Euroregion Elbe/Labe
Die Euroregion Elbe/Labe ist eine der Europaregionen mit deutschem und tschechischem Anteil. Zweck der kommunalen Interessengemeinschaft ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf supranationaler Ebene. Größte Städte der Region sind Dresden und Ústí nad Labem.
Lage
Namensgeber ist die landschaftsprägende Elbe (tschech.: Labe). Die Euroregion nimmt eine Fläche von 5400 km² ein, in der 1,4 Mio. Menschen in 214 nordböhmischen und 63 sächsischen Gemeinden leben. Prägende Naturräume sind das Osterzgebirge, die Sächsische Schweiz, das Sächsische Elbland mit dem Dresdner Elbtalkessel, das Nordböhmische Becken und das Böhmische Mittelgebirge. Darüber hinaus bilden Nordböhmen und der Ballungsraum Dresden bedeutende Wirtschaftsräume. Grenzüberschreitende Verkehrsachsen der Region sind die Autobahn A17 / D8, die Bahnstrecke Dresden–Děčín–Prag sowie der Binnenschifffahrtsweg Elbe. Bezüglich Letzterem publiziert die Euroregion zu dem Projekt Staustufe Děčín die ablehnende Haltung des BUND.[1]
Organisation
Die Euroregion Elbe/Labe wurde 1992 gegründet und ist seit 1993 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG). Die Organisation der Euroregion basiert auf zwei nationalen Vereinigungen, die jeweils 15 Personen in einen gemeinsamen Rat entsenden. Diesem steht das paritätisch besetzte Präsidium vor. Derzeitige Präsidenten sind Dirk Hilbert (Erster Bürgermeister Dresden) und Jan Kubata (Oberbürgermeister Ústí n. L.). Ehrenmitglieder des Präsidiums sind Hans-Jürgen Evers (Ehrenpräsident) und Ludwig-Dieter Wagner.
Der deutschen Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elbtal/Osterzgebirge e.V. gehören heute die Stadt Dresden, der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, die Große Kreisstadt Dippoldiswalde, die Große Kreisstadt Pirna sowie die Wirtschaftsinitiative Sächsische Schweiz e.V. an. Zum Zeitpunkt der Gründung waren die ehemaligen Landkreise Dippoldiswalde, Freital, Meißen, Dresden, Pirna, Sebnitz und die Stadt Dresden Mitglieder. Sitz des deutschen Sekretariates ist Pirna, Geschäftsführer der Kommunalgemeinschaft ist Christian Preußcher.
Im tschechischen Gemeindeverband (Svaz obce Euroregion Labe) haben sich 214 Gemeinden aus dem heutigen Ústecký kraj (Region Aussig) zusammengeschlossen. Zum Zeitpunkt der Gründung waren dies ausgewählte Gemeinden der politischen Bezirke Děčín (westlicher Teil), Teplice, Litoměřice, Ústí nad Labem. Sitz des tschechischen Verbandes ist in Ústí n.L.
Tätigkeit
Felder der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sind:
- Regionalplanung
- Natur und Umwelt
- Wirtschaftsförderung und Tourismus, Ausbau der Infrastruktur
- Katastrophenschutz und Rettungswesen
- Verkehr
- Kultur, Bildung, Sport, Begegnungen
- Gesundheits- und Sozialwesen
Projekte
Ausgewählte Projekte sind:
- Bilinguales Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna
- Bilinguale Hotelfachschule Pirna
- Kulturpass der Euroregion Elbe/Labe
- Mountainbikerennen Mad East Challenge 500
- Grenzüberschreitender Bergbaulehrpfad
Weblinks
- Internetpräsenz der Euroregion Elbe/Labe
- Literatur über Euroregion Elbe/Labe in der Sächsischen Bibliografie
Einzelnachweise
- ↑ www.euroregion-elbe-labe.eu: Tschechisches Umweltministerium stoppt die Elbe-Staustufenplanung, 26. Mai 2011