Franz von Nesselrode-Reichenstein

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Franz von Nesselrode-Reichenstein (* 23. Juni 1635 im Schloss Herten; † 5. Dezember 1707 im Schloss Herten) war ein katholischer Adeliger aus dem Haus Nesselrode, Diplomat, Mäzen und kurkölnischer Statthalter im Vest Recklinghausen. Von Gottfried Wilhelm Leibniz wurde er in einem Brief an den Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt als „un seignieur d'un grand mérite“ bezeichnet.

Leben

Schloss Herten, der Wohnsitz des Grafen

Er wuchs als Freiherr Franz von Nesselrode im Schloss Herten im kurkölnischen Vest Recklinghausen auf und war Kaiserlicher Kammerherr und kurkölnischer Geheimrat. Außerdem war er Statthalter des Kurfürsten von Köln im Vest Recklinghausen. Er war mit der Freiin Anna Maria von Wylich zu Winnenthal verheiratet und hatte mit ihr acht Kinder. Vier seiner fünf Töchter sind in den Ursulinenorden eingetreten. Seine Tochter Johanna Petronella Victoria Maria Anna (1670–1698) heiratete 1693 den Freiherren und späteren Grafen Damian Hugo von Virmont. Sein Sohn Philipp Wilhelm von Nesselrode und Reichenstein war Großprior der deutschen Malteser und damit Reichsfürst. Ein Vetter Nesselrodes war der Hildesheimer Fürstbischof Jodocus Edmund von Brabeck.

Bei den Friedensschlüssen von Nimwegen 1678 und Karlowitz 1699 trat er als geschickter Botschafter auf und konnte dadurch eine größere Bekanntheit als hervorragender Diplomat erlangen. 1699 trat er außerdem als Stifter des Ursulinenklosters in Dorsten in Erscheinung, das auf Initiative seiner Tochter Maria Lucia gegründet wurde. Mit Erwerb der reichsunmittelbaren Herrschaft Reichenstein im Westerwald wurde Nesselrode 1702 von Kaiser Leopold I. in den Reichsgrafenstand erhoben und nannte sich fortan Nesselrode-Reichenstein.

Er starb mit 72 Jahren im Schloss Herten.

Literatur

  • M. Maria Victoria Hopmann (OSU): Geschichte des Ursulinenklosters in Dorsten. 1949.