Friedrich Wilhelm Wolff (Bildhauer)
Friedrich Wilhelm Wolff (* 6. April 1816 in Fehrbellin; † 30. Mai 1887 in Berlin; in zeitgenössischer Nennung meistens Wilhelm Wolff, vollständiger Name: Franz Alexander Friedrich Wilhelm Wolff) war ein deutscher Bildhauer. Als seine Spezialität gelten Tierdarstellungen, er wurde häufig auch Tier-Wolff genannt.
Leben
Wilhelm Wolff - Sohn eines Schneidermeisters - absolvierte 1830–32 eine Lehre als Maschinenbauer in der Königlichen Eisengießerei Berlin und ließ sich anschließend am Königlichen Gewerbeinstitut im Fach Gießerei ausbilden. Institutsdirektor Peter Beuth vermittelte dem jungen Talent ein Stipendium für eine Studienreise, die ihn u. a. nach Paris zu Louis Claude Ferdinand Soyer (1785–1854) und nach München zu Johann Baptist Stiglmaier führte. Etwa 1838 gründete Wolff dann in Berlin eine eigene kleine Gießerei für die er auch nach eigenen Entwürfen arbeitete.
Ab Mitte der 1840er Jahre wandte Wolff sich zunehmend der Bildhauerei zu und gab schließlich 1850 die Gießerei auf. Er widmete sich nun insbesondere der Tierplastik, was ihm unter Zeitgenossen den Beinamen Tier-Wolff einbrachte und die vielfach in verschiedenen Materialien hergestellt wurden. Durch die vielbeachtete Tiergruppe Bulldogge mit zwei Welpen wurde auch König Friedrich Wilhelm IV., der ein Exemplar in Bronze orderte, auf den Künstler aufmerksam. Aber auch einige Denkmäler, Büsten, figürliche Plastiken und Plaketten gehören zu seinem Werk. Mehrere dieser Werke sind im Bestand der Nationalgalerie Berlin erhalten.
Wolff war seit 1839 auf den Ausstellungen der Preußischen Akademie der Künste vertreten und wurde 1865 zum Mitglied der Akademie berufen.
Werk (Auswahl)
- 1845/1846: Bulldogge mit zwei Welpen (angekauft vom Kunstverein Berlin), Bärin mit Jungen, Gazelle (Schloss Charlottenhof), Büffel im Kampf mit zwei Hunden, Panther mit Beute
- 1846/1852: Tiere als Ärzte (im Katalog der Akademieausstellung auch Heimkehr aus der Kneipe)
- 1853: Entwurf für ein Denkmal Kurfürst Joachim II. Hector für Berlin-Köpenick
- 1853: Adlermedaillons auf der Schlossbrücke Berlin
- 1854: Denkmal mit Büste Johann Gottfried Herder in Mohrungen (Kriegsverlust, erneuert)
- um 1855: zwei Greife als Giebelakroterien am Neuen Museum Berlin
- um 1855: Hirsch, von zwei Wölfen angefallen
- 1858: Denkmal mit Standbild der Kurfürstin Luise Henriette von Oranien in Oranienburg
- 1860: Bacchantin (in Marmor 1869)
- 1861: Wildschweinjagd (Jagdschloss Grunewald)[1]
- um 1869: acht Berliner Bären für das Rote Rathaus Berlin
- um 1870: verschiedene Tafelaufsätze für den Khediven von Ägypten, Ismail Pascha (in Silber gefertigt von Firma Vollgold & Söhne, Berlin)
- 1872: Entwurf für ein Denkmal König Friedrich II. für Marienburg (den Auftrag erhielt Rudolf Siemering)
- 1872–1874: Löwengruppe im Tiergarten Berlin (1876 Nachguss für Philadelphia)
- Porträtbüsten:
- nach 1871: Adlerplastiken als Zierde für verschiedene Kriegerdenkmäler des Deutsch-Französischen Kriegs, u. a. in Dessau
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Gazelle Schloss Charlottenhof
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Denkmal Luise Henriette in Oranienburg
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Löwengruppe im Tiergarten Berlin
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Löwengruppe in Philadelphia
Literatur
- Vorlage:ThB (dort fälschlich auch als Schöpfer des „Sachsenrosses“ in Hannover genannt)
- Alfred Gotthold Meyer: Wolff, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 56–58.
Weblinks
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Wolff, Friedrich Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Wolff, Franz Alexander Friedrich Wilhelm (vollständiger Name); Tier-Wolff (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 6. April 1816 |
GEBURTSORT | Fehrbellin |
STERBEDATUM | 30. Mai 1887 |
STERBEORT | Berlin |