Edward H. Thorndike

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Edward Harmon Thorndike (* 2. August 1934 in Pasadena, CA)[1][2] ist ein US-amerikanischer experimenteller Teilchenphysiker.

Thorndike studierte an der Wesleyan University mit dem Bachelor-Abschluss 1956, erwarb 1957 seinen Master-Abschluss an der Stanford University und wurde 1960 an der Harvard University, an der er unter Richard Wilson an Nukleon-Nukleon-Streuung im Zyklotron-Labor forschte, promoviert[3]. 1961 wurde er Assistant Professor, 1965 Associate Professor und 1972 Professor an der University of Rochester.

1961 bis 1967 unternahm er Experimente zur Nukleon-Nukleon-Streuung am 130 Zoll-Zyklotron in Rochester (dessen Direktor er 1965 bis 1969 war) und 1968 bis 1978 untersuchte er Photoproduktion und Zerfall von Vektormesonen am 10 GeV Elektronen-Synchrotron der Cornell University. Ab 1979 war er dort führend an der CLEO Kollaboration (die den CLEO-Detektor am Cornell Electron Storage Ring (CESR) für Elektron-Positron-Kollisionsexperimente verwendete) beteiligt. Von 1981 bis 1984, 1990 bis 1992 und ab 2005 war Sprecher der Kollaboration und von 1997 bis 1999 zusammen mit George Brandenburg deren Ko-Sprecher. Dort befasst er sich mit Physik des Bottom-Quarks und speziell dessen seltenen Zerfällen und der Bestimmung der Parameter der Cabibbo-Kobayashi-Maskawa-Matrix (CKM). Insbesondere gelang dort 1994 die erste Messung des Zerfalls des Bottom in das Strange-Quark in einem FCNC-Prozess (flavour changing neutral current).[4] Die Beobachtung lieferte Einschränkungen für Parameter von Modellen jenseits des Standardmodells.

Er schrieb auch ein Buch über Energie und Umwelt-Fragen. 1987/88 war er Guggenheim Fellow. 1999 erhielt er den Panofsky-Preis. Er ist Fellow der American Physical Society.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Edward H. Thorndike: Energy and Environment. A Primer for Scientists and Engineers. Addison-Wesley, 1976, ISBN 978-0-201-07497-0 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lebensdaten nach American Men and Women of Science, Thomson Gale 2004
  2. Eintrag in der California Birth Index Datenbank. Abgerufen am 9. Februar 2018.
  3. Harvard Physics PhD Theses, 1954-1970. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Mai 2014; abgerufen am 9. Februar 2018 (Titel der Dissertation: "Proton-Proton Triple Scattering: Depolarization at 98Mev, and Rotation at 140 Mev").
  4. Alam u. a. First Measurement of the Rate for the Inclusive Radiative Penguin Decay b→sγ. Physical Review Letters 74, 1995, 2885–2889, Abstract