Erdewan Zaxoyî

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Datei:Erdewan Zaxoyi - Singer from Kurdistan.png
Statue von Erdewan Zaxoyi in Zaxo

Erdewan Zaxoyî (* 1957 in Zaxo; † Januar 1986) war ein kurdischer Komponist, Sänger und Musiker. Er gilt als einer der bedeutendsten kurdischen Sänger, die gegen die Unterdrückung der Kurden durch das Regime von Saddam Hussein gekämpft haben.

Leben und Werk

Zaxoyi war eines von insgesamt sechs Kindern. Er wuchs in der Stadt Zaxo (Kurdistan, Irak) auf und verbrachte dort seine Jugend. Im Jahr 1978 veröffentlichte er seine erste aufgenommene Kassette, auf der er in kurdisch politische Texte sang, obwohl es zu dieser Zeit verboten war.[1] Später unterstützte er mit seinen Liedern und Volksgesängen die kurdischen Peshmerga-Soldaten. In seinen Liedern ging es überwiegend um Gerechtigkeit und Freiheit. Auch über seine Heimatstadt Zaxo und Kurdistan verfasste er einige Lieder.[2]

Im Jahr 1982 floh er aufgrund von Verfolgung durch das Regime Saddam Husseins in die kurdische Region des Iran. Er lebte dort bis Ende 1985 und verfasste weitere Lieder. Der Inhalt dieser waren neben der Heimatliebe auch das Heimweh und die Liebe zu seiner Mutter, der er auch die aufgenommenen Kassetten zuschickte.

Im Januar 1986 kehrte er zurück und wurde Medienberichten zufolge bei einem Konzert für die in Bagdad lebenden Kurden von Agenten des Geheimdiensts des Iraks entführt.[3] Seitdem wurde er nicht wieder aufgefunden.

Nach seinem Verschwinden wurde in Zaxo ein Denkmal für ihn errichtet. Es befindet sich in der Nähe der historischen Delal-Brücke, die er in seinen Texten oft erwähnte. Des Weiteren wurde im Februar 2006 eine Feier zum Gedenken an ihn und Eyaz Zaxoyi, einen ebenfalls bekannten Sänger, in Duhok ausgerichtet. Bei dieser Feier hielt der damalige Gouverneur von Dahuk, Tamar Kuchar, eine Rede über das Leben und die Werke der beiden Künstler.[4]

Seine Frau und seine Kinder leben heute in Schweden.

Diskografie

  • 1978: Hewar 100 hewar
  • 1978: Dûrêt Zaxo perêt rine
  • 1978: Zalem ewan
  • 1978: Zaxo Senge Serine
  • 1979: Xozika mîn zaniba
  • 1979: Xatira xazi
  • 1979: Ez çî pisyarbîkim
  • 1979: Zaxoka rengin
  • 1980: Dayika Kurdistan
  • 1980: Xwedê gelek derdanê
  • 1981: Bîrindaro bîlbilo
  • 1981: Ne carek 1000 cara
  • 1981: Ezê herim
  • 1981: Silava me bikin
  • 1982: Bîrindarêm
  • 1983: Lelê dayikê
  • 1983: Bîhara Kûrdistanê
  • 1983: Dîjmîn jê ware me heren
  • 1983: Peşmergekê çelengêm
  • 1984: Urmiyê Urmiyê
  • 1984: Hey lolo
  • 1985: Çuxkê hengo
  • 1985: Ormiyê Ormiyê
  • 1985: Delala mîn Zaxoiyê
  • 1986: Rabe me bi revîne
  • 1986: Erê dayikê
  • 1986: Babo bira xurtiye nekên

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Simon Broughton, Mark Ellingham, Richard Trillo: World Music: Africa, Europe and the Middle East. Rough Guides, 1999, ISBN 978-1-85828-635-8, S. 381 (google.com [abgerufen am 16. September 2015]).
  2. Erdewan Zaxoi. Xurtê Gulî (kurdische Musikdatenbank), abgerufen am 4. November 2015 (kurdisch).
  3. Al-Noor Foundation for Culture and Media. Über das Verschwinden von Erdewan Zaxoyi. Aufgerufen am 13. Juli 2014.
  4. KRG.ORG, Offizielle Webseite der Regional Regierung Kurdistans. Aufgerufen am 13. Juli 2014.