Furthmühle (Schwarzach bei Nabburg)

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Furthmühle
Koordinaten: 49° 24′ N, 12° 13′ OKoordinaten: 49° 24′ 18″ N, 12° 13′ 5″ O
Höhe: 373 m
Einwohner: 25 (2011)
Postleitzahl: 92548
Vorwahl: 09439
Furthmühle (Bayern)
Furthmühle (Bayern)

Lage von Furthmühle in Bayern

Furtmühle mit Fluss Schwarzach (2013)
Furtmühle mit Fluss Schwarzach (2013)

Furthmühle ist ein Ortsteil der Gemeinde Schwarzach bei Nabburg im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Furthmühle befindet sich etwa 800 Meter südwestlich von Schwarzach. Es liegt am Ufer der Schwarzach ungefähr 500 Meter östlich der Staatsstraße 2159. 500 Meter östlich von Furthmühle mündet der Auerbach in die Schwarzach. Südlich von Furthmühle erhebt sich der 504 m hohe Weinberg. Nördlich von Furthmühle befindet sich auf dem Nordufer der Schwarzach der 461 m hohe Hasenberg. Am westlichen Ortsrand von Furthmühle öffnet sich das Mundloch eines Schwerspatstollens, der als Geotop Nr. 376G008[1] eingetragen ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Furthmühle gehörte von Anfang an, d. h. mindestens seit dem 16. Jahrhundert, als bedeutende Furt durch die Schwarzach zur Hofmark Altfalter.[2] Im Türkensteueranlagsbuch des Amtes Nabburg von 1606 wurde Furthmühle mit einer Mühle und einem Hof als zu Altfalter gehörig aufgeführt.[2]

Das Steuerbuch von 1630 verzeichnete Furthmühle mit 1 Hof, 1 Mühle, 6 Ochsen, 6 Kühen, 1 Rind, 2 Kälbern, 3 Schweinen und 7 Frischlingen.[3]

Furthmühle gehörte 1606 der Philipp von Murachischen Erbengemeinschaft, ging aber einige Jahre später durch Heirat an Albrecht Gerhard von Löschwitz. Weitere Besitzer des allodialen Landsassengutes Altfalter und damit von Furthmühle waren

  • 1637 Hans Christoph Volkhammer,
  • 1690 die Erben des Hans Christoph Pfreimder,
  • 1694 Johann Friedrich von Sazenhofen,
  • 1707 Johanna Sibylla von Sazenhofen, Witwe des vorgenannten Johann Friedrich,
  • 1725 Thomas Janson von der Stock,
  • 1742 Johann Michael von Albrechtsburg,
  • 1774 Johann Nepomuk Freiherr von Albrechtsburg, Sohn des Johann Michael von Albrechtsburg,
  • 1806 Theobald von Anethan.[4]

Im Herdstättenverzeichnis von 1721 erschien Furthmühle mit 2 Anwesen, 2 Häusern, 2 Feuerstätten. Im Herdstättenverzeichnis von 1762 wurden für Furthmühle 2 Herdstätten, 1 Inwohner und eine Herdstätte im Hirtenhaus mit 1 Inwohner erwähnt.[3] In einem Güter- und Untertanenverzeichnis von 1774 wird Furthmühle mit zwei Untertanen aufgeführt.[5][6]

Die Mühlbeschau auf der Furthmühle unterlag 1774 dem Jurisdiktionsrecht von Altfalter.[6] Furthmühle war zur Kirche Schwarzach zehentbar.[3]

Entsprechend einer Verordnung von 1808 wurde das Landgericht Nabburg in 58 Steuerdistrikte unterteilt. Dabei bildete Altfalter mit dem Weiler Richt und den Einöden Furthmühle und Auhof einen Steuerdistrikt.[7]

1820 wurden Ruralgemeinden gebildet. Dabei entstand die Ruralgemeinde Altfalter, die aus der Ortschaft Altfalter mit 42 Familien, dem Weiler Furthmühle mit 3 Familien und der Einöde Auhof mit einer Familie bestand.[8]

1821 bildete Theobald Freiherr von Anethan auf dem allodialen Landsassengut Altfalter, zu dem Furthmühle mit 3 Familien gehörte, ein Patrimonialgericht II. Klasse. Dieses ging nach Theobalds Tod an die Gräfin Eleonora Topor-Morawitzky, geborene Freiin von Anethan über. Die Gräfin veräußerte 1847 den Gutsbesitz Altfalter an den Staat, womit auch die Gerichtsbarkeit über Altfalter und damit auch über Furthmühle an das Landgericht fiel.[8]

Seit 1828 war Altfalter Landgemeinde. 1828 hatte Furthmühle 3 Wohngebäude, 3 Familien und 18 Einwohner.[9]

1975 wurde Altfalter in die Gemeinde Schwarzach bei Nabburg eingegliedert. Damit gelangte Furthmühle in die Gemeinde Schwarzach bei Nabburg.[10]

Einwohnerentwicklung in Furthmühle ab 1838[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1838–1925
Jahr Einwohner Gebäude
1838 25 2[11]
1871 21 10[12]
1885 18 2[13]
1900 14 2[14]
1913 5 2[15]
1925 12 2[16]
1950–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1950 24 3[17]
1961 26 5[18]
1970 20 k. A.[19]
1987 17 6[20]
2011 25 k. A.[21]

[22]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Furthmühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/reports/sb_geotope/generateBericht.pdf?additionallayerfieldvalue=376G008
  2. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 142
  3. a b c Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 345
  4. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 142–149
  5. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 147
  6. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 148
  7. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 397
  8. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 415
  9. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 417
  10. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 438
  11. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 187 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 823 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 857 (Digitalisat).
  15. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 358 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 863 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 733 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 541 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 138 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 279 (Digitalisat).
  21. https://atlas.zensus2011.de/
  22. https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte