Feldhandball-Weltmeisterschaft der Männer 1963
Die 6. Feldhandball-Weltmeisterschaft der Männer fand vom 3. bis 9. Juni 1963 in der Schweiz statt. Ausrichter war die International Handball Federation (IHF). Weltmeister wurde die DDR.
Es nahmen acht Mannschaften teil: die DDR, die Bundesrepublik Deutschland, Israel, die Niederlande, Österreich, Polen, die Schweiz und die USA. Mit Israel und den USA waren zum ersten und einzigen Mal außereuropäische Länder vertreten.
Gespielt wurde in einer Vorrunde mit zwei Vierergruppen „jeder gegen jeden“, zum Schluss vier Finalspiele zur Ermittlung der Plätze 1 bis 8.
Vorrunde
Gruppe A
BR Deutschland – Vereinigte Staaten | 23:6 |
Schweiz – Niederlande | 22:14 |
BR Deutschland – Niederlande | 23:7 |
Schweiz – Vereinigte Staaten | 17:4 |
BR Deutschland – Schweiz | 20:13 |
Niederlande – Vereinigte Staaten | 11:5 |
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | BR Deutschland | 66:26 | 6 |
2 | Schweiz | 52:38 | 4 |
3 | Niederlande | 32:50 | 2 |
3 | Vereinigte Staaten | 15:51 | 0 |
Gruppe B
Deutsche Demokratische Republik – Israel | 21:5 |
Polen – Österreich | 18:18 |
Deutsche Demokratische Republik – Polen | 11:7 |
Österreich – Israel | 15:12 |
Deutsche Demokratische Republik – Österreich | 25:16 |
Polen – Israel | 20:4 |
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Deutsche Demokratische Republik | 57:28 | 6 |
2 | Polen | 45:33 | 3 |
3 | Österreich | 49:55 | 3 |
4 | Israel | 21:56 | 0 |
Finale
7 / 8: Israel – Vereinigte Staaten | 16:5 |
5 / 6: Österreich – Niederlande | 22:19 |
3 / 4: Schweiz – Polen | 10:6 |
1 / 2: Deutsche Demokratische Republik – BR Deutschland | 14:7 |
Endstand
Rang | Land |
---|---|
1 | Deutsche Demokratische Republik |
2 | BR Deutschland |
3 | Schweiz |
4 | Polen |
5 | Österreich |
6 | Niederlande |
7 | Israel |
8 | Vereinigte Staaten |
Endspiel
Die DDR-Mannschaft riss sofort das Spielgeschehen an sich, strahlte Sicherheit und Selbstvertrauen aus und führte bereits nach sechs Minuten mit 3:0. Auch als der westdeutsche Lübking seine Mannschaft auf 2:3 heranbrachte, ließen sich die Ostdeutschen nicht aus dem Konzept bringen. Sie konnten sich im weiteren Verlauf auf eine sichere Abwehr mit kombinierter Mann-Raum-Deckung verlassen, hinter der mit Klaus Prüsse ein Torwart stand, der etliche gute Torchancen der BRD-Auswahl zunichtemachte. Er verunsicherte die gegnerischen Angreifer, und die BRD-Auswahl wurde zunehmend unsicherer. Deren Angriffsaktionen wurden bereits 20 bis 25 Meter vor dem Tor abgefangen und ihr Spieltempo verlangsamte mehr und mehr. Immer klarer wurde die Überlegenheit der DDR-Mannschaft, nach 20 Minuten führte sie bereits mit 6:2. Sie überstand auch eine fünfminütige Herausstellung ihres Abwehrspielers Rudi Hirsch und baute bis zur Halbzeitpause ohne weitere Gegentore ihre Führung auf 9:2 aus. Zur 2. Halbzeit wechselte BRD-Trainer Werner Vick den Torwart aus und verordnete der Mannschaft konsequente Manndeckung. Diese schöpfte für einen Moment Hoffnung, als sie auf 4:10 verkürzen konnte und danach Haberhaufe einen 14-Meter-Strafwurf für die DDR vergab. Dann aber schwang sich der junge ostdeutsche Spieler Klaus Müller zu einer Glanzleistung auf, mit der er mit drei Toren die DDR-Mannschaft wieder auf 13:4 davonziehen ließ. Als Prüsse beim Stand von 13:6 seinen zweiten Strafwurf hielt, war der Widerstand der Westauswahl endgültig gebrochen. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und taktischer Disziplin war die DDR-Mannschaft an diesem Tage der verdiente Sieger.
DDR: Klaus Prüsse – Herbert Liedtke, Dieter Bernhardt; Rudi Hirsch, Siegfried Warm, Waldemar Pappusch (1); Hans Haberhaufe (1), Peter Kretzschmar (1), Klaus Müller (3), Klaus-Dieter Matz (3), Klaus Hebler (3), Paul Tiedemann (2) – Auswechselspieler: Klaus Petzold – Trainer: Heinz Seiler und Herbert Dittrich BRD: Rudolf Delfs, Günter Wriedt – Jürgen Müller, Paul Schwope; Gerhard Grill, Manfred Horstkötter, Werner Bartels; Herbert Lübking (3), Erwin Portzner (4), Josef Karrer, Hinrich Schwenker, Lukas – Auswechselspieler: Heinz-Friedrich Hue – Trainer: Werner Vick |
14 Meter: 1 für DDR (nicht verwandelt), 4 für BRD (2 verwandelt); Herausstellung: Hirsch (DDR), 5 Minuten |
Schiedsrichter: Lerch (Schweiz), Zuschauer: 15.000 im St.-Jakob-Stadion (Basel) |
Quellen
- IHF-Archiv (PDF; 75 kB)
- Deutsches Sportecho, Ausgabe vom 10. Juni 1963
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