betrachters beschränkt.

Jo 14:14, 24. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Erosion[Quelltext bearbeiten]

Ich habe hier eine Frage. Laut Artikel Schneegrenze liegt in den tropischen Zonen der Erde diese Grenze bei über 6000 m. Das heißt, dass es oberhalb keine Erosion durch Regen gibt (Also bei den Sieben- und Achttausendern). Wenn diese Berge in einem noch aufsteigendem Gebirge liegen und die Erosion mangels Regen geringer ist, wachsen vielleicht diese Berge noch weiter, während kleinere Berge dagegen kräftig abgebaut werden? Das heißt, in den kommenden Millionen Jahren könnten aus diesen Riesen Solitäre werden, etwa wie der Olympus Mons auf dem Mars mit einer Höhe von 26,4 km. Und erst wenn die Gebirgsbildung zu Ende gekommen ist und das Gebirge dann wegen des eigenen Gewichts wieder in die Erdkruste sinkt, nimmt die Höhe wieder ab. Was haltet ihr von dieser Vermutung? --Goldzahn 17:59, 13. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Das ist Unsinn. Natürlich gibt es oberhalb der Schneegrenze Erosion, nämlich die mechanische - durch Gebirgsgletscher. Was sie meinen ist die Tatsache, dass die chemische Erosion aufgrund der Temperatur und mangels Reaktions- bzw. Lösungsfluid eingeschränkt ist. LG --195.fick243.253.187 14:29, 31. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Danke für die Info. Hier auf der Karte Datei:Karte Mount Everest.png kann man die Gletscher sehen. An die chemische Erosion hatte ich gar nicht gedacht gehabt. --Goldzahn 14:44, 31. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Rockies und Anden sind alpidisch[Quelltext bearbeiten]

Hallo an alle Interessierten, unter "Phasen der Gebirgsbildung in der Erdgeschichte" sind die Rocky Mountains und die Anden unter die variszische Orogenese eingegliedert. Das ist schlichtweg falsch. Nach STILLE gehoeren die Rockies zur laramidischen Phase, die der alpidischen Orogenese zugehoerig ist und die Anden sind erst seit dem Tertiaer (genuaer weiss ich es gerade nicht) in Hebung begriffen. Deshalb gehoeren beide zur rezenten alpidischen Gebirgsbildung. Sieht das jemand zwingend anders? Wenn ja, bitte ich um Diskussion, andernfalls aendere ich das in 7 Tagen (22.Juli 2011). --Jejune 20:31, 15. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

M.W.n. ist Stille veraltet, wenngleich die von ihm geprägten Termini noch teilweise in Gebrauch sind, soweit ihre Anwendung noch Sinn macht. Stille ging im „vorplattentektonischen Zeitlater“ der modernen Geologie von weltweiten Gebirgsbildungsphasen aus. Was er nicht wissen konnte ist, dass seine Kaledonische und Variszische Orogenese sich tatsächlich relativ engräumig abgespielt hatten. Die Bildung der Anden und Rockies fält zwar zeitlich ungefähr in den Bereich, in den auch die Enstehung der alpidischen Ketten fällt, aber paläoplattentektonsich besteht da nur ein geringer Kausalzusammenhang. --Gretarsson (Diskussion) 14:28, 19. Jan. 2015 (CET)Beantworten
Naja eine einzige Gebirgsbildungsphase anzugeben ist imho nicht das goldene vom Ei, schließlich subduziert der Pazifik bestimmt 300-400 Ma schon unter das heutige Amerika. --Christian b219 (Diskussion) 20:13, 19. Jan. 2015 (CET)Beantworten
Das kommt dazu (wobei in den Alpen ja auch variszische Einheiten stecken, in den Pyrenäen sogar überwiegend), jedoch ist die „Auffaltung“ der Zentralanden zum zweithöchsten Gebirge der Welt definitiv känozoisch (siehe entspr. Abschnitt im Artikel Anden, ist von mir überarb. und daher relativ verlässlich), und maßgeblich ist ja immer die Phase, die zur Ausbildung der heutigen Morphologie geführt hat. Bei den Rockies war das eine Inselbogen-Kontinent-Kollision oder MOR-Subduktion oder sowas, die auch noch nicht so weit zurückliegt... --Gretarsson (Diskussion) 20:55, 19. Jan. 2015 (CET)Beantworten
Nja also ich verstehe was du meinst, aber die heutigen europäischen Mittelgebirge sind variscisch die sahen damals aber mitnichten morphologisch so wie heute aus, man hat ja immer noch die spät- und postorogenen Erosionsentlastungs bedingten Hebungen (die einen isostatischen Ausgleich anstreben). Und die Pyrenäen wären ohne die alpidische Faltung heute nicht mehr so hoch. Im Prinzip tut man sich hier mit einer Einteilung keinen Gefallen, weil es keine streng getrennten variscisch alpidische Phasen gab, sondern diese zumindest in einigen Regionen fließend ineinander übergingen. --Christian b219 (Diskussion) 21:49, 19. Jan. 2015 (CET)Beantworten

Dano-Polonische Orogenese[Quelltext bearbeiten]

Ich habe die Region der Dano-Polonische Orogenese um Süd-Blekinge und den Norden von Bornholm erweitert. (nicht signierter Beitrag von 2003:46:E94B:D1CD:214B:EF66:42EA:B6C (Diskussion | Beiträge) 12:46, 29. Jun. 2015 (CEST))Beantworten

Wäre noch schön, zu wissen, aus welcher Quelle diese Info stammt. --Gretarsson (Diskussion) 23:04, 29. Jun. 2015 (CEST)Beantworten

Kein Problem, die Quelle ist die Publikation "Danopolonian migmatization of Mesoproterozoic sedimentary rocks in southernmost Sweden: a SIMS zircon study" von Bogdanova et al.,2014. (nicht signierter Beitrag von Jonas Börje Lundin (Diskussion | Beiträge) 20:05, 1. Jul 2015 (CEST))

Defekter Weblink[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 09:19, 28. Nov. 2015 (CET)Beantworten

Spalte „derzeitige Phase“ in der Tabelle[Quelltext bearbeiten]

Ich finde diese Spalte relativ hohl. Natürlich ist ausschließlich die Alpidische Orogenese, die jüngste, aktuell im Gange und ihre morphologischen Gebirge sind daher „wachsend“ (wobei ich diese Formulierung, „rezent wachsend“, in der aktuellen Form aus geologischer und semantischer [die „derzeitige Phase“ ist „rezent wachsend“, naja, das mag bei Mondphasen noch Sinn ergeben, nicht aber bei Orogenzyklen...] Sicht äußerst unglücklich finde). Ich verstehe auch nicht ganz, wie eine Orogenese „durch Plattentektonik überlagert“ sein kann. Ist vielleicht „überprägt“ gemeint? Falls ja, möchte ich anmerken, dass man da nicht immer exakt abgrenzen kann. Zumindest in Eurasien ist das variszische Orogen nicht ausschließlich der Erosion unterworfen, sondern es ist teils von mesozoischem Tafeldeckgebirge überlagert (sic!), teils exponiert (dabei z.T. auch infolge der alpidischen „Vorland“-Tektonik herausgehoben) und tatsächlich der Erosion unterworfen, teils aber auch in die alpidischen Gebirgsgürtel inkorporiert und überprägt. Also wenn man die Spalte belassen will, dann aber bitte deutlich überarbeitet... --Gretarsson (Diskussion) 20:06, 28. Aug. 2018 (CEST)Beantworten

Überarbeitung 2021[Quelltext bearbeiten]

Definition Gebirgsbildung[Quelltext bearbeiten]

Gibt es jemanden aus der Geomorphologie der dazu Literatur hat? In der geologischen Literatur weicht hier insofern ab dass Ozean Kontinent Kollisionen in der Geologie nicht als Orogenese verstanden werden, dies würde eine komplette Umarbeitung des Artikels notwendig machen. --Christian b219 (Diskussion) 02:42, 2. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Könnte es sein, dass die Begriffe "Gebirgsbildung" und "Orogenese" gar nicht 100% identisch sind? --Epipactis (Diskussion) 18:13, 3. Jan. 2021 (CET)Beantworten
In meinen Augen ist es nur der griechische Fachbegriff, der von unterschiedlichen Personengruppen evtl etwas anders gedeutet wird. Wie kommst du drauf? --Christian b219 (Diskussion) 18:54, 3. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ich frage mich, ob und inwieweit man bspw. das Erzgebirge als "Gebirge" bezeichnen kann, denn wenn ja, dann sind an seiner "Bildung" doch mindestens drei Orogenesen beteiligt gewesen. Demnach wäre "Gebirgsbildung" ein eher abstrakter und ziemlich vielschichtiger Begriff, "Orogenese" dagegen konkreter und vielleicht eher regionalgeologisch. Andererseits werden anscheinend auch tektonisch unzusammenhängende Prozesse unter ein- und dieselbe "Orogenese" subsummiert, sofern sie nur zeitlich einigermaßen zusammengehen, demnach wäre es sogar ein geochronologischer Begriff. --Epipactis (Diskussion) 21:09, 3. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Das Gebirge von mehreren Gebirgsbildungsphasen/Orogenesen teilweise überprägt oder gar reaktiviert werden, ist nichts was nur das Erzgebirge betrifft, sondern ist eher meistens der Fall ist. Man sollte aber im Kopf haben dass dies dann evtl nur einen Teil des alten Gebirges betrifft, und die ursprüngliche Ausdehnung evtl total anders aussah. --Christian b219 (Diskussion) 03:39, 4. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Denke, die Bezeichnung ist, wie so oft, historisch gewachsen. Man hat halt festgestellt, dass in den (mittel-)europäischen Gebirgen (i.s.V. bergige Hochgebiete) oft verfaltete Gesteine zu finden sind, und daraus geschlossen, dass Faltenbau und Gebirgsentstehung iwie miteinander in Zusammenhang stehen müssen. Erst später verstand man, dass die heutigen Mittelgebirge als Hochgebiete jüngeren Datums sind als ihr Faltenbau, hat es aber versäumt, die Terminologie entsprechend anzupassen. Es ist ja auch durchaus verwirrend, dass ein Orogen oder Teile desselben morphologisch völlig bis weitgehend unauffällig sein können, wie das bei vielen Orogenen in den kontinentalen Schilden der Fall ist.
Es gibt ja noch den Begriff der Epirogenese, der aber auch Senkungsbewegungen mit umfasst. Demnach wären Harz und Erzgebirge als heutige Mittelgebirge bzw. Bruchschollengebirge epirogenetisch, ihr Faltenbau „alt-orogenetisch“… --Gretarsson (Diskussion) 23:20, 3. Jan. 2021 (CET); nachträgl. erg. 23:27, 3. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Zum Terminus: So kenne ich die Nutzung des Terminus ebenfalls, umso überraschter war ich über die Definition von Murawski und Press/Siever die ebenjene alten Gebirge dann eben Schilde/Tafel/Kraton nennen und in Kontrast zu jungen "echten" Gebirgen sehen. Ich vermute, dass unsere Professoren die Nutzung des Begriffs so aus der Bergmannssprache entliehen haben, wo ja letztlich alles ein Gebirge sein kann.
Die Epirogenese mag bestimmte Formen erklären aber Sie kann mE nicht die Reliefenergie bzw Form des Erzgebirges erklären. In meinen Augen ist das Erzgebirge erstmal eine alpidische Reaktivierung alter Gebirge, ohne diese gäbe es das Mittelgebirge so nicht. Die Schichten wären ein Grundgebirge überdeckt von Deckgebirge. --Christian b219 (Diskussion) 03:39, 4. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Also doch wie ich befürchtet hatte. "Gebirge" und "Orogen" sind offenbar nicht dasselbe, und vermutlich sind alle beide nicht sonderlich scharf definiert. Ohne diese Zielbegriffe kann man aber auch "Gebirgsbildung" und "Orogenese" nicht definieren, bzw.: womit fängt man an, welches davon soll der Grund- oder Ausgangsbegriff sein? Henne oder Ei? --Epipactis (Diskussion) 23:02, 4. Jan. 2021 (CET)Beantworten
"Gebirgsbildung" ist mMn der schwammigste der vier Begriffe, kaum definierbar, höchstens als Überblickslemma verwendbar, jedenfalls nicht synonym mit "Orogenese". "Gebirge" ist mehrdeutig, aber immerhin innerhalb der verwendenden Sparten (Topographie/Geomorphologie, Geologie/Bergbau, Strukturgeologie) jeweils einigermaßen definierbar. "Orogenese" ist zwar enger umrissen, jedoch ebenfalls mehrdeutig und mMn verständnismäßig vom jeweiligen "Orogen" abhängig. Demnach sollte vielleicht (das) Orogen im Zentrum stehen. MMn passen die unten als Kennzeichen der Orogenese genannten Phänomene (Krustenverdickung, Deformation, Dislokation, evtl. Metamorphose) ebensogut auf das Resultat wie auf den Vorgang. --Epipactis (Diskussion) 00:55, 12. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Also in der Literatur die ich kenne wird Gebirgsbildung und Orogenese synonym verwendet, von daher müsstest du das schon erklären woher du diese Schwammigkeit entnimmst. Gebirge wird definitiv unterschiedlich verwendet wobei mE die Begrifflichkeiten einiger Geologen, wohl einfach dem bergmännischen Begriff "Gebirge" geschuldet sind, dieser ist bereits separat abgehandelt. Alle Geologen die in Richtung Geomorphologie unterwegs sind deuten den Begriff Gebirge ganz eindeutig in Zusammenhang mit einer vorhandenen Reliefenergie. In diesem Sinne gibt es im übrigen auch keine "alten Gebirge", wie Gretarrson als auch ich dies durchaus aus dem "Geologensprech" kennen. --Christian b219 (Diskussion) 09:45, 12. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Eben! Wer den Ausdruck "Gebirge" in den Mund nimmt, der kann natürlich auch von "Gebirgsbildung" sprechen, aber je nach Kontext recht Verschiedenes damit meinen. Mag sein, dass die Fachleute der verschiedenen Sparten das Wort "Gebirgsbildung" trotzdem einheitlich im Sinne der Geotektonik bzw. Strukturgeologie gebrauchen, aber woher soll der interessierte Laie (für den wir dieses Lexikon ja schreiben) das denn wissen oder ahnen? Deckgebirge, Rumpfgebirge, Elbsandsteingebirge, Spaargebirge - sind alles irgendwie "Gebirge", aber ihre "Bildung" ist nicht unbedingt eine "Orogenese". Da besteht schon Erklärungsbedarf, und wenn es die Wissenschaft nicht tut, weil sie in stillschweigender Übereinkunft ohnehin weiß, was sie meint, dann sollte es wenigstens Wikipedia tun.
Murawski/Meyer unterscheiden zwischen Tektogenese und Morphogenese, das ist mMn ein ganz guter Ansatz- bzw. Ausgangspunkt. (Was sie über Orogenese schreiben, kann ich leider nicht sehen, hab nur die Google-Leseprobe.)
Vielleicht sollte man auch von der Gegenseite herangehen und klären, welche Formen keine Orogene sind. Früher las man bspw. oft von "untermeerischen Gebirgen" - sind MOR eigentlich Orogene? Was ist mit Vulkankomplexen wie dem Ararat - ist das ein Gebirge bzw. ein Orogen? Oder Tafelländer aller Art, aus denen sich allein durch Erosion mitunter ein "Gebirge" bildet. --Epipactis (Diskussion) 23:16, 12. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Im Sinne von Frisch und Meschede nicht, wobei mir persönlich bei Frisch und Meschede die Reliefenergie fehlt. --Christian b219 (Diskussion) 10:35, 14. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Das ist doch konsequent, wenn man Tektogenese und Morphogenese getrennt betrachtet. Für die Tektoniker ist es anscheinend nur von untergeordnetem Interesse, ob ein Orogen auch orographisch als "Gebirge" anzusprechen ist, und noch weniger, was die exogenen Einflüsse im weiteren Verlauf damit anstellen.
Momentan sieht es für mich jedenfalls so aus, als würde von "Orogen" ausschließlich im Zusammenhang mit kontinentaler Kruste gesprochen. Wenn das zutrifft, ist es natürlich ein wichtiger Punkt der Definition. Außerdem habe ich den Eindruck, dass ausnahmslos sämtliche kont. Kruste irgendwann irgendwie mal von Orogenese(n) betroffen war, ist oder sein wird. Die klassische individuelle Benamsung ("cadomisch", "kaledonisch" usw.) suggeriert allerdings eine ausgeprägte Periodizität von Aktivitäts- und Ruhephasen, dem sollte man vielleicht etwas entgegentreten. --Epipactis (Diskussion) 00:01, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Also den ersten Teil lass ich jetzt mal so stehen, ich kann dem weder sachlich widersprechen noch zustimmen. Die derzeit postulierten Prozesse zur Entstehung kontinentaler Kruste benötigen die Kollision mindestens 2er Inselbögen oder eines Inselbogens und eines ozeanischen Plateaus, oder eines ozeanischen Plateaus mit kontinentaler Kruste...uvm. Man muss dazu natürlich wissen die die Einheiten zu ihren Gebirgsbildungsphasen kamen. Vorweg der morphologische Formenschatz der heutigen variscischen/kaledonischen Mittelgebirge ist alpidisch überprägt, die variscischen Gebirge hatten völlig andere Ausdehnungen und Dimensionen als heute. Die Gebirgsbildungsphasen meinen immer jene, welche im "Kleinen" die Gesteine bzw. Gesteinsschichten deutlich geprägt haben (das schließt Überprägungen nicht aus). Im geologischen Sinne lassen sich in diesen Schichten aber immernoch zB das Streichen und Fallen der alten Gebirgsbildungen finden, auch viele Gesteine wurden hier im Sinne des Gesteinszyklus neu gebildet, Stichwort Metamorphose. --Christian b219 (Diskussion) 19:37, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ja, aber sind diese "Phasen" nicht lediglich ein Ausdruck des regionalen Blickwinkels? So entsteht jedenfalls der Eindruck, dass Orogenese generell in der Erdgeschichte nur zeitweise bzw. phasenweise stattfindet und zwischendurch sozusagen Ruhe herrscht, aber tatsächlich findet doch wohl praktisch immer irgendwo auf der Erde Orogenese statt, wenn auch nicht immer so konzentriert und umfangreich wie zu Zeiten der Superkontinent-Zusammenballungen.
Unbehaglich ist mir auch (allgemein) der indifferente Gebrauch des Ausdrucks "Kollision". Da "kollidiert" ja einfach alles, auch wenn es sich eigentlich um Subduktion handelt. Nach meinem Mechanikverständnis ist "Kollision" ein Zusammenprall von Objekten, zwischen denen zuvor ein Abstand bzw. Zwischenraum bestanden hat, was bei Lithosphärenplatten ja wohl nicht der Fall ist. Deshalb sollte man mMn von Kollision nur dann sprechen, wenn es zum Zusammenstoß von Blöcken kontinentaler Kruste kommt. (In manchen Fällen, wenn ich das richtig verstanden habe, bewirkt die subduzierende Platte ja sogar Zugkräfte in der Oberplatte, zumindest dann wäre der Ausdruck "Kollision" wohl fehl am Platze.)
Weiter frage ich mich, ob die Deformationen im Zuge von Blattverschiebungen auch schon als "Orogenese" gelten, dabei entstehen ja z.T. recht ansehnliche Reliefs. --Epipactis (Diskussion) 00:02, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Die Gebirgsbildungsphasen mögen lokal unterschiedlich aussehen waren aber durchaus global. Gerade in Europa ist es eigentlich sogar so dass variskische und alpdische Phase relativ(!) nahtlos ineinander übergehen, nur Unterbrochen von einer kurzen reinen Subduktionsphase der Tethys bis der adriatische Sporn gegen Europa drückte. Das mit der Subduktion täuscht etwas, natürlich ist es so dass wenn eine ozeanische Platte subduziert wird da auch jede Menge Inseln dabei sind, die machen das/die eigentliche Krustenwachstum/Orogenese aus, die Subduktion an sich nicht.
In dem Moment wo Blattverschiebungen "ansehnliche" Reliefs bilden sind es dann halt auch keine reinen Blattverschiebungen mehr. (nicht signierter Beitrag von Christian b219 (Diskussion | Beiträge) 03:01, 16. Jan. 2021 (CET))Beantworten
Okay, danke vorerst. Ich denke noch immer, dass man um eine Verzweigung nicht herumkommt, da der Begriff zu vielschichtig ist, um unter "Orogenese" zusammengepresst zu werden. Hier mal der Versuch einer Differenzierung (wobei die Formulierungen natürlich laienhaft und provisorisch sind):
  • "Gebirgsbildung" ist eine Melange aus Tektogenese (Struktur- und Substanzbildung) und Morphogenese (Gestalt- bzw. Reliefbildung), wobei der Fokus je nach befasster Fachdisziplin mehr auf dem einen oder mehr auf dem anderen Aspekt liegt. Die Ausdrücke "Gebirgsbildung" und "Orogenese" sind nicht in jedem Kontext synonym (uneingeschränkt austauschbar).
    • In der Physischen Geographie bzw. Geomorphologie geht es vornehmlich um die äußere Gestalt bzw. um das oberflächennahe Wirkungsgefüge.
      • "Gebirge" werden dementsprechend als visuell bzw. funktional zusammenhängende und gegen das jeweilige Umland abgrenzbare Bereiche der Erdoberfläche aufgefasst.
      • Primäre Merkmale dieser "Gebirge" sind ein gewisses Mindestmaß an Reliefenergie und an Komplexität (ein einzelner Peak, egal wie steil und hoch, ist noch kein Gebirge). Die absolute Höhenlage ist demgegenüber sekundär, jedoch von Einfluss (ein paar aufgesetzte Hügel machen aus einer Tiefebene nie ein Gebirge, aus einer Hochebene eventuell schon).
      • Der Gegenstand wird überwiegend als "Gebirge" bezeichnet, der Ausdruck "Orogen" findet sich höchstens in speziellem Kontext.
    • In der Geodynamik (Geologie? Geophysik?) geht es um Phänomene des gesamten Erdkörpers, wobei die vergleichsweise kurzlebigen Erscheinungen an der Oberfläche nur einen Teilaspekt bilden.
      • "Gebirge" bzw. "Orogene" werden als Bereiche der Erdkruste aufgefasst und (hauptsächlich ?) nach ihrer Genese abgegrenzt (ein Orogen kann in tausende Kilometer voneinander entfernte Teile fragmentiert sein).
      • Primäre Merkmale von "Orogen" (bzw. Orogenese) sind Verdickung, Deformation, Dislokation und Metamorphose (kontinentaler?) Kruste (bzw. der involvierten Massen). Die oberflächige Gestalt ist sekundär (ein Orogen muss nicht unbedingt ein orographisches Relief aufweisen, nichtmal überhaupt an der Oberfläche erscheinen).
(Noch gar nicht zu reden vom "Gebirge" im bergmännischen Sinne, wobei es da aber vielleicht gar keinen spezifischen "Gebirgsbildungs"begriff gibt. --Epipactis (Diskussion) 20:31, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Artikellücken[Quelltext bearbeiten]

Es wird hier nichts über Strukturgeologie, nichts über die Geochemie, nichts über die Metamorphose Prozesse der Platte erwähnt. Zitat Frisch und Meschede zur Definition: Die Orogenese "ist durch Krustenverdickung, Deckenbildung, Gesteinsverformung, Metamorphose und teilweise Schmelzbildung gekennzeichnet." --Christian b219 (Diskussion) 02:42, 2. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Beseitigung des thematischen Durcheinanders[Quelltext bearbeiten]

Ich habs mal die strikt geomorphologischen Dinge separiert. --Christian b219 (Diskussion) 02:53, 2. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Irgendwie müsste das wohl auch mit dem Schwesterartikel Orogen synchronisiert werden. --Epipactis (Diskussion) 12:12, 3. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Danke für den Hinweis! Der Schwester Artikel macht im Moment eher wenig Sinn, zumal in keinem der beiden Artikel Prozess und Gebirge getrennt behandelt wird.--Christian b219 (Diskussion) 13:26, 3. Jan. 2021 (CET)Beantworten
+1 Orogen und Orogenese gehören zusammengelegt. Ein Orogen ist ein von Orogenese betroffener Krustenbereich. Das in separaten Artikel zu behandeln ist ungefähr so sinnvoll wie Subduktion und Subduktionszone in separaten Artikeln zu behandeln… --Gretarsson (Diskussion) 19:46, 3. Jan. 2021 (CET)Beantworten