Diskussion:Historisches Ereignis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von 141.91.129.6 in Abschnitt Definition u. Quellen
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Relevanz des Lemmas?[Quelltext bearbeiten]

Ist der Begriff wirklich lexikalisch relevant? Die verlinkten Quellen sind weder wissenschaftliche Arbeiten noch anerkannte Lehrbücher. Bitte entsprechend WP:Relevanzkriterien begründen, sonst kann das Lemma nicht stehen bleiben. Außerdem wäre zu prüfen, ob der Inhalt nicht als Abschnitt in dem Lemma Ereignis darzustellen ist, wo bereits Unterabschnitte für zahlreiche Wissenschaftsdisziplinen bestehen - nur noch keiner für Geschichtswissenschaft. --Mixia (Diskussion) 15:29, 24. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Hm. Wie kommst Du darauf, dass die Mitteilungen der Deutsche Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit keine wissenschaftliche Arbeiten sidn? Ich habe aber noch ein weiteres Werk herangezogen und als Einzelnachweis benannt. Den Artikel als Abschnitt in dem Lemma Ereignis abzubilden, halt ich für nicht so gut. Sicher sollte er dort ergänzt werden, aber so wie Astronomisches Ereignis, Ereignis (Programmierung), Unerwünschtes Arzneimittelereignis und Ereignis (Wahrscheinlichkeitstheorie) hat er me seine Daseinsberechtigung. Aber auch hier wird über das Lemma diskutiert. Mal gucken, was am Ende herauskommt. Gruß, Matthias Süßen ?!   +/- 17:31, 24. Jun. 2013 (CEST)Beantworten
Der DGAMN-Link war gestern zumindest von mir aus nicht abrufbar. Heute geht es aber. Und danke für den Verweis auf das Lexikon Geschichtswissenschaft. Damit ist die Relevanz des Begriffes dargelegt. Nur scheint bei Gutscher ein ganz anderer Begriff definiert als im Abschnitt "Definition" im Artikel: Gutscher unterscheidet "nach Wirkungsgrad", der Artikeltext legt nahe, es gehe nur um Zäsuren der Weltgeschichte. Wenn der Artikel sich auf eine abweichende Definition von Koselleck bezieht, dann sollte die auch verlinkt sein. Da scheint mir noch Einiges zu präzisieren.--Mixia (Diskussion) 13:36, 25. Jun. 2013 (CEST)Beantworten
Mit Sicherheit gibt es da noch einiges zu präzisieren. Ich werde selbst versuchen, dies nachzureichen, freue mich aber über jede Mitarbeit. Ich muss morgen eh in die Bibliothek. Mal gucken, ob ich da noch etwas finde. Gruß, Matthias Süßen ?!   +/- 13:38, 25. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Definition u. Quellen[Quelltext bearbeiten]

Hallo, m.E. sollten Jürgen Kocka (Hg.), Sozialgeschichte in der Erweiterung, Göttingen 1988 sowie Reinhart Koselleck (Hg.), Geschichte und Erzählung, München 1983 (ND von 1973) als Quellen ergänzt werden. Ferner ist m.E. die Definition unpräzise und bezüglich der Beispiele teilweise falsch: Ein Ereignis im Geschichtswissenschaftlichen Sinne ist ein konkretes (nicht fiktives) Geschehnis, das über das gewohnte Handeln/Geschehen hinausgeht. Historisch wird es erst, wenn dadurch in der Wahrnehmung einer Vielzahl auch eine schnelle Veränderung bestehender Verhältnisse u. Perspektiven bewirkt oder durch das Ereignis zum Ausdruck kommt. Diese Veränderungen müssen inhaltlich und im Wirkungsgrad (Wirkungsbreite und Wirkungsdauer) bedeutsam sein (schnell, tiefgreifend, dauerhaft). Historische Ereignisse entstehen oft aus spezifischen Situationen heraus (Probleme, Krisen) und erzwingen Entscheidungen oder eröffnen neue Handlungsmöglichkeiten. Dabei überwiegt hier das sogenannte "Element der Freiheit" (Handlungen bestimmter Personen oder das Walten des Zufalls) gegenüber dem "Element der Notwendigkeit" (regelhaft u. strukturell vorgegebenes). Es handelt sich bei historischen Ereignissen keinesfalls um feste Tatsachengerüste, auch wenn ihnen natürlich immer ein historisch analysierbarer tatsächlicher Vorgang zugrunde liegt. Vielmehr erhält ein Ereignis seine historische Bedeutung erst durch die Erfahrung und Deutung seiner Betrachter und wird somit konstituiert (nicht fiktiv; Auswahl und Tatsachencharakter). Oft wird erst im Rückblick ein Ereignis als historisch wahrgenommen oder aber auch nicht mehr als solches bewertet, weil sich der Deutungszusammenhang zwischen Handlung und Wirkung verändert hat. Die deutsche Geschichtswissenschaft war lange nur an dem sogenannten Freiheitselement in der Geschichte, also der Ereignisgeschichte in der Tradition des deutschen Idealismus interessiert (Denken u. Entscheidungshandeln großer Persönlichkeiten und Konzentration auf Ereignisverkettung). Die regelhaften Strukturen (Element der Notwendigkeit) galten nur als Rahmenbedingungen. Motive und Entscheidungen, die tatsächliche Veränderungen einleiten und damit der Veränderungsprozess an sich, lassen sich nur ereignisgeschichtlich erfassen. Historische Ereignisse sind aber wiederum nur umfassend zu verstehen, wenn sowohl die Strukturen, aus denen sie entstehen und auf die sich einwirken, sowie die handelnden Subjekte betrachtet werden. Historische Ereignisse erhalten ihren Sinn aus der Existenz des Regelhaften und Notwendigen, indem sie diese Durchbrechen und nachhaltig auf diese Strukturen wirken und diese verändern. Ich hoffe, dass damit deutlich wurde, dass die Beispiele Kauf, Staatsbesuch etc. zwar Ereignisse sind, jedoch keinesfalls historische Ereignisse! Hier fehlt es an den schnellen, tiefgreifenden und dauerhaften Veränderungen bestehender Verhältnisse u. Perspektiven in der Wahrnehmung einer Vielzahl. Der Mauerfall, der Reichstagsbrand, der Sturm auf die Bastille usw. wären bspw. historische Ereignisse. Viele Grüße B.F. (nicht signierter Beitrag von 141.91.129.6 (Diskussion) 10:54, 19. Jan. 2017 (CET))Beantworten