Etoposid

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Strukturformel
Etoposid Struktur
Allgemeines
Freiname Etopsid
Andere Namen
  • VP-16
  • VP16
  • ETO
  • 4′-Desmethylepipodophyllotoxin-(4,6-O-ethyliden-glucosid)
Summenformel C29H32O13
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 33419-42-0
DrugBank APRD00239
Wikidata Q418817
Arzneistoffangaben
ATC-Code

L01CB01

Wirkstoffklasse

Zytostatikum

Wirkmechanismus

Topoisomerase II-Hemmer

Eigenschaften
Molare Masse 588,57 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

235,9 °C[1]

pKS-Wert

9,8[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​350
P: 201​‐​308+313[3]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Etoposid ist ein Glycosid des Podophyllotoxins, das aus der Wurzel des immergrünen amerikanischen Maiapfels (Podophyllum peltatum) gewonnen wird.

Pharmakologie

Etoposid findet chemisch unverändert oder in Form seines Phosphorsäureesters (Etoposidphosphat) Verwendung als Zytostatikum in der Chemotherapie. Es hemmt das Enzym Topoisomerase II und unterdrückt die Zytokinese. Dies führt dazu, dass die Zelle in das Stadium der Apoptose gelangt und abstirbt. Weiterhin führt Etoposid auch zu Einzel- und Doppelstrang-Brüchen in der DNA, was die Zytotoxizität noch verstärkt.[4]

Als Nebenwirkungen bei der Chemotherapie treten vorwiegend Allergien, periphere Neuropathie, Hypotonie, Bronchospasmen und milde Leberfunktionsstörungen auf.[4]

Eine sehr ähnliche Verbindung ist das halbsynthetische Teniposid, welches aus Podophyllotoxin hergestellt werden kann.

Handelsnamen

Monopräparate

Eto-cell (D), Eto-Gry (D), Etomedac (D), Etopophos (D, A, CH), Lastet (D), Neoposid (D), Riboposid (D), Vepesid (D, A, CH, USA), diverse Generika (D, A, CH)[5][6][7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Datenblatt Etoposide (PDF) bei Merck, abgerufen am 12. Januar 2008.
  2. a b c d e Eintrag zu Etoposid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
  3. a b c Datenblatt Etoposide bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. a b c F. von Bruchhausen, S. Ebel, A. W. Frahm, E. Hackenthal: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Bd. 8 Stoffe E–O 5. Auflage, S. 152–154, Birkhäuser, 1991, ISBN 978-3-540-52688-9.
  5. Rote Liste Online, Stand: August 2009.
  6. AM-Komp. d. Schweiz, Stand: August 2009.
  7. AGES-PharmMed, Stand: August 2009.