Elise Koenigs

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Elise Koenigs (* 30. Oktober 1848; † 13. Februar 1932[1]) war eine deutsche Mäzenin und erhielt als erste Frau die Leibniz-Medaille.

Tätigkeit in der Wissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elise Koenigs stammte aus einer angesehenen rheinischen Fabrikantenfamilie. Sie zog nach Berlin, wo es für Frauen im Kaiserreich besonders viele Freiheiten und Möglichkeiten der Weiterbildung gab. Sie nutzte in der Hauptstadt die Chance zu wissenschaftlichem Engagement. Als erste Frau trat sie der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei.[2]

Als Mäzenin kümmerte sie sich um zahlreiche wissenschaftliche Großprojekte und ermöglichte großzügig deren Finanzierung. So stellte sie beispielsweise für die textkritische Neuausgabe des Neuen Testaments im Kaiserreich rund 200.000 Mark zur Verfügung.

Es war Adolf von Harnack, der vorschlug, ihr die Goldene Leibniz-Medaille zu verleihen. „Frl. Königs hat sich seit mehr als 16 Jahren als wahre Patronin und Förderin der Wissenschaften bewiesen. Dabei ist ihr Wirken ein so uneigennütziges und selbstloses, daß sie stets im Hintergrund bleibt und von ihren großen Spenden möglichst wenig geredet wissen will“, schrieb Harnack. „Nur wenige Männer können ihr an die Seite gestellt werden.“[3] 1912 wurde ihr die Medaille überreicht.[4]

Bereits 1890 war ihr der Luisenorden in der zweiten Abteilung verliehen worden.[5][6]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elise Koenigs Vater war der Kommerzienrat Franz Wilhelm Koenigs (8. Mai 1819–1882), ihre Mutter Wilhelmine geb. Mevissen (1809–1873), die Schwester des Politikers und Unternehmers Gustav Mevissen. Im Oktober 1856 zog die Familie mit sechs Kindern nach Köln.

Familiengruft Koenigs

Elises Geschwister waren:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Todesanzeige in der Kölnischen Zeitung
  2. Petra Hoffmann: Weibliche Arbeitswelten in der Wissenschaft. Frauen an der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1890–1945. Berlin 2008, S. 51.
  3. Annette Vogt: Von der Ausnahme zur Normalität? Wissenschaftlerinnen in Akademien und in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. In: Theresa Robbe (Hg.): Zwischen Vorderbühne und Hinterbühne. Bielefeld 2003, S. 159–190, hier S. 164 f.
  4. Petra Hoffmann: Weibliche Arbeitswelten in der Wissenschaft. Frauen an der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1890–1945. Berlin 2008, S. 51.
  5. Amtliche Nachrichten in Norddeutsche Allgemeine Zeitung vom 23. Oktober 1890, S. 1
  6. Todesanzeige in der Kölnischen Zeitung