Eisenbahnbrücke Wettingen–Baden
Die Eisenbahnbrücke Wettingen–Baden (auch Untere Limmatbrücke) wurde 1877 fertiggestellt. Sie wurde im Auftrag der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) und der Schweizerischen Nationalbahn (SNB) erbaut, führt dreigleisig über die Limmat, wobei 2 Gleise der Bahnstrecke Zürich–Baden dienen, wo die Brücke zwischen Bahnhöfen von Wettingen und Baden liegt. Ein Gleis dient mit einem dritten Gleis auch der Bahnstrecke Zofingen–Wettingen, wo der nächste Bahnhof Baden Oberstadt ist. Der Fluss ist hier zugleich auch Gemeindegrenze zwischen Baden und Wettingen.
Geschichte
Die Untere Limmatbrücke wurde 1877 in Betrieb genommen und ersetzte die Streckenführung entlang des westlichen Limmatufers, da diese sich durch heftige Erdrutsche als untauglich erwies. Die ursprüngliche Strecke der Nordbahn führte ursprünglich am linken Limmatufer entlang, wobei dort die Strecke ein Kriechhang durchquerte, welcher ein erhöhter Pflegeaufwand der Strecke notwendig machte. Auch wurde die Gemeinde Wettingen ohne Bahnhof umfahren. Im Zusammenhang der geplanten Streckenausbauten wurde im Bereich eine Streckenverlegung geplant, welche den Ort Wettingen auch mit einem Bahnhof erschloss. Denn neben der SNB-Strecke Zofingen Winterthur, war von der NOB auch noch die Bülach-Baden-Bahn geplant, welche hier ihren Endpunkt haben sollte. Die Streckenverlegung geschah dadurch, dass man die alte Streckenführung streckte, und die Limmatschlaufe beim Kloster Wettingen mit zwei Brücken überquerte, wobei diese Brücke hier die nördlichere ist. Auf der Fläche zwischen dem Kloster und dem Dorf errichtete man den Bahnhof Wettingen. Die Untere Limmatbrücke ist 1875, also nach Fertigstellung der Oberen Limmatbrücke begonnen worden.
Konstruktion
Die erste Brückenkonstruktion wurde 1922 durch einen Neubau in ähnlicher Bauweise ersetzt. Schon die erste Brücke bestand aus drei einspurigen, genieteten Fachwerkträgern mit obenliegender Fahrbahn und engmaschigem Gitterfachwerk, so, wie es in der Deutschschweiz seit etwa 1860 häufig errichtet wurde. Diese Eisenkonstruktion mit nördlich parallellaufendem Fussgängersteg ruht auf zwei massiven Granitpfeilern. Sie ruht auf zwei Widerlagern. Die Geleise wurde auf der Eisenkonstruktion verlegt. Die Höhe der Fahrbahn über dem Fluss war bei 33 Metern bei mittlerer Wasserführung der Limmat. Das Gesamtgewicht der Brücke betrug 660 t und die Baukosten beliefen sich auf 660'000 Franken. Die Gesamtlänge beträgt 133,4 m; die Einzelspannweiten 41,2 m, 51,0 m, 41,2 m. Die Höhe über dem mittleren Flusswasser 33,0 m. Die Bauausführung hatte die Union, AG für Bergbau, Eisen- und Stahl-Industrie in Dortmund.
1922 wurden dann die eisernen Überbauten ausgewechselt. Dazu wurde neben der Brücke die neue Eisenkonstruktion mit genieteten Fachwerkträgern errichtet, die dann zwischen die alten Widerlager geschoben wurde. Das Gesamtgewicht der Brücke erhöhte sich auf 1170 t. Neben den drei Gleisen verläuft seither ein Fussgängersteg.
Die zweite Brücke von 1922 wurde von Wartmann, Vallette und Cie in Brugg, Buss AG in Basel, Löhle und Kern AG in Zürich und der Conrad Zschokke AG in Döttingen ausgeführt. Im Unterschied zum Vorgängerbau sind hier die drei einspurigen Fachwerkträger mit einfachen Strebenzügen und abgesetztem Fussgängersteg ausgeführt. Das Gewicht beträgt 3×390 t, also 1170 t. Als Besonderheit gilt der Bau, bei dem die einzelnen Stahlkästen von aussen her konstruiert und anschliessend an ihre endgültige Position geschoben wurden, um weiterhin auf zwei Gleisen den Fahrbetrieb aufrechterhalten zu können. Sie gilt als die damals grösste Brückenverschiebung der Schweiz.
Weblinks
Koordinaten: 47° 27′ 49″ N, 8° 18′ 33″ O; CH1903: 665628 / 257344