Dorfkirche Prohn
Die Dorfkirche Prohn ist ein aus Backstein errichtetes Kirchengebäude im vorpommerschen Ort Prohn, das von der evangelischen Kirchgemeinde Prohn/Groß Mohrdorf genutzt wird. Die Kirchengemeinde Prohn/Groß Mohrdorf gehört seit 2012 zur Propstei Stralsund im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Vorher gehörte sie zum Kirchenkreis Stralsund der Pommerschen Evangelischen Kirche.
Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben.
Geschichte
Der Bau des Kirchengebäudes wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf einer Anhöhe, auf der zuvor das Schloss des Rügenfürsten Wizlaw I. gestanden hatte, mit eingezogenem quadratischen Chor und der Sakristei in spätromanischem Stil begonnen. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde das spätgotische Kirchenschiff angefügt. Der chorbreite Turm aus dem 14. Jahrhundert blieb bis zur Traufe erhalten. Von 1858 bis 1862 wurden unter Leitung von Johann Michael Lübke seitlich des alten Turmes offene Hallen angelegt und dieser Turm und das Schiff unter ein Dach gebracht. Ein schlanker neugotischer Turm wurde davor gesetzt. Gleichzeitig wurden die Chornebenkapellen errichtet.
Anfang der 1960er Jahre erfolgte eine Restaurierung des Innenraumes nach heute umstrittenen Maßstäben. Dabei wurden u. a. die Emporen entfernt.
Der Hagemeister-Epitaph wurde 2000 durch eine Spende der Familie restauriert.
Innenausstattung
Das Chorgewölbe weist Malerei vom Ende des 15. Jahrhunderts mit der Darstellung des thronenden Christus, flankiert von Maria und Johannes dem Täufer auf. Glasierte Rundbogenfriese und reiche, schichtenweise glasierte Gewändeprofile schmücken den Chor.
Die Triumphkreuzgruppe zeigt auf der Rückseite „Die eherne Schlange aus der Wüstenwanderung“ und ist einmalig im Ostseeraum. Sie stammt aus dem zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts.
Weitere Ausstattungsgegenstände sind ein Taufengel (1727/28) aus der Werkstatt von Elias Keßler aus Stralsund, der Hagemeister-Epitaph (drittes Viertel des 17. Jahrhunderts), das Sakristeigestühl (Mitte des 18. Jahrhunderts) und eine Grabplatte des R. Beket († 1482) mit Ritzzeichnung einer Kogge.
Geläut
Die beiden Glocken aus Eisenhartguss wurden 1958 von der Firma Schilling in Apolda angefertigt.
Weblinks
Literatur über Dorfkirche Prohn in der Landesbibliographie MV
- Kirchenkreis Stralsund
- Kirche MV
- Bautz.de (PDF-Datei; 470 kB)
Koordinaten: 54° 22′ 10,1″ N, 13° 1′ 28,3″ O