Egon Wamers

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Egon Wamers (* 4. Januar 1952 in Anrath) ist ein deutscher Frühmittelalter-Archäologe.

Er studierte Ur- und Frühgeschichte, Philosophie, Skandinavistik und Soziologie in Aachen und Münster und wurde 1979 mit der Dissertation Insularer Metallschmuck in wikingerzeitlichen Gräbern Nordeuropas promoviert. Nach wissenschaftlichen Tätigkeiten am Römisch-Germanischen Museum Köln, am Westfälischen Museum für Archäologie Münster sowie in der Bodendenkmalpflege Köln war er ab 1981 Kustos für Frühmittelalterarchäologie am Frankfurter Museum für Vor- und Frühgeschichte. Seit 2002 ist er Leitender Direktor des seitdem Archäologisches Museum Frankfurt genannten Instituts. Nach Lehraufträgen an den Universitäten Marburg, Frankfurt, Århus und Kopenhagen wurde Wamers 2004 zum Honorarprofessor für Vor- und Frühgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main ernannt.

Wamers kuratierte in Frankfurt mehrere Ausstellungen zum europäischen Frühmittelalter, ist im wissenschaftlichen Beirat überregionaler Ausstellungen tätig und an mehreren internationalen Forschungsprojekten beteiligt. Schwerpunkte seiner Forschung sind die Archäologie und Kulturgeschichte der Karolingerzeit und der Wikingerzeit, die Frühgeschichte des Rhein-Main-Gebietes sowie Schatzkunst und Ikonographie des Frühmittelalters. Wamers ist korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts, der Polytechnischen Gesellschaft in Frankfurt und der Görres-Gesellschaft. 2006 wurde er zum Chevalier dans l'Ordre des Palmes Académiques ernannt.

Schriften (Auswahl)

  • mit H. Roth: Hessen im Frühmittelalter - Archäologie und Kunst. Sigmaringen 1984.
  • Insularer Metallschmuck in wikingerzeitlichen Gräbern Nordeuropas. Untersuchungen zur skandinavischen Westexpansion. Neumünster 1985.
  • Pyxides imaginatae. Zur Ikonographie und Funktion karolingischer Silberbecher. Germania 1991.
  • Die frühmittelalterlichen Lesefunde aus der Löhrstraße (Neubau Hilton 2) in Mainz. Mainz 1994.
  • König im Grenzland. Neue Analyse des Bootkammergrabes von Haiðaby. Acta Archaeologica Kopenhagen 1994.
  • ... ok Dani gærði kristna. Der große Jellingstein im Spiegel ottonischer Kunst. Frühmittelalterliche Studien 2000.
  • mit M. Grossbach: Die Judengasse in Frankfurt am Main. Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen am Börneplatz. Stuttgart 2000.
  • Die Macht des Silbers. Karolingische Schätze im Norden. Regensburg 2005.
  • Salins Stil II auf christlichen Gegenständen. Zur Ikonographie merowingerzeitlicher Kunst im 7. Jahrhundert. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters 2008.
  • Von Bären und Männern. Berserker, Bärenkämpfer und Bärenführer im frühen Mittelalter. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters 2009.
  • Königinnen der Merowinger. Adelsgräber aus den Kirchen von Köln, Saint-Denis, Chelles und Frankfurt am Main. Regensburg 2012.
  • Tassilo III. von Baiern oder Karl der Große? Zur Ikonographie und Programmatik des sogenannten Tassilokelch-Stils. In: H. R. Sennhauser (Hg.), Wandel und Konstanz zwischen Bodensee und Lombardei zur Zeit Karls des Grossen. Kloster St. Johann in Müstair und Churrätien. Acta Müstair, Kloster St. Johann 3. Zürich 2013.
  • Locus amoenus. „Becher 19“ im Kontext der kontinentalen Kunst des 8. und 9. Jahrhunderts. In: F. Daim (Hg.), Der Goldschatz von Sânnicolau Mare (ungarisch: Nagyszentmiklós). Römisch-Germanisches Zentralmuseum Tagungen 2010, Mainz 2015.
  • (Hg.): Bärenkult und Schamanenzauber. Rituale früher Jäger. Regensburg 2016.
  • in aula sacri palatii. Zum Rechtscharakter karolingischer Pfalzen. Und: Die Elfenbeinfragmente und andere Relikte aus der Einhardbasilika im Landschaftsmuseum Seligenstadt. In: E. Wamers (Hg.), 814 Karl der Große 2014. Archäologische und historische Beiträge zu Pfalzen, Herrschaft und Recht um 800. Regensburg 2016.

Weblinks