Dretyń

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Dretyń (deutsch Treten) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Pommern in Polen. Es gehört zur Gmina Miastko (Gemeinde Rummelsburg) im Powiat Bytowski (Bütower Kreis).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 175 Kilometer östlich von Stettin und etwa 110 Kilometer westlich von Danzig. Durch den Ort führt in Nord-Süd-Richtung die polnische Landesstraße 21. Nachbarorte sind im Nordwesten Tursko (Turzig), im Norden an der Landesstraße Bożanka (Friedrichshuld) und im Süden, etwas abseits der Landesstraße, Okunino (Wocknin).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ludwig Wilhelm Brüggemanns Beschreibung des Herzogtums Vor- und Hinterpommern (1784) ist Treten unter den adeligen Gütern des Rummelsburgschen Kreises aufgeführt. Damals gab es hier drei Vorwerke, „die um das Dorf herum liegen,“ eine Wassermühle, eine Ziegelei, einen Prediger, einen Küster, 21 Bauern, neun Kossäten, einen Krug und eine Schmiede. Ferner gehörten zu Treten ein weiteres Vorwerk, an der Grenze zur Stadt Rummelsburg gelegen, und zwei sogenannte Buschkaten, in denen Holzwärter wohnten. Insgesamt hatte Treten 49 Haushaltungen („Feuerstellen“). Die Kirche war eine Mutterkirche mit Filialkirchen in Rohr und in Brotzen.[1]

Ab dem 19. Jahrhundert bestanden in Treten ein Gutsbezirk und eine Landgemeinde. Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Treten 543 Einwohner und die Landgemeinde Treten 519 Einwohner. Später wurde der Gutsbezirk in die Landgemeinde eingemeindet. Bei der kommunalen Neugliederung 1928 wurden einige Wohnplätze im Süden der Tretener Gemarkung ausgegliedert und zur neuen Landgemeinde Julienhof zusammengefasst.

Bis 1945 bildete Treten eine Landgemeinde im Kreis Rummelsburg der preußischen Provinz Pommern. In der Landgemeinde wurden neben Treten die Wohnplätze Augustwalde, Chausseehaus, Domäne, Forsthaus Amalienhof, Forsthaus Friedrichshuld, Forsthaus Lauterbach, Forsthaus Neuhof, Forstsekretärgehöft Treten, Grünhof, Mühle, Neustadt, Oberförstereigehöft Treten und Waldarbeitergehöft Eichthal geführt.[2] Die Gemeinde zählte im Jahre 1925 1012 Einwohner in 213 Haushaltungen,[2] und im Jahre 1939 845 Einwohner.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Treten an Polen. Der Ortsname wurde zu „Dretyń“ polonisiert.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Ort verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann von Massow (1761–1805), Landrat des Kreises Rummelsburg, starb auf seinem Gut Treten
  • Ferdinand von Schack (1787–1846), preußischer Generalmajor und Kommandeur einer Kavallerie-Brigade, starb auf seinem Gut Treten

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979, S. 209–212.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Treten – Sammlung von Bildern
  • Treten bei Meyers Gazetteer (mit historischer Landkarte)

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 2. Band. Stettin 1784, S. 809 (Online).
  2. a b Gemeinde Treten im Informationssystem Pommern (Memento vom 9. August 2019 im Internet Archive)
  3. Michael Rademacher: Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Koordinaten: 54° 6′ N, 16° 59′ O