Flammeovirga

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Flammeovirga
Systematik
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Bacteroidetes
Klasse: Cytophagia
Ordnung: Cytophagales
Familie: Flammeovirgaceae
Gattung: Flammeovirga
Wissenschaftlicher Name
Flammeovirga
Nakagawa et al. 1997

Flammeovirga ist eine Gattung von Bakterien und zählt zu der Familie Flammeovirgaceae.

Erscheinungsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zellen sind grade oder gekrümmte Stäbchen. Die Größe liegt zwischen 0,4 µm und 0,9 µm in Breite und zwischen 1,7 µm und 96 µm oder mehr in Länge. Sie sind nicht begeißelt, Bewegung erfolgt gleitend. Die Farbe der Kolonien ist orange bis rötlich-orange. Die meisten Arten benötigen Meerwasser oder NaCl. Sporen werden nicht gebildet.

Das dominante Menachinon ist MK-7. Der GC-Gehalt in der DNA liegt bei den Arten zwischen 31–36 Mol-Prozent.

Wachstum und Stoffwechsel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Arten von Flammeovirga sind chemo-organotroph. Die Arten sind aerob. Der Stoffwechsel ist die Atmung mit Sauerstoff als terminalen Elektronenakzeptor. Bei F. yaeyamensis und F. aprica tritt auch die Fermentation von Glucose auf.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arten wurden in verschiedenen marinen Lebensräumen gefunden, z. B. im Seewasser, im Küstensand oder auch an Meeresalgen. Eine noch nicht näher beschriebene Art, Flammeovirga sp. NJ-04, wurde aus dem Südchinesischen Meer in einer Tiefe von 5219 m isoliert.[1]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flammeovirga aprica ist die Typusart der Gattung. Sie wurde als Cytophaga aprica von Hans Reichenbach 1989 erstbeschrieben, im Jahr 1997 wurde sie von Yasuyoshi Nakagawa et al. als Typusart in die neue Gattung Flammeovirga transferiert.[2][3]

Die Gattung zählt zu der Familie Flammeovirgaceae und der Ordnung Cytophagales.

Einige Arten der Gattung:[4]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gattungsname Flammeovirga ist abgeleitet von dem lateinischen Adjektiv flammeus (feuerfarben) und dem lateinischen Wort virga, (Stäbchen). Der Name bezieht sich auf die orange bis rötlich-orange Farbe der Kolonien dieser stäbchenförmigen Bakterien.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Benwei Zhu, Fang Ni, Yun Sun und Zhong Yao: Expression and characterization of a new heat-stable endo-type alginate lyase from deep-sea bacterium Flammeovirga sp. NJ-04 In: Extremophiles (2017) Band 21, S. 1027–1036. doi:10.1007/s00792-017-0962-y
  2. Hans Reichenbach: Order Cytophagales Leadbetter 1974, 99 AL. In: Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 1. Auflage, Band 3: Archaeobacteria, Cyanobacteria, and remaining Gram-negative Bacteria. Williams & Wilkins, Baltimore 1989, ISBN 0-683-07908-5, S. 2011–2073.
  3. Y. Nakagawa u. a.: Reclassification of Cytophaga aprica (Lewin 1969) Reichenbach 1989 in Flammeovirga gen. nov. as Flammeovirga aprica comb. nov. and of Cytophaga diffluens (ex Stanier 1940; emend. Lewin 1969) Reichenbach 1989 in Persicobacter gen. nov. as Persicobacter diffluens comb. nov. In: International Journal of Systematic Bacteriology. 1997, S. 220–223.
  4. List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN) - Flammeovirga (Stand: 21. Dezember 2018).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Noel R. Krieg u. a. (Hrsg.): Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage, Band 4: The Bacteroidetes, Spirochaetes, Tenericutes (Mollicutes), Acidobacteria, Fibrobacteres, Fusobacteria, Dictyoglomi, Gemmatimonadetes, Lentisphaerae, Verrucomicrobia, Chlamydiae, and Planctomycetes. Springer, New York 2010, ISBN 978-0-387-68572-4, S. 442–457 (online).