Franz Ernst von Platen

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Mit Allongeperücke: Franz-Ernst von Platen in der Pose eines absolutistischen Herrschers; Kupferstich von Martin Bernigeroth, um 1695; Historisches Museum Hannover

Franz Ernst von Platen (* 1631 in Erxleben (Landkreis Börde); † 14. Juni 1709) war später Reichsgraf von Platen-Hallermund. Mit ihm kam das auf Granskevitz (in Schaprode) ansässige rügensche Geschlecht der Grafen von Platen ins Land und in die Dienste des Hauses Calenberg des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg (später Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg).

Leben und Wirken

Die Eltern von Franz Ernst waren der schwedische Oberst Freiherr Erasmus von Platen (* 5. März 1590; † 15. März 1663) und dessen dritte Ehefrau Margaretha Katharina von Alvensleben (* 11. November 1610; † 11. November 1670), Tochter des Gebhard Johann I. von Alvensleben (1576–1631). Er verbrachte seine Jugend auf dem mütterlichen Schloss, wurde dann bei Jesuiten in Hildesheim erzogen und studierte in Hildesheim und Altori die Rechte.

Um 1659 trat er zunächst als Kammerjunker in die Dienste des Herzogs Ernst August, der seit 1648 Fürstbischof in Osnabrück war. Hier stieg er schnell zum Mitglied des neu errichteten Geheimen Rats auf. Gleichzeitig bekleidete er die Stellung eines Hofmarschalls. 1664 begleitete er den Herzog nach Italien, der bei Maria Mancini in Rom blieb.

1679 folgte er dem Herzog, der das Fürstentum Calenberg geerbt hatte, nach Hannover und wurde dort neben dem Reichsfreiherrn Otto Grote zu Schauen wichtigster Leiter der herzöglichen Politik.

1682 kaufte Platen für 26.000 Reichstaler von Stechinelli das Amt des General-Erbpostmeister. 1688 erwarb er durch einen Nutzungsvertrag für etwa 12.000 Reichstaler das Gut Neu-Linden von der Familie von Alten, auf dem er den Von-Alten-Garten anlegen ließ.

Nach Plänen des verstorbenen Johann Peter Wachter schuf Westermann 1698 bis 1702 für die von Platens das Schloss Linden;
kolorierte Ansichtskarte um 1900

Nachdem der hannoversche Baumeister Brand Westermann schon beim Bau für ein Palais von Platens in der Calenberger Neustadt tätig war, errichtete Westermann[1] nach Plänen des 1690 verstorbenen Johann Peter Wachter,[2] von 1698 bis 1702[3] auch das Schloss Linden für den Adeligen.[1]

Durch den Besitz eines Rittergutes wurde von Platen 1689 in den Reichsgrafenstand erhoben und wurde Premierminister bei Herzog Ernst August.

1704 belehnte Kurfürst Georg Ludwig ihn mit der Grafschaft Hallermund.

Nachkommen

Im September 1673 heiratete Franz Ernst Clara Elisabeth von Meysenbug (* 14. Januar 1648; † 30. Januar 1700), Tochter des Georg Philipp von Meysenbug, (Drost und Amtmann) Herr auf Züschen (Fritzlar) und Anna Elisabeth von Meysenbug. Sie wurde ab 1680 die Mätresse von Herzog Ernst August und hatte aus der Verbindung zwei weitere Kinder.

Initialen GEAvP für Graf Ernst August von Platen(-Hallermund) auf einer „Anno 1718“ für das Lindener Schloss im Von-Alten-Garten gehauenen Ziervase aus Sandstein

Der Sohn von Franz Ernst und Clara Elisabeth, Graf Ernst August von Platen-Hallermund (* 3. August 1674; † 20. September 1726), heiratete 1697 Sophia Caroline Eva Antoinette von Uffeln (* 2. November 1669; † 1726)[4]. Sie war die Tochter des Generals von Uffeln und Mätresse von George I.[5]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Helmut Knocke: WESTERMANN, (1), Brand, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 386
  2. Helmut Knocke: WACHTER, Johann Peter, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 373
  3. Helmut Knocke: Lindener Schloss, in: Stadtlexikon Hannover, S. 410
  4. Stammbaum
  5. Carl Eduard Vehse,Geschichte der deutschen höfe seit der reformation, Band 35, S.295 Digitalisat