Evangelisches Schulzentrum Hilden

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Ältere Luftaufnahme des Schulzentrums (um 2002) – der Glasbau wurde erst später gebaut

Das Evangelische Schulzentrum Hilden ist eine Bildungseinrichtung der evangelischen Kirche im Rheinland, die aus dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und der Wilhelmine-Fliedner-Realschule[1] besteht.

Das Schulzentrum verfügt des Weiteren über ein Internat sowie ein Tagesinternat. Seit 1999 existiert ebenfalls ein Judo-Internat. Außerdem ist das Schulzentrum ein Standort für die jährliche Sommerakademie der Deutschen Schülerakademie seit 2003.

Als eine der wenigen Schulen in Deutschland hat die Wilhelmine-Fliedner-Realschule des Schulzentrums Hilden das „Lehrerraumsystem“ eingeführt, bei dem nicht jede Klasse einen Klassenraum hat, sondern jeder Lehrer seinen eigenen Raum. Dadurch müssen die Schüler in den 5-Minuten-Pausen den Raum wechseln, wodurch es die Schule nachweislich geschafft hat, dass Unfälle und Diebstähle fast komplett ausbleiben.[2] Zusätzlich ermöglicht das Evangelische Schulzentrum Hilden seit dem Schuljahr 2006/2007 seinen Schülern eine „Versetzung auf Probe“.[1]

Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium

Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium
Schulform Gymnasium
Adresse

Gerresheimer Straße 74

Ort Hilden
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 10′ 25″ N, 6° 55′ 45″ OKoordinaten: 51° 10′ 25″ N, 6° 55′ 45″ O
Träger Evangelische Kirche im Rheinland
Schüler über 1000
Leitung Udo Kotthaus
Website dbg.esz-web.de

BW

Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, benannt nach dem Pfarrer und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Dietrich Bonhoeffer, bildet mit mehr als 1000 Schülern der Jahrgangs­stufen 5 bis 12 (bis 2012 noch 13) sowie 85 Lehrerinnen und Lehrern den weitaus größten Teil des Schulzentrums. Partnerschulen bestehen in Frankreich (Lycée La Mennais in Guérande) und in den USA (Reading High School in Pennsylvania).

Unterrichtliche Schwerpunkte liegen vor allem auf Fremdsprachen (Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch, Latein) und auf den musisch-künstlerischen Fächern.[3]

Die Schule besteht aus drei großen Schulgebäuden, Altbau, Neubau und Glasbau, wobei letzterer technisch am besten ausgestattet ist. Zu der Schule gehört ein Internat für Jungen und Mädchen, das ebenfalls von der Evangelischen Kirche im Rheinland unterhalten wird.[1] Im Rahmen der Sparbeschlüsse hat die rheinische Kirchensynode am 20. Januar 2014 entschieden, dass das Internat geschlossen werden soll.

Wilhelmine-Fliedner-Realschule

Wilhelmine-Fliedner-Realschule
Schulform Realschule
Adresse

Gerresheimer Straße 74

Ort Hilden
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 10′ 25″ N, 6° 55′ 45″ O
Träger Evangelische Kirche im Rheinland
Schüler etwa 650
Leitung Guedo Wandrey
Website fliedner.eszhilden.de

BW

Die Wilhelmine-Fliedner-Realschule, benannt nach der Schulgründerin Wilhelmine Fliedner, bildet den kleineren Teil des Schulzentrums mit ca. 760 Schülern der Jahrgangsstufen fünf bis zehn. Partnerschulen findet man in Frankreich, in England sowie zu Unterstützungszwecken im Kongo. Die Wilhelmine-Fliedner-Realschule praktiziert das Lehrerraumsystem.[1]

Der Betrieb der Wilhelmine-Fliedner-Realschule läuft bis zum Jahr 2019 aus; die Räume werden bis dahin jahrgangsweise von der im Jahr 2014 neu errichteten Gesamtschule (s. u.) übernommen.

Evangelische Gesamtschule Hilden

Evangelische Gesamtschule Hilden
Schulform Gesamtschule
Gründung 2014
Adresse

Gerresheimer Straße 74

Ort Hilden
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 10′ 25″ N, 6° 55′ 45″ O
Träger Evangelische Kirche im Rheinland
Schüler etwa 120
Leitung Guedo Wandrey
Website esz-web.de

BW

Die im Jahr 2014 errichtete Schule ist die erste Gesamtschule in Hilden und kooperiert eng mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium auf dem gleichen Gelände. Bis zum Jahr 2019 übernimmt die Schule nach und nach die Räume der bis dahin auslaufenden Wilhelmine-Fliedner-Realschule.[4]

60-Minuten-Takt

Die neue Stundentafel des DBG ab dem Schuljahr 2007/2008

Im Zuge der Verkürzung der gymnasialen Schullaufbahn von neun auf acht Jahre (G8-Modell) führte das Evangelische Schulzentrum in Hilden (zunächst für 2 Jahre auf Probe) den so genannten „60-Minuten-Takt“ ein. Die Unterrichtsstunden sind gemäß einer neu entwickelten Stundentafel auf eine volle Zeitstunde (60 Minuten) angehoben worden.[1] Während die Realschule montags und donnerstags in den Nachmittagsunterricht geht, finden im Gymnasium montags, mittwochs und freitags Nachmittagsstunden statt. Durch dieses Konzept soll der Unterricht des „wegfallenden“ Schuljahres aufgefangen werden. Die Schulen sollen aber keine Ganztagsschulen werden.[5] Für die Verpflegung der rund 2000 Menschen kommt die schuleigene Mensa auf.

Mensa

Aufgrund des zu den Schulen gehörenden Internats verfügt das Evangelische Schulzentrum Hilden seit Jahren über eine ausreichend große Mensa. Da diese seit der Umstellung auf den 60-Minuten-Takt einen größeren Ansturm erlebt, wurde nach den Weihnachtsferien 2007/2008 ein neues, digitales Bezahlsystem eingeführt. Das Essen wird online per Internet bestellt und ab Sommer 2015 bargeldlos mit einer Karte bezahlt. [6]

Judo-Internat

1998 vereinbarte das Schulzentrum mit dem Nordrhein-Westfälischen Judoverband (NWJV) eine Zusammenarbeit. Die Schule sollte die Halle und ein Haus zur Unterbringung (domicil) bereitstellen, der NWJV baute daraufhin ein Judo-Internat auf und darf die Halle für Fortbildungen und Lehrgänge nutzen.[7] Rolf Fischer, der bis Juni 1998 Landestrainer der Jugend war, begann nach den Sommerferien am Schulzentrum als Sportlehrer. Nachdem dann im Dezember die Dreifachturnhalle eingeweiht wurde, legte der NWJV die Fliednerhalle komplett mit Judomatten aus.

Im folgenden Jahr wurde Hilden Landesleistungsstützpunkt für die Jugend, das Training wurde von Rolf Fischer und den Landestrainern Oliver Rychter und Pia Unrath geleitet und das Judo-Internat wurde eröffnet. Im Mai wurde dann schließlich eine Kooperation mit dem JC 71 Düsseldorf geschlossen, der Verein darf die Halle für das Vereinstraining nutzen, dafür können die Schüler durch den Verein eine verbesserte Judo-Ausbildung genießen und sie werden auf Turnieren und Meisterschaften an Wochenenden von Vereinstrainern betreut. Zudem soll der Judo-Club die Pressearbeit verrichten, Meisterschaften nach Hilden holen und die Matten jährlich reinigen.

Das Haus domicil wurde 2001 aus finanziellen Gründen zum Internatshaus. Deswegen musste die Fortbildungstätigkeit des NWJV in Hilden stark vermindert werden, alle anderen Judo-Aktivitäten blieben erhalten und Peter Schlatter, Judo-Europameister von 1995, wird Lehrer am Schulzentrum. 2003 gründete er zur Talentförderung in Zusammenarbeit mit dem JC 71 die Olympiagruppe, die ohne verpflichtende Teilnahme am Internatsbetrieb ist.[8] Ein Mitglied der Olympiagruppe, Lukas Krautmacher, wurde 2004 Westdeutscher Meister in der U15.[9] [10]

2005 wurde die männliche Mannschaft des DBG 3. auf der Landesmeisterschaft der Schulen [11], 2008 1. bei den Jungen und 2. bei den Mädchen.[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e "Ersatzschulen unterstützen wir gerne" - Landtagspräsidentin Regina van Dinther und Schulministerin Barbara Sommer in der Wilhelmine-Fliedner-Realschule in Hilden
  2. NRZ vom 22. Oktober 2008: Statt Lehrer wandern die Schüler durchs Gebäude
  3. WZ vom 20. Februar 2008: Eine Schule macht Musik
  4. Christoph Schmidt: Evangelische Gesamtschule ist gestartet. Rheinische Post, 19. August 2014, abgerufen am 9. Oktober 2014.
  5. WZ vom 14. Mai 2009: Hilden: Kirchenrat Franzen: „Es gibt keine Lehrer mehr“
  6. NRZ vom 26. November 2007: Schlemmer-Menü in der Mensa
  7. Nordrhein-Westfälischer Judo-Verband Schulsport Internate Hilden
  8. Judo-Olympiagruppe trainiert in Hilden (5. November 2002)
  9. JC21 - Archiv 2004
  10. RP vom 6. März 2008: Judo - Großen Wurf landen
  11. NWJV aktuell - 1. Februar 2005
  12. Landesschulfinale NRW Bielefeld, 7. Februar 2008