Georg Balser

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Georg Friedrich Wilhelm Balser (1840)

Georg Friedrich Wilhelm Balser (* 1. April 1780 in Darmstadt; † 5. Januar 1846 in Gießen) war ein deutscher Mediziner und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Balser studierte ab 1797 Medizin in Gießen, Jena und Wien. In Wien wurde er bei Georg Joseph Beer und Schmid in der Augenheilkunde ausbildet. 1801 wurde er an der Universität Gießen promoviert. Nach einer Tätigkeit als praktischer Arzt in Darmstadt wurde er 1804 ordentlicher Professor in Gießen. Balser wurde 1802 in die Regensburger Freimaurerloge Carl zu dem drei Schlüsseln aufgenommen.

In den ersten beiden Wahlperioden (1820–1824) war Balser Abgeordneter der zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen. In den Landständen vertrat er den Wahlbezirk Stadt Gießen.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg F. Wilhelm Balser war der Sohn des Hofmedicus, Hofrates und Landphysicus Theodor Friedrich Ludwig Balser (1732–1804)[1] und dessen Frau Maria Juliane geborene Wissmann. Sein Bruder Friedrich August Balser (1771–1836) wurde Oberkriegsrat in Darmstadt.[2] Georg Balser heiratete am 22. März 1804 in Gießen Sophie geborene Stamm (* 24. April 1784 in Darmstadt; † 28. August 1831 in Gießen). Aus der Ehe gingen elf Kinder hervor. So war Balser u. a. der Großvater des Ophthalmologen Wilhelm Hess (1831–1905) und Urgroßvater des Ophthalmologen Carl von Hess (1863–1923).

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu seinem Andenken stiftete Emilie Wilhelmine Gräfin von Görlitz die Balserische Stiftung in Gießen. Balser wurde am 9. Juli 1830 zum Geheimen Medizinalrat ernannt und erhielt im Juni 1832 als Direktor der Akademischen Klinik am Seltersberg am 18. März 1844 das Kommandeurkreuz II. Klasse des Ludewigsordens.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker, und Naturforscher aller gebildeten Völker. Band 1: A – Ba. Eigenverlag des Verfassers, Kopenhagen 1830, Online.
  • Neuer Nekrolog der Deutschen. Jahrgang 24, Teil 1, 1846, ZDB-ID 516094-7, S. 23.
  • August Rothmund: Balser, Georg Friedrich Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 24.
  • Herman Haupt, Georg Lehnert: Chronik der Universität Gießen, 1607–1907. Verlag Alfred Tölpelmann, Gießen, 1907, S. [52] (Digitalisat).
  • Christoph Handrack: Georg Friedrich Wilhelm Balser (1780–1846). Lehrer und Förderer der Heilkunde in Giessen (= Arbeiten zur Geschichte der Medizin in Giessen. Bd. 2). Schmitz, Gießen 1979, ISBN 3-87711-007-X (Zugleich: Gießen, Universität, Medizinische Fakultät, Dissertation, 1979).
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 58.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. Neue Folge. Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, S. 136.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 60.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Für die Biographie des Vaters siehe Balser, Wilhelm Theodor Friedrich Ludwig. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Für die Biographie des Bruders siehe Balser, Friedrich August. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).