Fuchsin

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Strukturformel
Struktur von Fuchsin
Allgemeines
Name Fuchsin
Andere Namen
  • 4-[(4-Aminophenyl)-(4-imino-2,5-cyclohexadien-1-yliden)-methyl]-2-methylanilin
  • Anilinrot
  • Diamantfuchsin
  • Fuchsin basisch
  • Fuchsin RFN
  • Magenta I
  • Magentarot
  • Basic Violet 14 (INCI;KVO)
  • CI 42510 (INCI)
  • Rosanilin-Chlorid
  • Methylrosaniliniumchlorid
  • Methylfuchsin
  • 3-Methylparafuchsin
Summenformel C20H19N3 · HCl
Kurzbeschreibung

grüner geruchloser Feststoff [1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 632-99-5
PubChem 12448
Wikidata Q419167
Eigenschaften
Molare Masse
Aggregatzustand

fest [1]

Schmelzpunkt

235 °C (Zersetzung) [1]

Löslichkeit

wenig in Wasser (4 g·l−1 bei 25 °C) [1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​351
P: 281[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Farbe von Fuchsin (Magenta)
Farbcode: #ca1f7b

Fuchsin ist ein rotblauer Triphenylmethanfarbstoff, der in Alkohol (Ethanol) gelöst in der Mikroskopie und Histologie zum Färben verwendet wird.

Geschichte

Fuchsin wurde 1858 von dem deutschen Chemiker August Wilhelm von Hofmann und fast zur gleichen Zeit von dem Lyoner Chemiker François-Emmanuel Verguin (Patent, 1858) sowie von dem Polen Jakub Natanson (1856) entdeckt und nach der amerikanischen Zierpflanze Fuchsie benannt, deren blaurote Blüten einen ähnlichen Farbton aufweisen. Es war der zweite großtechnisch hergestellte Teerfarbstoff.

Fuchsinkristalle
Fuchsin in wässriger Lösung

Darstellung

Fuchsin wird durch Reaktion von 4-Aminobenzaldehyd, 4-Aminobenzylalkohol oder 4,4′-Diaminodiphenylmethan mit Anilin in Gegenwart von Oxidationsmitteln und Eisen(II)-chlorid hergestellt. Dabei entsteht außer dem Fuchsin als Verunreinigung auch Parafuchsin, welches ähnliche Eigenschaften besitzt.

Auch möglich ist die Darstellung aus Anilin, o-Toluidin, p-Toluidin und Arsensäure oder Nitrobenzol.[2]

Eigenschaften

Fuchsin bildet grüngelb metallisch glänzende Kristalle, die sich in Wasser und Alkohol langsam mit intensiv roter Farbe auflösen.[3]

Handelsübliches Fuchsin ist ein Gemisch aus Fuchsin selbst – IUPAC-Name: 4-[(4,4′-Diamino)diphenylmethylen]cyclohexa-2,5-dienylidenammoniumchlorid – und Parafuchsin {4-[(4,4′-Diamino)diphenylmethylen] -2-methylcyclohexa-2,5-dienylidenammoniumchlorid}. Sie unterscheiden sich in einer Methylgruppe und sind damit homolog.

Das Molekül stellt ein mesomeriestabilisiertes Kation dar, mit den Eigenschaften eines Cyaninfarbstoffs. Dies begründet die intensive Farbigkeit des Fuchsins. Alkoholische Fuchsin-Lösungen besitzen eine anomale Dispersion.

Verwendung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Eintrag zu Magenta in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. H Gnamm, K Grafe, u. a.: Handbuch der Gerbereichemie und Lederfabrikation. Dritter Band / 1. Teil, Springer, 1936, ISBN 978-3-7091-2211-2, S. 78.
  3. Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1985, ISBN 3-342-00280-8, S. 758.
  4. Frost, H. M.: Presence of microscopic cracks in vivo in bone. In: Henry Ford Hospital Bulletin. 8, 1960, S. 25–35.
  5. Lee, T. C., Myers, E., & Hayes, W.: Fluorescence-aided detection of microdamage in compact bone. In: Journal of Anatomy. 193(02), 1998, S. 179–184.
  6. Hermann Salmang: Keramik, 7. Auflage, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, 2007, ISBN 3-540-63273-5, S. 705.

Weblinks

Commons: Fuchsin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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