Ferula drudeana

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Ferula drudeana

Ferula drudeana, Herbariumexemplar

Systematik
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Scandiceae
Gattung: Steckenkräuter (Ferula)
Art: Ferula drudeana
Wissenschaftlicher Name
Ferula drudeana
Korovin

Ferula drudeana ist eine Pflanzenart aus der Gattung Steckenkräuter (Ferula) innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Vorkommen sind nur aus drei verschiedenen Orten in der Türkei bekannt. Die Pflanze wird als eine der naheliegendsten Kandidatenarten für das verloren gegangene antike Würz- und Heilkraut Silphium erachtet.[1][2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferula drudeana ist eine ausdauernde, krautige Pflanze die bis zu 2,5 Meter hoch wird. Der kahle Stängel ist rippig. Sie besitzt dicke, verzweigte, ginsengartige Wurzeln. Die gestielten Laubblätter sind mehrfach gefiedert und sellerieartig, fiederschnittig, bis zu 60 Zentimeter groß und fein behaart. Es sind papierige Blattscheiden vorhanden.

Es werden doppeldoldige Blütenstände gebildet. Die seitlichen sind länger gestielt. Die kleinen und gestielten Blüten sind gelb und zwittrig mit einfacher Blütenhülle, die Kelchblätter fehlen. Bis zur Blüte können zehn Jahre vergehen, was eine Problematik in der Vermehrung dieser seltenen Pflanze darstellt.

Es werden kleine Spaltfrüchte gebildet.

Entdeckungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste bekannte herbarische Aufzeichnung wurde im Juli 1909 von dem deutschen Ingenieur Walter Siehe erstellt, damals noch als Ferula ovina klassifiziert. Das Exemplar hatte er in der türkischen Provinz Adana entdeckt. Siehe sandte Proben an das Botanische Institut Komarov in St. Petersburg und den Botanischen Garten Edinburgh. Erst 1930 wurden die Proben in St. Petersburg von Jewgeni Petrowitsch Korowin als neue Spezies klassifiziert. Und dann viel später 1947 gültig veröffentlicht. 1983 begann der türkische Professor für Pharmazie Mahmut Miski die Art am Hasan Dağı zu studieren und publizierte 2021 einen Vergleich mit dem antiken Würzkraut Silphium.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • P. H. Davies: Flora of Turkey. Volume Four, Edinburgh University Press, 1972, ISBN 0-85224-208-5, S. 440 ff.
  • Mehmet Sağıroğlu, Hayri Duman: Rediscovery of Ferula anatolica and Ferula drudeana (Apiaceae) from Turkey. In: Biological Diversity and Conservation. 4(1), 2011, S. 191–197, online auf researchgate.net.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ferula drudeana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. This miracle plant was eaten into extinction 2,000 years ago–or was it? bei National Geographic.
  2. This Miracle Plant Was Consumed Into Extinction 2,000 Years Ago But May Have Now Been Rediscovered bei Earthly Mission.
  3. Mahmut Miski: Next Chapter in the Legend of Silphion: Preliminary Morphological, Chemical, Biological and Pharmacological Evaluations, Initial Conservation Studies, and Reassessment of the Regional Extinction Event. In: Plants. 10. Jahrgang, Nr. 1, 2021, S. 102, doi:10.3390/plants10010102 (englisch).