S-Ethyl-N,N-dipropylthiocarbamat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. August 2016 um 20:31 Uhr durch FK1954 (Diskussion | Beiträge) (Linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von S-Ethyl-N,N-dipropylthiocarbamat
Allgemeines
Name S-Ethyl-N,N-dipropylthiocarbamat
Andere Namen
  • S-Ethyl-N,N-dipropylthiocarbamat
  • S-Ethyl-N,N-dipropylcarbamothioat
Summenformel C9H19NOS
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 759-94-4
PubChem 12968
Wikidata Q424784
Eigenschaften
Molare Masse 189,32 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,955 g·cm−3[1]

Siedepunkt

127 °C (26,6 mbar)[1]

Dampfdruck

0,032 hPa (25 °C)[1]

Löslichkeit
  • nahezu unlöslich in Wasser[2]
  • mischbar mit organischen Lösungsmitteln wie Aceton, Ethylalkohol, MIBK und Xylol[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: keine P-Sätze[2]
Toxikologische Daten

916 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

S-Ethyl-N,N-dipropylthiocarbamat (kurz EPTC) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Dithiocarbamate.

Gewinnung und Darstellung

S-Ethyl-N,N-dipropylthiocarbamat kann ausgehend von Phosgen gewonnen werden, welches mit Ethylmercaptan zu Ethylthiochlorformiat und dieses dann mit Dipropylamin zu EPTC umgesetzt wird.[5]

Eigenschaften

S-Ethyl-N,N-dipropylthiocarbamat ist eine farblose Flüssigkeit, die unlöslich in Wasser ist.[2]

Verwendung

Geschätzte Ausbringungsmenge in den USA 2011

EPTC ist ein 1969 auf den Markt gebrachtes selektives Thiocarbamat-Herbizid für den Einsatz in der Vorlaufbekämpfung bestimmter Gräser und Unkräuter bei Gemüse, Obst und Zierpflanzen.[6] Es wirkt durch Hemmung der Lipidsynthese.[7]

In den EU-Staaten wie Deutschland und Österreich sowie in der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen, die EPTC als Wirkstoff enthalten.[8]

Die ausgebrachte Menge in den USA sank in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich ab.

Handelsnamen

S-Ethyl-N,N-dipropylthiocarbamat wurde unter den Handelsnamen Alirox, Eptam, Eradicane, Genep, Niptan und Witox vertrieben.

Weblinks

  • Degradation of the Thiocarbamate Herbicide EPTC; JOURNAL OF BACTERIOLOGY; PMC 176643 (freier Volltext, PDF)

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 759-94-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. a b c d Datenblatt EPTC, PESTANAL®, analytical standard bei Sigma-Aldrich (PDF). Angabe des Markenparameters in Vorlage:Sigma-Aldrich fehlerhaft bzw. nicht definiertVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  3. Eintrag EPTC bei Extoxnet.
  4. Eintrag zu EPTC im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 978-0-8155-1401-5 (Seite 106 in der Google-Buchsuche).
  6. Cornell: EPTC (Eptam) Herbicide Profile 10/83
  7. Terence Robert Roberts, D. H. (David Herd) Hutson, Royal Society of Chemistry: Metabolic pathways of agrochemicals, Teil 2. ISBN 0-85404-494-9 (Seite 593 in der Google-Buchsuche).
  8. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu EPTC (S-dipropylthiocarbamate) in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands