Emil von Gahlen

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Emil von Gahlen (* 26. Oktober 1828 in Barmen; † 5. Februar 1919 in Düsseldorf) war ein deutscher Unternehmer.

Leben

Emil von Gahlen war verheiratet mit Amalie geb. Schwarte (* 12. August 1835 in Solingen; † 24. April 1922 in Düsseldorf).[1]

1852 übernahm Emil von Gahlen eine bereits 1845 von Heinrich Frieding und Josef Göbbels gegründete Drahtstiftefabrik in Gerresheim. Die Produktionsstätte lag in Teilen des ehemaligen Katharinenklosters.[2][3] Zu dieser Zeit beschäftigte der Betrieb 27 Arbeiter.[3] Besonders bekannt war er für seine Formerstifte und Patent-Absatzstifte.[4][5] Im Jahr 1860 wurde das Werk an die heutige Heyestraße verlegt. In den ehemaligen Räumen der Drahtstiftefabrik betrieb er seitdem eine Nietenfabrik. Der Tagelohn war in den Jahren 1867 bis 1872 niedriger als der bei Hahn (Röhrenfabrik) und Weyer (Waggonfabrik).[6][7] Die Firma Emil von Gahlen & Co. stellte auf der Weltausstellung Melbourne 1880/1881 Nieten aus.[8] Die Stilllegung der Drahtstiftefabrik erfolgte im Jahre 1900.

1856 existierte in Düsseldorf außerdem eine Farb- und Materialwarenhandlung von Gahlen, die von der Textilindustrie Aufträge erhielt.[9][7]

Im Jahr 1860 wurde von Gahlen Stadtverordneter der Stadt Gerresheim. Ein Jahr später wurde er Vorsitzender des evangelischen Schulvereins und regte die Einrichtung einer evangelischen Privatschule in den Räumen des Quadenhofs an, der Unterricht begann am 8. Mai 1865.[10]

Von Gahlen war Teilhaber anderer Unternehmen und Aufsichtsratsmitglied bzw. -vorsitzender mehrerer Gesellschaften.[11]

1893 gründete er die Emil-von-Gahlen-Stiftung zur Unterstützung bedürftiger Arbeiter der Gerresheimer Nietenfabrik und der Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie.[12]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Standesamt Düsseldorf-Mitte 941/1922
  2. Hugo Weidenhaupt, Irmingard Achter: Gerresheim 870–1970. Beiträge zur Orts- und Kunstgeschichte. Schwann, Düsseldorf 1971, Seite 222. (Auszug bei Google Bücher)
  3. a b Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2: Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614–1900). Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 448 f.
  4. Clemens von Looz-Corswarem (Hrsg.), Hugo Weidenhaupt: Aus Düsseldorfs Vergangenheit. Aufsätze aus vier Jahrzehnten. Verlag der Goethe-Buchhandlung, Düsseldorf 1988, ISBN 3-924331-17-0, Seite 71. (Auszug bei Google Bücher)
  5. Vergleichende Übersicht des Ganges der Industrie, des Handels und Verkehres in Norddeutschland 1867. (= Preußische Statistik, Heft 20.) Berlin 1869, Seite 158. (Auszug bei Google Bücher)
  6. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3: Die Industrie- und Verwaltungsstadt (20. Jahrhundert). Schwann, Düsseldorf 1990, ISBN 3-491-34223-6, S. 14 f.
  7. a b Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 4: Register und Zeittafel zum Gesamtwerk. Schwann, Düsseldorf 1990, ISBN 3-491-34224-4, S. 54.
  8. Melbourne International Exhibition 1880–1881. Official Record containing History of Exhibition, Description of Exhibition, Exhibits Official Awards of Commissioners and Catalogue of Exhibits. Mason, Firth & M'Cutcheon, Melbourne 1882, Seite CXIX. (Auszug bei Google Bücher)
  9. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2: Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614–1900). Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 541.
  10. Bruno Kammann: Gerresheimer Glas. Geschichte einer Weltfirma (1864–2000). 2007, Seite 69. (Auszug bei Google Bücher)
  11. Paul Steller: Führende Männer des rheinisch-westfälischen Wirtschaftslebens. Persönliche Erinnerungen. Reimar Hobbing, Berlin 1930, Seite 67. (Auszug bei Google Bücher)
  12. Stadt Düsseldorf (Hrsg.): Haushalts-Etat für das Geschäftsjahr 1912.