Frosnitztal

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Frosnitztal
Die Zedlacher Alm im Frosnitztale
Die Zedlacher Alm im Frosnitztale

Die Zedlacher Alm im Frosnitztale

Lage Osttirol, Österreich
Gewässer Frosnitzbach, Malfrosnitzbach
Gebirge Venedigergruppe, Ostalpen
Geographische Lage 47° 3′ 27″ N, 12° 27′ 28″ OKoordinaten: 47° 3′ 27″ N, 12° 27′ 28″ O
Frosnitztal (Tirol)
Frosnitztal (Tirol)
Typ Kerbtal
Länge 8 km
Vorlage:Infobox Gletscher/Wartung/Bildbeschreibung fehlt

Das Frosnitztal oder Froßnitztal ist ein orographisch rechtes Nebental des Tauerntals im Osttiroler Teil des Nationalpark Hohe Tauern. Es befindet sich in der Venedigergruppe und erstreckt sich über eine Länge von 8 Kilometern. Es wird vom Frosnitzbach entwässert.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Tal öffnet sich am Gschlößkamm in südlicher/südöstlicher Richtung und mündet beim Weiler Gruben ins Tauerntal. Es ist über einige Forstwege wie den natürlichen Talweg Nr. 921 entlang des Baches, den Gaßl-Andra-Weg (auch Große Tauern Treck genannt) oder den Venediger Höhenweg erschlossen. Auf den orographisch rechten Hängen thronen u. a. das Frosnitzkees mit dem Frosnitztörl, weiter südlich die Hohe Achsel und am Taleingang der Ochsenbug, auf den linken Hängen erheben sich u. a. der Dabernitzkogel und der Raneburgkogel.

Es ist in den kalten Jahreszeiten unbesiedelt.

Wegpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Örtlichkeiten im Frosnitztal sind die untere und obere Katalalm (1725 m ü. A.), das Knappenhaus (2516 m ü. A.), die Zedlacher Alm (auch Gosser Alm), die Mitteldorfer Alm (auch Resingeralm) und die Badener Hütte am Talschluss (2608 m ü. A.).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flurnamen sind zum Großteil slawischstämmig. Der Name des Tales geht auf die Flur Malfrosnitz bei den Quellen des Malfrosnitzbaches zurück. Der Name ging in verkürzter Form auf Hauptbach und Tal über. Er ist eine Eindeutschung von slawisch *brozžъnica (‚schlammige Gegend‘).

Vor der Zeit des Alpinismus wurde das Tal als Jagdrevier genutzt. Das verfallene Knappenhaus ist ein Denkmal an die weitgehend erfolglosen Versuche der Eisenerzgewinnung. Der zu diesem Haus führende Gaßl-Andra-Weg hieß früher Knappensteig.

Der lokale Alpenverein baute um 1900 erste Hütten zur touristischen Erschließung. Die Badener Hütte wurde 1911 erbaut.[1]

Mineralien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gestein findet sich Almandin, Apatit, Byssolith, Kyanit, Rutil, Rauchquarz und Zoisit.

An der Weißspitze findet sich Albit, Bergkristall, Bornit, Calcit, Chlorit, Gold, Limonit, Malachit, Pyrit, Schörl und Titanit.[2]

Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im äußeren Tal findet sich Mischwald, ab der Zedlacher Alm ist die Landschaft baumlos.

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage, dem kargen Klima und der geringen touristischen Nutzung ist das Frosnitztal wildreich. Neben Rothirschen, Rehen und Gämsen können mit etwas Glück auch Murmeltiere gesichtet werden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Frosnitztal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anton Draxl, Wilfried Haslauer: Der Nationalpark Hohe Tauern: eine österreichische Geschichte, in: Peter Hasslacher (Hrsg.) Alpine Raumordnung, Vol. 12, Innsbruck 1990

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mutschlechner, G.: Aus der Bergbaugeschichte von Matrei in Osttirol. Das Berggericht Windisch-Matrei und seine Bergbaue. Hrsg.: Veröffentl. d. Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Innsbruck 1989, S. 107–136.
  2. Mineralienatlas - Fossilienatlas. Abgerufen am 7. August 2021.