Doppelwahl

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Der Begriff Doppelwahl (auch zwiespältige Wahl) kennzeichnet eine geschichtliche Situation, in der zwei Herrscher weltlicher oder geistlicher Gewalt parallel mit- oder gegeneinander Macht ausüben.

Eine Doppelwahl konnte zustande kommen, wenn die Regeln für die Ermittlung der Mehrheit nicht vorhanden, unklar oder nicht von allen Wählern anerkannt waren. Unzureichende Bestimmungen über das Wahlrecht begünstigten zwiespältige Wahlen. In einer solchen Situation konnte es im Regelfall zur konkurrierenden Machtausübung bis hin zum militärischen Kampf um die Macht kommen. Eine konsensuale Lösung des Konflikts ist die Ausnahme. Sofern eine höhere Instanz für die Lösung des Wahlkonflikts zuständig war (Reprobationsrecht), fielen Entscheidungen oft erst in größerem zeitlichen Abstand und wurden von den Konfliktparteien nicht immer anerkannt.

Zwiespältige Wahlen finden sich häufiger im kirchlichen Bereich, vor allem bei der Besetzung von Bistümern, kommen aber auch bei Päpsten vor (Schisma).

Beispiele

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Martin Kaufhold: Die Rhythmen politischer Reform im späten Mittelalter. Institutioneller Wandel in Deutschland, England und an der Kurie 1198–1400 im Vergleich. Thorbecke, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7995-4274-6, S. 28, 37, 303
  2. Hans Prutz: Staatengeschichte des Abendlandes im Mittelalter von Karl dem Großen bis auf Maximilian. Erster Band, 1885, S. 708 f.
  3. Alsu A. Arslanova: Political Relations between tehe Ulus of Djoci and the Uluses of the Khulaguyids. In: Kinship in the Altaic World. Proceedings of the 48th Permanent International Altaistic Conference, Moscow 10-15 July, 2005 (= Band 150 von: Asiatische Forschungen. Monographienreihe zur Geschichte, Kultur und Sprache der Völker Ost- und Zentralasiens), Otto Harrassowitz Verlag, 2006, ISBN 978-3-44-705416-4