Emili Vendrell i Ibars

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Emili Vendrell i Ibars (* 23. Januar 1893 in Barcelona; † 1. August 1962 ebenda) war ein katalanischer Sänger (Tenor).[1][2]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emili Vendrell begann seine musikalische Ausbildung im Alter von sieben Jahren an der Escolania, der Choralschola der Kirche Santa Maria del Mar.[2] Er entstammte einer einfachen Familie und arbeitete zunächst als Maurer. 1911 trat er dem Orfeó Català bei und führte seine musikalische Ausbildung bei Lluís Millet fort.[1][2]

Emili Vendrell trat als Chorsolist des Orfeó Català auf.[1] 1921 verkörperte er in der spanischen Erstaufführung von Bachs Matthäus-Passion im Palau de la Música Catalana die Rolle des Evangelisten.[2] Er spezialisierte sich einerseits auf die Interpretation von Oratorien[2] und andererseits auf das Repertoire des katalanischen Kunstliedes.[1] Ab 1922 wandte er sich dem Musiktheater zu und spielte für das Teatre Líric Català im Barceloneser Teatre Tívoli unter anderem Stücke von Enrique Granados, Enric Morera und Antoni Nicolau.[1][2] Er wurde Mitglied des Teatre Apolo de València, mit dem er zahlreiche Zarzuelas aufführte.[2] 1923 debütierte er im Teatro de la Zarzuela in Madrid und trat danach auf Tourneen in Südamerika, Italien, Frankreich und England auf.[1] 1936 wirkte er bei der Aufführung von Beethovens Neunter Sinfonie als Gesangssolist im Schlusschoral mit dem Orquestra Pau Casals am Gran Teatre del Liceu mit.[2] 1953 gab er mit Doña Francisquita im Teatre Calderón de Barcelona seinen Bühnenabschied.[2]

Emili Vendrell gewann einerseits durch die Interpretation traditioneller katalanischsprachiger Lieder wie Pel teu amor – Rosó („Für deine Liebe – Rosó“, Musik: Josep Ribas, Text: Miquel Poal i Aragall) oder L'Emigrant („Der Emigrant“, Musik: Amadeu Vives, Text: Jacint Verdaguer) große Popularität.[1][2][3] Andererseits erwarb er sich als Interpret von Zarzuelas einen hervorragenden Ruf. Seine Paraderollen fand er hier in den Werken Doña Francisquita von Amadeu Vives und Cançó d’amor i de guerra („Das Lied von Liebe und Krieg“) von Rafael Martínez i Valls.[1] Er spielte mehrere Tonträgeraufnahmen ein.[1][3] Er veröffentlichte das autobiografische Werk El mestre Millet i jo: memòries (1953) und eine Methode für Gesang (1955).[2] Sein ebenfalls als Sänger und Tenor ausgebildeter Sohn Emili Vendrell i Coutier (* 1924, Emili Vendrell Junior) veröffentlichte 1966 zusammen mit Xavier Foz das Buch El meu pare, Emili Vendrell („Mein Vater Emili Vendrell“).[1][2][4]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Emili Vendrell i Ibars – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Emili Vendrell i Ibars. In: Gran Enciclopèdia Catalana.
  2. a b c d e f g h i j k l Emili Vendrell i Ibars. In: Gran Enciclopèdia de la Música.
  3. a b Siehe: Emili Vendrell. Bei: Emili Vendrell i Ibars bei Discogs.
  4. Achtung! Emili Vendrell i Coutier (Emili Vendrell Junior) agierte auch mit dem Bühnen- und Künstlernamen Emili Vendrell. Es besteht bei Veröffentlichungen und Tonträgeraufnahmen eine direkte Verwechslungsgefahr von Sohn und Vater!