Gerhard Keil (Maler)

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Gerhard Keil (* 25. März 1912 in Dresden; † 8. Juli 1992 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vater Keils war Dekorationsmaler. Auch Keil lernte Dekorationsmalerei und Schriftgraphik und besuchte danach zwei Jahre die Kunstgewerbeschule in Dresden und sieben Jahre die Akademie für Bildende Künste in Dresden. Zum Abschluss seines Studiums erhielt er den Hugo-Göpfert-Preis, der ihm bis 1941 einen Aufenthalt in Rom ermöglichte, der durch die Einberufung zur Wehrmacht bereits nach einem halben Jahr endete.

Das 1939 von ihm geschaffene Tafelbild „Turner“ (im Bestand der Dresdener Galerie Neue Meister) lässt eine Nähe zur Nazi-Ideologie erkennen.[1] Zu diesem Bild heißt es in einer Veröffentlichung des Deutschen Historischen Museums: „Hitler hatte […] erklärt, dass er den nationalsozialistischen Staat als Gesamtkunstwerk errichten wolle. Der Wunsch, die NS-Weltanschauung künstlerisch zu verwirklichen, wird in dem Bild ‚Turner‘ durch die Parallelisierung der Körper mit der monumentalen Säulenarchitektur offensichtlich.“[2]

Von 1941 bis 1945 war Keil im Kriegseinsatz und bis 1947 in US-amerikanischer und französischer Kriegsgefangenschaft. Ab 1948 arbeitete er in Dresden als freischaffender Künstler. Seinen Lebensunterhalt verdiente er vor allem als Gebrauchsgrafiker für Messen und Ausstellungen. Er wirkte am Wiederaufbau der Semperoper mit, unter anderem indem er mit Walter Teichert (1909–2004) den großen Schmuckvorhang von Ferdinand Keller und das Proszeniums-Bild von James Marshall[3] neu schuf.

Keil war Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tafelbilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Turner 1939[4]
  • Bäuerinnen (Tafelbild, Öl)[5]
  • Meine Mutter (Tafelbild, Öl)[6]
  • Mein Vater (Tafelbild, Öl)[7]
  • Auf zum Kindertag (Tafelbild, Öl; ausgestellt 1962/1963 auf der Fünften Deutschen Kunstausstellung)[8]
  • Friedensfahrt (Tafelbild, Öl; ausgestellt 1962/1963 auf der Fünften Deutschen Kunstausstellung)[9]

Zeichenkunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stalinallee (Graphit, 70 × 79 cm, 1952; ausgestellt auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[10]

Ausstellungen (unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1940: Dresden, Brühlsche Terrasse, Dresdner Künstlerbund. Erste Ausstellung Kriegsjahr 1941
  • 1941: Dresden, Brühlsche Terrasse, Große Dresdner Kunstausstellung
  • 1953, 1962/1963 und 1987/1988: Dresden, Dritte und Fünfte Deutsche Kunstausstellung und X. Kunstausstellung der DDR
  • 1972 und 1974: Dresden, Bezirkskunstausstellungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Abbildung (galleria.thule-italia.com)
  2. Hans-Jörg Czech, Nikola Doll: Kunst und Propaganda. Im Streit der Nationen 1930 – 1945. Deutsches Historisches Museum, 2007; S. 319
  3. Abbildung (Wikimedia Commons)
  4. Was die Kunst in der Nazi-Zeit verschwieg. 28. April 2017, abgerufen am 30. Oktober 2021 (deutsch).
  5. Digitalisat (Deutsche Fotothek)
  6. Digitalisat (Deutsche Fotothek)
  7. Digitalisat (Deutsche Fotothek)
  8. Digitalisat (Deutsche Fotothek)
  9. Digitalisat (Deutsche Fotothek)
  10. Katalog, S. 13