Exetastes

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Exetastes

Exetastes adpressorius

Systematik
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Familie: Schlupfwespen (Ichneumonidae)
Unterfamilie: Banchinae
Tribus: Banchini
Gattung: Exetastes
Wissenschaftlicher Name
Exetastes
Gravenhorst, 1829
Exetastes calobatus

Exetastes ist eine artenreiche Schlupfwespen-Gattung aus der Unterfamilie der Banchinae. Exetastes wird der Tribus Banchini zugeordnet. Die Gattung wurde von Carl Gravenhorst im Jahr 1829 eingeführt. Typusart ist Ichneumon fornicator Fabricius, 1781.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Länge der Schlupfwespen variiert zwischen 8 und 16 mm. Sie sind gewöhnlich von schlanker Gestalt. Selbiges gilt für die Femora (Schenkel). Die Weibchen haben einen recht kurzen Legebohrer. Von den beiden verwandten Gattungen Banchus und Rhynchobanchus lässt sich Exetastes durch folgende Merkmale abgrenzen:[2] Die Mandibelspitze weist zwei Zähne auf. Außerdem ist ein Kiel an der Vorderseite der Tibien vorhanden.[2]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schlupfwespen sind solitäre koinobionte Endoparasitoide verschiedener Schmetterlingsraupen aus der Gruppe der Erdraupen, insbesondere aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae).[3][2] Es werden frühe Raupenstadien parasitiert.[2] Die Schlupfwespenlarve entwickelt sich in der Wirtsraupe und tötet diese erst kurz vor deren Verpuppung, nachdem diese ein Gespinst oder ein Kokon im Erdreich oder auf dem Boden gefertigt hat.[2] Von Exetastes atrator sind als Wirtsarten die Ypsiloneule (Agrotis ipsilon), die Karden-Sonneneule (Heliothis viriplaca) und die Kohleule (Mamestra brassicae) bekannt.[2] Die Gattung Exetastes kommt hauptsächlich in unbewaldeten Gebieten oder im Übergangsbereich zwischen Wald- und Grasland-Biotopen vor.[3] Einige Arten der Gattung Exetastes treten bevorzugt in Offenland-Biotopen, in Gärten urbaner Regionen, in Steppen- und Halbwüstenlandschaften auf.[2] Diese Eigenschaft macht diese Arten für den Einsatz zur biologischen Schädlingsbekämpfung im Agrarsektor interessant.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Exetastes ist kosmopolitisch verbreitet und fehlt offenbar nur in Australien.[3] In der Paläarktis kommen etwa 60 beschriebene Arten (Stand 2015) vor.[4] In der Nearktis (Nordamerika nördlich von Mexiko) wurden mehr als 50 Arten gezählt.[3] Auf den Kanarischen Inseln ist die Gattung mit 5 Arten vertreten,[5] in Japan mit 13 Arten.[2] In Europa kommen mindestens 31 Arten vor, davon wurden 24 in Deutschland nachgewiesen.[5]

Arten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Folgenden eine Liste der in Deutschland nachgewiesenen Arten:[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. van Noort, S.: WaspWeb: Hymenoptera of the Afrotropical region. Iziko Museums of South Africa (www.waspweb.org), 2022, abgerufen am 12. November 2022 (englisch).
  2. a b c d e f g h Kyohei Watanabe: Taxonomic Study of the Tribe Banchini (Hymenoptera: Ichneumonidae: Banchinae) from Japan. In: Japanese Journal of Systematic Entomology, Supplementary Series (2). 30. April 2020, S. 1–58 (englisch, researchgate.net [abgerufen am 12. November 2022]).
  3. a b c d BugGuide: Genus Exetastes. Iowa State University, Dept. of Plant Pathology, Entomology, and Microbiology, 2022, abgerufen am 12. November 2022 (englisch).
  4. Matthias Riedel: Die paläarktischen Arten der Gattung Exetastes GRAVENHORST, 1829 (Hymenoptera, Ichneumonidae, Banchinae) des Biologiezentrums Linz, Austria. In: Land Oberösterreich, Biologiezentrum (Hrsg.): Linzer biologische Beiträge. Vol. 47/2, 30. Dezember 2015, S. 1467–1500 (zobodat.at [PDF; 2,2 MB; abgerufen am 4. Oktober 2021]).
  5. a b c Exetastes bei Fauna Europaea. Abgerufen am 12. November 2022

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Exetastes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien