Fährverbindung Brunsbüttel–Cuxhaven

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Fähranleger in Cuxhaven

Die Fährroute Brunsbüttel–Cuxhaven verbindet Dithmarschen mit dem Elbe-Weser-Dreieck über die Unterelbe. Wie die weiter elbaufwärts verkehrende Elbfähre Glückstadt–Wischhafen verbindet sie die norddeutschen Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Geschichte

Im 18. Jahrhundert boten Lotsenboote eine unregelmäßige Verbindung zwischen Brunsbüttel am Nordufer und Cuxhaven am Südufer der Elbe. Der erste eigenständige Fährverkehr wurde am 26. Februar 1904 durch die Norddeutsche Dampfschiffahrts-Gesellschaft eingerichtet. Nach wenigen Monaten ging das Unternehmen in Konkurs. Weitere Versuche scheiterten ebenfalls. Der Cuxhavenerin Greten Handorf gelang es 1919, eine neue Linie aufzubauen.[1] Am 1. Oktober 1938 übernahm der Hapag-Seebäderdienst die Linie. Später folgte die Greifen-Reederei Brunsbüttel und in den 1960er Jahren die Fährschiff Seelotse GmbH.[2]

1969 bis 1981

Vom 1. Mai 1969 bis zum 1. Juli 1981 wurde die Elbefähre Cuxhaven–Brunsbüttel mit den zwei grün/weißen Autofähren Niedersachsen[3] und Schleswig-Holstein[4] betrieben, ab 1. Mai 1974 bereedert durch die HADAG.[5]

1999 bis 2001

1999 versuchte der Bremer Reeder Egon Herbert Harms die Verbindung mit drei Fähren zu betreiben. Die Schiffe erhielten die Namen Hinrich-Wilhelm Kopf,[6] Jochen Steffen[7] und Wilhelm Kaisen.[8] [9] Die Verbindung musste nach zwei Jahren wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit eingestellt werden.

Seit 2015

Die Fähre Grete der Elb-Link Reederei

Seit dem 20. August 2015 betreibt die Elb-Link Reederei mit zwei Doppelend-Fähren (Baujahr 2010) vom Typ MM 90 FC die Fährroute zwischen dem Steubenhöft in Cuxhaven und dem Fähranleger im westlichen Bereich von Brunsbüttel.[10] Die drei bei der norwegischen Werft Fiskerstrand BLRT AS gebauten rund 98 Meter langen und 18 Meter breiten Fähren haben einen Tiefgang von 4 m. Sie sind mit 5233 BRZ vermessen, haben einen dieselelektrischen Antrieb und laufen 16 Knoten. Für die 25 Kilometer lange Strecke brauchen sie 70 Minuten. Nach dem Herbst- und Winterfahrplan fahren sie bis zu neunmal täglich in beiden Richtungen.[11]

Das Tochterunternehmen der estnischen Reederei Saaremaa Shipping Company hat die bisher in Estland eingesetzten Fährschiffe am 19. August 2015 in Cuxhaven auf den Namen Grete respektive in Brunsbüttel auf den Namen Anne-Marie umgetauft. Es ist vorgesehen, ab 2017 ein weiteres Fährschiff auf der Route einzusetzen.

Laut einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks vom 5. August 2016 steckt der Fährbetreiber in finanziellen Schwierigkeiten. Es liege der Verdacht auf Insolvenzverschleppung vor, und mehrere Gläubiger hätten versucht, die Elb-Link-Reederei per Haftandrohung zur Offenlegung ihrer Vermögenssituation zu zwingen.

In den ersten 6 Wochen (bis Ende September 2015) beförderten die Fähren 76.000 Passagiere, 15.600 Pkw, 877 Lastkraftwagen, 800 Wohnmobile und 9.500 Zweiräder.[11][12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Greten Handorf (cuxpedia.de)
  2. Neue Elbfähre ist gestartet. Kieler Nachrichten, 20. August 2015, S. 10, abgerufen am 6. Oktober 2015.
  3. M/S Niedersachsen. Abgerufen am 12. März 2016.
  4. M/S Schleswig Holstein. Abgerufen am 12. März 2016.
  5. Arnold Kludas: Hundert Jahre HADAG-Schiffe 1888–1988. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1988, ISBN 3-7822-0446-8, S. 46.
  6. M/S Prinsesse Elisabeth. Abgerufen am 12. März 2016.
  7. M/S Prinsesse Anne-Marie. Abgerufen am 12. März 2016.
  8. M/S Najaden. Abgerufen am 12. März 2016.
  9. Cuxhaven-Brunsbüttel: Die neue Elbfähre. 23. Juli 1999, abgerufen am 12. März 2016.
  10. Anne-Marie und Grete verbinden Elbe-Ufer (NDR 1)
  11. a b Kieler Nachrichten, 5. Oktober 2015, S. 8.
  12. Burkhard Ilschner: Kann neue Fähre Cuxhaven–Brunsbüttel überleben? Mit „Grete“ und „Anne-Marie“ unter (vorerst) estnischer Flagge über die Unterelbe. In: Waterkant, Nr. 3/30 von September 2015, S. 19/16, ISSN 1611-1583