Diskussion:Merseburger Dom

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Es gibt einige Unterschiede zu den recht "offiziell" wirkenden Informationen, die auf der Seite der Merseburger Orgeltage des "Freundeskreis[es] Musik und Denkmaplfege" zu finden sind. So sind beispielsweise einige Register als "alt" (aus dem 17./18. Jhdt übernommen) gekennzeichnet, wohingegen die Seite der Orgeltage schreibt, dass diese zur Fertigstellung 1855 übernommen worden, dann aber 1866 durch Ladegast ersetzt worden sind. Somit müsste diese Kennzeichnung als falsch oder höchstenfalls halb inkorrekt (und bei Wiedergabe der vollen Baugeschichte inklusive Nacharbeiten 1866 als überflüssig) angesehen werden. Auch gibt es Fehler in der Wiedergabe der Disposition, zB die Dreifachnennung des "Bordun 16 Fuß" im Rückpositiv.

Wenn nun die Seite der "Orgeltage" richtig ist, kann bitte jemand prüfen, ob sie als Quellenangabe tauglich ist, und dann auch den Abschnitt "Orgel" korrigieren? (nicht signierter Beitrag von 178.10.188.228 (Diskussion) 23:44, 21. Sep. 2013 (CEST))[Beantworten]

Mir ist auch die zweite Version bekannt. Daß Ladegast später Änderungen vornahm, war wohl bei ihm nicht unüblich. Seine Orgel in der Nikolaikirche Leipzig arbeitete er etliche Jahre nach der Fertigstellung um. - Der Dom wurde wohl nicht nur während des Krieges im Zusammenhang mit der Bombardierung der Bunawerke getroffen, sondern vermutlich auch danach: Durch den extremen Dreck aus der Karbidfabrik Buna. An den Häusern in der Nähe des Betriebes konnte man die Staubschicht zu DDR-Zeiten mit dem Spachtel abschaben. Ich glaub ja nicht, daß der Dom davon verschont blieb. -- Gewandhausorganist Schönheit hat doch auch irgendwie mit dem Merseburger Dom zu tun ?--32-Fuß-Freak (Diskussion) 23:56, 19. Dez. 2019 (CET)[Beantworten]
@Wikiwal: Sehe ich das im Video der Merseburger Dommusik, z. B. bei Minute 28:50 richtig, hat die Ladegast-Orgel einen zweiten, anscheinend rein mechanischen ??, einmanualigen Spieltisch nur fürs Rückpositiv, für das Zusammenspiel mit dem Chor, der ja auf der unteren Empore einigen Platz hat ? Pfiffig ! Die RP-Register sind vermutlich auch vom Hauptspieltisch aus ziehbar - daher könnte die oben von der IP kritisierte Mehrfachnennung z. B. des Bordun 16´ im RP herrühren.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 16:30, 10. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]
@32-Fuß-Freak: Ja, das RP hat eine eigene Klaviatur. Dier Ehre kommt aber nicht Ladegast zu, sondern Johann Friedrich Wender, der 1714-1717 die von Zacharias Thayßner unvollendete Orgel fertigstellte und dabei mit einem „besonderen Clavier für das Rückpositiv auf dem untern Chore“ ausstattete. Hier Bilder. Manubrien für das RP gibt es an beiden Spieltischen. VG, --Wikiwal (Diskussion) 18:07, 10. Jun. 2022 (CEST) Und in der Tat gibt es keine alten Register des 17./18. Jahrhunderts mehr.[Beantworten]
Danke für die klare Auskunft. Wenn Du eine taugliche Quelle hast, dann rein damit in den Artikel. Mir ist so eine Konstruktion (von ca. 1963) nur aus der Andreaskirche Hildesheim bekannt. Falls Ladegast auch die Pfeifen, Traktur und Laden neu baute, was ich annehme, kommt ihm aber schon eine gewisse Ehre zu, auch wenn Gehäuse und Spielschrank vom RP schon vorher da waren. Als Einziges in der Orgelgeschichte des Doms ist erwähnt, daß der Prospekt schon vor Ladegasts Arbeit existierte. Das mit Thayßner und Wender wäre doch eine Bereicherung für den Artikel. Der Orgelabsatz ist, gemessen an der Bekanntheit, Qualität und des Erhaltungszustands dieser sicher über die Bundesrepublik hinaus bekannten Orgel doch bescheiden. Daß Thayßner und Wender vor Ladegast dort tätig waren, wußte ich z. B. nicht. Und obwohl diese beiden Orgelbauer offenbar recht fähig waren, ist die Orgel wohl vor Ladegasts Neubau recht vermurkst (eine Reparatur folgte der anderen) gewesen ? Die alten (26 ?) Register, die Ladegast zuerst übernahm, ersetzte er ja sukzessive später, außer zweien (Stahlspiel und Schalmei (?)).--32-Fuß-Freak (Diskussion) 18:43, 10. Jun. 2022 (CEST) Ich fand eben hier noch ausführliche Infos, auf deutsch. Da haben wir zu tun (ich aber erst ab nächste Woche).--32-Fuß-Freak (Diskussion) 18:59, 10. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]
Hab mal was ergänzt. Wender war ein sehr solider Orgelbauer. Aber in der Orgel war einfach der Wurm drin. Es ist heute eine (bedeutende) romantische Ladegast-Orgel, die für meinen Geschmack aber wenig zu dem barocken Erscheinungsbild passt. Die Idee mit der separaten RP-Klaviatur hat Ladegast geklaut. VG, --Wikiwal (Diskussion) 11:06, 11. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]
Na prima, jetzt ist auch die Zeit vor 1700 einigermaßen durchgängig geschildert. In der Orgel muß der Wurm wirklich dringewesen sein, -zig Reparaturen sollen Ladegasts Neubau vorangegangen sein. Mit dem "romantisch" hab ich ein bißchen ein Problem. Ladegasts Orgel z. B. in der Lpz. Nikolaikirche war sehr wohl auch darauf, daß man auch Bach auf ihr spielen kann, ausgelegt. Und schließlich lag die Bach-Renaissance z. B. durch Mendelssohn und Schumann noch nicht lange zurück. Ladegast hat JSB sicher nicht vergessen. Im Gegensatz dazu nahm man wohl gegen Ende des 19. Jh. nur noch wenig Rücksicht drauf (z. B. Sauer-Orgel in St. Thomas Lpz.) Das Prospektgebirge gefällt mir, es ist doch nebensächlich, daß das Werk dahinter nicht mehr barock ist. Die Merseburger Domorgel war Ladegasts erstes Großprojekt - er hatte wohl genug mit dessen Innenleben zu tun und keine Muße, auch noch ein neues Gehäuse zu konstruieren ?--32-Fuß-Freak (Diskussion) 12:37, 11. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]
Entscheidend ist, dass das mit der "Romantik" in der Literatur eindeutig belegt ist. Natürlich handelt es sich nicht um Spätromantik. "Spielen kann" ist treffend formuliert. Was Mendelssohn 1829 aufgeführt hat, war kein Bach mehr, nur in Rudimenten oder allenfalls Bach-Mendelssohn (mit Mammutchören, Klavier als Begleitung, Klarinetten usw., statt barockem Affekt ging es um menschliche Emotionalität usw.). Aber das ist eine Frage der Aufführungspraxis. Nach meiner Ästhetik sollten Bild und Klang zusammenpassen, was definitiv nicht der Fall ist. Aber der barocke Prospekt ist einfach genial und nicht zu toppen, was schon damals erkannt worden ist. --Wikiwal (Diskussion) 15:52, 11. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]
Wie aufgeblasen und schwulstig Mendelssohns Interpretationen gewesen sein mögen - es bestand sicher auch der Wunsch nach einer einigermaßen realistischen Wiedergabe von Bachs Musik ohne Orgeln, die ein Wagner-Orchester imitieren können. Indes, Ladegasts Schwellwerk in Merseburg dürfte eins der frühesten im deutschen Orgelbau sein. Unabhänging davon zu Deiner Info: Hier ist ein kurzes Audio vom MDR zur Ladegast in Merseburg.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 21:58, 13. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]

Orgelrestaurierung 1962...[Quelltext bearbeiten]

..laut Artikel angeblich durch Orgelbau Kuhn. Ist das ein Tippfehler ? Es ist mir kaum vorstellbar, daß in der DDR 1962 die Schweizer für die Merseburger Domorgel engagiert wurden. Denn es gab in Merseburg zu DDR-Zeiten einen Orgelbauer namens Kühn. Der erstellte z. B. die Orgel für St. Mechthild, Magdeburg. Ich nehme an, das eher dieser 1962 an der Ladegast-Orgel werkelte.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 17:09, 1. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]

Korrekt, das ist Kühn/Merseburg. In Organ index steht witzigerweise "Theodor Kühn A.G. (Merseburg)": Umlaut und Ort sind richtig, Vorname und AG (Aktiengesellschaft!) sind vom Schweizer Unternehmen geklaut. Eine lectio conflata. Gruß, --Wikiwal (Diskussion) 18:07, 1. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Jaja, das Internet weiß eben nicht alles, und ich erfuhr von Kühn/Merseburg durch mein Ausprobieren der o. g. Mechthild-Orgel. Das war also 1962 der VEB Orgelbaukombinat "Gerhard Kühn" Merseburg ;-). Was ist eine lectio conflata ? Es gibt oder gab auch noch einen Gerhard Kuhn, offenbar im Westen. Da lauert nach Kuhn/Männedorf das nächste Fettnäpfchen, zumal der Merseburger Orgelbaumeister auch Gerhard hieß. Siehe hier.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 19:54, 1. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
In OI fließen zwei Quellen ineinander. Aktiengesellschaften in der DDR sind schon ungewöhnlich. :-) Gerhard Kühn ist für das Zeitfenster richtig. Hier werden einige wenige Werke genannt (Pape nennt in den Lexika zahlreiche). Das Familienunternehmen, das 1874 in Schleusingen gegründet wurde und eine Werkstatt von 1835 fortführte, siedelte 1935 unter Rudolf Kühn (1898-1952) nach Merseburg über, wo es als "Kühn Orgelbau" bis 1992 bestand. Gruß, --Wikiwal (Diskussion) 20:10, 1. Aug. 2022 (CEST
Ich warf den Schweizer Kuhn eben aus dem Artikel und nahm die, allerdings unbefriedigende, da private und offenbar auch fehlerhafte Quelle von Ann-Helena Schlüter als Notbehelf. Daß die Orgel damals die größte in D gewesen sein soll, (damals wars doch noch das Deustche Reich oder sonstwas), und Kühn, der 1995 starb, auch 2004 restaurierte, glaube ich nicht. G. Kühn blieb offenbar auch, nachdem Schuke und Co. verstaatlicht und somit zu VEB gemacht wurden, firmenrechtlich eigenständig.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 20:27, 1. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Nach Pape starb Gerhard K. (Sohn von Rudolf K.) schon 1994. Sein Enkel habe sich ein halbes Jahr im Orgelbau versucht und dann aufgegeben. Der Blog von AHS geht nicht als Nachweis. Dann doch lieber OI, denn das mit dem Theodor K. Kühn (1840-1902) ist nicht so verkehrt, weil dies der Firmengründer war - nicht zu verwechseln mit dem Schweizer Carl Theodor Kuhn aus der zweiten Generation. Gruß, --Wikiwal (Diskussion) 01:12, 2. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Notfalls auch ganz ohne Beleg ? Oder auch Gerhard Kühn aus dem Artikel entfernen ? Die Webseite über Rühlmann gibt ja auch 1994 als Todesjahr von Gerhard Kühn an, und seine Witwe habe die Firma 1995 geschlossen. Da paßt das halbe Probejahr vom Enkel gut rein. (Man könnte damit schon einen kleinen Artikel über G. Kühn beginnen...) Es war ein Fehler von mir, oben 1995 als Todesjahr von Kühn anzugeben. Ist die Frage, ob die Rühlmannseite ihre Angaben von Pape hat oder umgekehrt? Wikipediakonform wäre also, G. Kühn und die Arbeiten ab 1962 gar nicht zu erwähnen, solange die Quellenlage unsicher ist. Ich hab das Pape-Buch nicht vorliegen. Wenn Du es hast und Kühns Arbeiten im Dom in Merseburg belegen kann, trags doch anstelle von Ann-Helena ein. Kuhn (Männedorf) mußte freilich mit und ohne Beleg aus dem Artikel verschwinden. (Der hätte die Orgel 1962 vielleicht nicht umdisponiert, aber 10 x so viel wie Gerhard Kühn verlangt, und das selbstverständlich in harter Währung! Aber die arme DDR verausgabte sich ja zu der Zeit gerade voll mit dem "antifaschistischen Schutzwall". Da war nix mehr mit Devisen für eine teure Schweizer Firma übrig).--32-Fuß-Freak (Diskussion) 03:12, 2. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Habe "letzte Restaurierung: Kühn (1962)" im Orgelführer gefunden (Google Books) und als EN angegeben. Bei Pape (Lexikon Sachsen-Anhalt) wird Merseburg nicht erwähnt. Gut, dass Du den Fehler bemerkt hast! Man könnte auch über die ganze Orgelbauerfamilie Kühn einen Artikel anlegen, da man an der Firmengeschichte ohnehin nicht vorbeikommt. Steht auf To do... VG, --Wikiwal (Diskussion) 08:35, 2. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]

Welchen Fehler? Daß ich mich beim Todesjahr von G. Kühn um ein Jahr vertat ? Gut, jetzt gibts eine Quelle, so daß Kühns Arbeiten ab 1962 stehen bleiben können. Sind die im Artikel genannten "in den 1960er Jahren vorgenommene Dispositionsänderungen" auch von ihm, und evtl. noch von anderen ? www.orgel-verzeichnis.de kennt Kühns Orgel in St. Mechthild Magdeburg noch nicht, und die im Eichsfelder Dom soll auch von Kühn sein. Mich interessierte es eh, was aus Kühn wurde, da ich in der DDR doch hin und wieder real oder virtuell auf eine Orgel von ihn stieß. Und erfuhr erst hier über diese Disk, daß es schon seit dem 19. Jh. Kühns im Orgelbau gab. Aber berühmt war Kühn nicht, vielleicht war seine Qualität durchschnittlich? Oder es war einfach eine kleine Firma, die vielleicht nur eine Orgel pro Jahr baute? Ich entdeckte kürzlich eine Großbaustelle: St. Marien (Krakow). Rieger baute im großen Stil um und neu, und nichts stand darüber im Artikel über diese sehr bekannte Kirche mit einer fast neuen (und natürlich vergrößerten) Orgel. Ich behob erst mal das Gröbste. Genaue Angaben stehen im von mir als Quelle angegebenen Video von Jonathan Scott, der die neue Orgel gleich testete. Zurück zu Merseburg: Jetzt ist die Schieflage mit Orgelbau Kuhn (Männedorf) im Artikel behoben.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 14:42, 2. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]

Genau das meinte ich, dass Du den Fehler entdeckt hast, dass Kuhn mit Kühn verwechselt wurde! Manchmal liest man 1962-1964, AHS schreibt sogar in ihrem Blog 1962-1966. Aber damit ist immer der eine Umbau von Kühn gemeint. Gruß, --Wikiwal (Diskussion) 15:06, 2. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Ich sehe gerade in der Versionsgeschichte, daß offenbar Du das mit Kuhn (Männedorf) statt Kühn (Merseburg) verzapftest, als Du die wertvollen Ergänzungen zur Orgelgeschichte vor Ladegast eintrugst (Version vom 11. Juni 2022, 10:32 h). Sonst wärs mir wohl schon eher aufgefallen.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 19:49, 2. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Mea culpa. Aber Du hast ja gesehen, dass in den Quellen fast nirgends Kühn erwähnt wird... Dafür bin ich schon mit dem neuen Artikel recht weit. --Wikiwal (Diskussion) 00:26, 3. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Ich mußte erst mal Google fragen, was "mea culpa" heißt. Wieviel Stunden saßst Du am Kühn-Artikel ? Gut, für die Leute, die sich mit der ostdeutschen Orgellandschaft befassen, ist dieser Artikel ein dazugehöriger Puzzlestein. Googelt man "Kühn Orgelbau", kommt die Suchmaschine einem auch dauernd zuerst mit den Schweizern aus Männedorf daher.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 18:10, 3. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Hängt ein großes Tuch vor den barocken Prospekt der Merseburger Domorgel, und es wird sich dahinter immer noch um eine der bedeutendsten Orgeln Deutschlands des 19. Jahrhunderts handeln. --Stummorgel-Rheinhessen (Diskussion) 19:54, 2. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Hä?--32-Fuß-Freak (Diskussion) 23:44, 2. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Ein wenig anachronistisch ist es in Merseburg, aber man gelangt in diesem Dom zu der Überzeugung, als wäre der Dom nur für das barocke Gehäuse der Orgel gebaut worden - und hinter ihm erklingt ein absolutes Meisterwerk des 19. Jahrhunderts. Raum, Gehäuse und Werk sollten wohl eigentlich als eigenständige Parameter gesehen werden. In Merseburg scheint dieses Gesetz aufgehoben zu sein. Und zu diesen Teilen des Großen Ganzen wäre noch das Geläute zu zählen, das mit der Anzahl von 10 teilweise extrem alten Glocken, darunter mit der Clinsa, sicherlich zu den wertvollsten der bedeutendsten erhalten gebliebenen Geläuten Deutschlands gezählt werden darf. --Stummorgel-Rheinhessen (Diskussion) 15:44, 3. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]

Merseburgs neue "Hilligerin" - Die neue Friede-Glocke für den Merseburger Dom[Quelltext bearbeiten]

Zum 1000-jährigen Domjubiläum wurde vom Sächsischen Metallwerk Freiberg und mit Unterstützung und in Zusammenarbeit mit dem Hilliger-Glockenverein eine neue Glocke für den Merseburger Dom gegossen. Dabei handelt es sich um einen Ersatz für eine Glocke, die 1917 abgeliefert worden war, um die Lücke im Tonbereich g1 zu überbrücken und, wenig überraschend, zur dringendst notwendigen Schonung der "Clinsa". Es handelt sich darüberhinaus um ein Pilotprojekt des Metallgusses, da die Glocke nicht in der Erde, sondern in einer transportablen Form und mit neuen Verfahren bei der Herstellung der Form gegossen wurde. Basisdaten: Gussdatum: 25.06.2021 Hebung in den Glockenstuhl: 13.10.2021 Erstläuten: 31.10.2021 Dm. unten laut Website Hilliger-Glockenverein 1105 mm. Gewicht laut gleicher Quelle: 767 kg Rippenvorlage: "Maria", Martin Hilliger, Naumburg St. Wenzel Finanziert von der Friede-Springer-Stiftung. Nominal: muß überprüft werden. Der Hilliger-Verein gibt g2 an, was für 767 kg. natürlich nicht stimmen kann. Es ist daher davon auszugehen, daß es sich um eine g1 handelt.

Wer bist Du ? - Laut Grassmayrs Rippentabelle wiegt eine g1-Glocke zwischen 534 und 877 kg. Kommt schon hin. Eine g2 -Glocke würde nur ein Achtel davon wiegen.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 19:57, 2. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Es bietet sich evtl. an, die Angabe des Hilliger-Vereins mit dem dort angegebenen Nominal g2 und der Angabe 767 kg. (laut deren Website) zu überprüfen und bei Bedarf zu korrigieren. Es ist anhand der Youtube-Videos ziemlich klar, daß es sich um eine größere Glocke handelt und daß sie eine klangliche Lücke nach der Benedicta und der Clinsa füllt, die einfach geschlossen werden mußte. Die Schonung der Clinsa hat dabei an allererster Stelle zu stehen. Ich gehe davon aus, daß die Angabe mit dem Nominal g2 vom Hilliger-Verein nicht stimmen kann und daß es sich wohl um einen Tippfehler handeln müßte. Sicherlich wird es Glockensachverständige geben, die genaueres zum Thema beitragen würden können. Laut Website Dombauverein ist es eine g1, Dm.: 1108 mm., Gewicht ca 890 kg. --Stummorgel-Rheinhessen (Diskussion) 20:42, 2. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Steht schon im Artikel. Vergiß die g2-Bimmel. Läutet die Neue nun regelmäßig ? Die Schilderung des Dombauvereins endet mit dem Transport in die Glockenstube.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 23:32, 2. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Laut Artikel ist die Benedicta extrem schwerrrippig. Aber auch die fünf nächstkleineren Glocken, also auch die Clinsa und die Glocke von 2021, liegen hinsichtlich des Gewichts (teilweise deutlich) oberhalb dessen, was bei Grassmayr als "überschwere Rippe" gilt. Ja, damals hat man nicht am Material und Gewicht gespart.... --32 Fuß-Freak (Diskussion) 17:55, 14. Sep. 2023 (CEST)[Beantworten]

Zwei Fragen zum Abschnitt über Franz Liszt[Quelltext bearbeiten]

Liszt Ad nos Erstdruck 1. Notenseite
Notenbild des Erstdrucks

1) Im Text heißt es: "... arbeitete stattdessen seine ursprünglich für eine von ihm konstruierte Kombination aus Harmonium und Pedalklavier geschaffene, umfangreiche Komposition 'Ad nos, ad salutarem undam' zu einer Fassung für Orgel solo um." Liszt besaß zwar ein solches "Rieseninstrument", hat "Ad nos" vielleicht auch daran/dafür komponiert, aber: er hatte das Stück schon 1852 mit einem Mehrzweck-Notensatz (ausdrücklich für Orgel bezeichnet, spielbar mit Orgel solo, Pedalklavier solo, Klavier zu 3 oder zu 4 Händen) bei Breitkopf veröffentlich (siehe Foto). Erfolgte also wirklich eine Umarbeitung?

2) Im Artikel spielte August Fischer die UA von "B-A-C-H", laut H. J. Busch war es Alexander Winterberger (Zur deutschen Orgelmusik des 19. Jhd., 3. Aufl., Butz -Verlag St. Augustin 2006, S. 108). --Siebenquart (Diskussion) 11:33, 6. Sep. 2023 (CEST)[Beantworten]

Auf der Hülle meiner Eisenberg-LP (Eterna-Nr. 827 814) steht, daß der 39-jährige Liszt "Ad nos..." ursprünglich für eine von ihm entworfene "Kombination aus Harmonium und Pedalklavier" konzipierte. Erst 1855 sei die "orgelmäßige Überarbeitung" als Festmusik für die Orgelweihe im Dom entstanden (Autor: Steffen Lieberwirth, 1984). Vielleicht gab es vor 1855 schon eine Orgelfassung, die er speziell für die Merseburger Ladegastorgel anpaßte? In diesem Beitrag heißt es auch, Winterberger (nicht Fischer) spielte 1856 B-A-C-H erstmals. Das Gleiche nennt auf S. 10 auch die Liszt-Gesellschaft (die sollte es wissen), und laut ihr war ursprünglich B-A-C-H zur Orgelweihe in Merseburg vorgesehen. (Ich trug Winterberger anstelle C.A. Fischer als Uraufführer von B-A-C-H in den Artikel ein.) Und laut Liszt-Gesellschaft gabs tatsächlich schon 1849 ein "Ad nos" für Orgel.....--32 Fuß-Freak (Diskussion) 16:47, 14. Sep. 2023 (CEST)[Beantworten]
Danke für die Korrektur bei der B-A-C-H-Uraufführung. Es stimmt auf jeden Fall, dass B-A-C-H ursprünglich für die Orgelweihe gedacht war, aber nicht rechtzeitig fertig wurde. Nach H. J. Busch (Quelle wie oben, S. 107) hoffte Liszt bis fast zuletzt, B-A-C-H noch pünktlich fertigzustellen, und entschied erst wenige Tage vor dem Einweihungstermin, Winterberger zu bitten, statt dessen "Ad nos" zu spielen, das ja schon seit 1852 veröffentlicht war. Auch deshalb kommt mir das mit der Umarbeitung eher unwahrscheinlich vor. --Siebenquart (Diskussion) 20:32, 14. Sep. 2023 (CEST)[Beantworten]
Ich tauschte im Artikel ja nur den Namen des Uraufführers von "B-A-C-H" aus. Die Korrektur bzgl. evtl. früherer Fassungen von "Ad nos" überlasse ich Dir. Es steht immer noch das, was ich auf der Eisenberg-LP fand, drin.--32 Fuß-Freak (Diskussion) 21:45, 14. Sep. 2023 (CEST)--32 Fuß-Freak[Beantworten]
Jetzt paßt das mit "Ad nos". Es soll sogar schon 1849 in einer französischen (Pariser?) Kirche erklungen sein (in welcher Fassung auch immer)??? Ist es für Dich technisch ein Leichtes, die Disposition der kleinen Orgel einzufügen (siehe hier)? Ich vermurkse solche Sachen, wo es auf Formatierung ankommt, meistens.--32 Fuß-Freak (Diskussion) 13:32, 22. Sep. 2023 (CEST)[Beantworten]
Nein, mit Dispositionen habe ich auch noch keinerlei Übung. --Siebenquart (Diskussion) 13:41, 22. Sep. 2023 (CEST)[Beantworten]

Was trieb Liszt nach Merseburg? Weder sind mir gute Kontakte von ihm zu Ladegast noch zu Domorganist Engel bekannt. War er einfach nur auf die neue, große Orgel heiß? War das, was ich ursprünglich (Liszt wollte "Ad nos...." zur Orgelweihe aufführen) in den Artikel setzte, damals (1984) der aktuelle Stand der Liszt-Forschung? Ich war doch fest davon, daß die mir hinsichtlich Ernster Musik sehr kompetent erscheinende DDR-Plattenfirma eine solide Quelle ist, überzeugt.--32 Fuß-Freak (Diskussion) 00:19, 25. Sep. 2023 (CEST)[Beantworten]