Ernst Lucht (Baumeister)

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Ernst Lucht (* 23. Dezember 1871 in Kolberg; † 16. April 1934 in Greifswald) war ein deutscher Architekt und preußischer Baubeamter.

Leben

Lucht wurde als Sohn eines Maschinenbauers in Kolberg geboren. Es besuchte das Dom- und Realgymnasium Kolberg, das er 1891 mit dem Abitur abschloss. Anschließend studierte er Architektur und Bauwissenschaften an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Während seines Studiums wurde er Mitglied im Akademischen Verein Motiv.[1] Nach dem anschließenden Referendariat wurde Lucht 1900 zum Regierungsbaumeister (Assessor) ernannt und nach Kassel beordert.

1904 wurde er an die Universität Greifswald versetzt. Lucht war hier als akademischer Baumeister 30 Jahre lang Vorsteher des Universitätsbauamtes. Unter seiner Leitung wurden folgende Universitätsgebäude errichtet:

  • das Chemische Institut
  • die Nervenklinik
  • die Kinderklinik
  • das Säuglingsheim an der Kinderklinik
  • die Infektionsstation der Medizinischen Klinik
  • die Hautklinik
  • die Universitätsturnhalle.

Beratend wirkte Lucht mit beim Bau des Stadttheaters, der Stadthalle und der Sportplatzanlage der Stadt.

1904 wurde ihm der Preußische Kronenorden IV. Klasse verliehen. 1910 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald. 1925 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Greifswald ernannt. 1913 wurde ihm der Titel eines Baurates verliehen, 1929 der eines Regierungsbaurates. 1933 wurde er Ehrensenator der Universität Greifswald.

Zum 1. Januar 1934 trat er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Er starb im April desselben Jahres und wurde auf dem Alten Friedhof beigesetzt.

Schriften

  • Die neue Hautklinik der Universität Greifswald. Ratsbuchhandlung L. Bamberg, Greifswald 1929.
  • Die Universität Greifswald. Hundert Bilder von ihren Bauten, Geschichts- und Kunstdenkmälern aus der Stadt Greifswald und ihrer Umgebung. Lindner, Düsseldorf 1930.

Literatur

  • Otto Peters: Ernst Lucht. In: Hans Reddemann (Hrsg.): Der Alte Friedhof. Kulturhistorische Stätte mit Grabmalen bedeutender Greifswalder Persönlichkeiten. Greifswald 2004, ISBN 3-00-014790-X, S. 32.
  • Hans Reddemann: Kolberger Domschüler als Glücksfall für Greifswald. In: Die Pommersche Zeitung. Nr. 11/2014, S. 12–13.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Schwarze Ring. Mitgliederverzeichnis. Darmstadt 1930, S. 35.