Fronhof (Paffrath)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fronhof
Koordinaten: 51° 0′ N, 7° 6′ OKoordinaten: 50° 59′ 57″ N, 7° 6′ 2″ O
Höhe: 86 m
Fronhof (Bergisch Gladbach)
Fronhof (Bergisch Gladbach)

Lage von Fronhof in Bergisch Gladbach

Der Fronhof war ein mittelalterlicher Herrenhof und ein Ortsteil in Paffrath auf dem Gebiet der jetzigen Stadt Bergisch Gladbach im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fronhof zu Paffrath lag etwa dort, wo heute der Lebensmittelmarkt in Paffrath liegt.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fronhof war die Keimzelle des Kirchspiels Paffrath und seiner Honschaften. Der Ursprung ist nicht zweifelsfrei geklärt. Eine erste urkundliche Erwähnung von Paffrath stammt aus dem Jahr 1160, woraus sich ergibt, dass Graf Adolf II. von Berg Vogt der Grundherrschaft des Kölner Domstifts in Paffrath war. Lothar Speer schließt aus der Urkunde, dass die Rodung vor 1118 geschah.[2] Anton Jux wiederum geht von einer ersten Besiedlung vor dem Jahre 1000 aus, in der ripuarische oder fränkische Herrscher den Paffrather Fronhof errichten ließen. Er war der Kern des Gerichts- und Pfarrbezirks. Später kamen Fronhof und Kirche in den Besitz des Kölner Domkapitels.[3] Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass der Fronhof zu dieser Zeit Teil der Honschaft Paffrath im bergischen Amt Porz war.[4]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und der Fronhof wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Fronhof ist 1845 als Wohnplatz unter dem Namen Frohnhof in den amtlichen Statistiken aufgeführt als Typ Försterwohnung mit sieben Einwohnern.[5] Er wurde schließlich vor 1858 abgerissen.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gisbert Franken: Geschichte Bergisch Gladbachs: Wo war der Fronhof nun wirklich? 22. November 2016, abgerufen am 6. Oktober 2021 (deutsch).
  2. Albert Eßer: Bergisch Gladbacher Stadtgeschichte, Beiträge zur Geschichte der Stadt Bergisch Gladbach Band 9, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-9804448-6-4
  3. a b Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
  4. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).