Gerhard Schröder (Politiker, 1659)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gerhard Schröder (Stich von Christian Fritzsch 1723)

Gerhard Schröder (* 12. August 1659 in Hamburg; † 28. Januar 1723 ebenda) war ein deutscher Jurist und Bürgermeister der Hansestadt Hamburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard Schröder war der Sohn eines Hamburger Kaufmanns. Er studierte zunächst Theologie an den Universitäten Wittenberg und Rostock.[1] Er wechselte in Rostock sein Studienfach zu den Rechtswissenschaften. Dieses Studium setzte er 1682 in Leipzig fort und wurde an der Universität Altdorf 1685 zum Doktor beider Rechte promoviert. Eine längere Grand Tour schloss sich an. In der Nähe von Mailand wurde ein Mordanschlag auf ihn verübt, die Kugel prallte jedoch an seiner gut gefüllten Geldbörse ab und blieb wirkungslos. Nach dieser Reise wurde er Advokat in Hamburg. Trotz seines Abstands von den bürgerlichen Unruhen Ende des 17. Jahrhunderts in Hamburg wurde er von der Hamburger Bürgerschaft 1698 in verfassungswidriger Weise in den Hamburger Senat gewählt. Er nahm die Wahl erst 1699 an, als auch der Senat ihn seinerseits erwählte. Als Ratsherr bewährte sich Schröder derart, dass er bereits 1703 zum Bürgermeister bestimmt wurde. Bei seinem Tod wurde ihm vom Senat eine Denkmünze geprägt.

Gerhard Schröder war schriftstellerisch sowohl rechtshistorisch wie genealogisch wirksam. Zahlreiche seiner Manuskripte im Hamburger Stadtarchiv verbrannten jedoch beim Hamburger Brand (1842).

Der Hamburger Bürgermeister Rütger Rulant III. (1665–1742) war sein Schwager.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fasti Proconsulares et Consulares Hamburgenses sive series continua duplex chronologica atq; alphabetica Dominorum Proconsulum Consulumque Reip. Inclytae Hamb. ab A. C. MCCXCIX ad MDCCIX cui adjuncta est per eorundem temporum decursum Dnn. Syndicorum, Physicorum ac Secretariorum ejusdem Reip. accurata Recensio, Typis Reumanninianis, Hamburg 1709
  • Fasti Pro-Consulares & Consulares Hamburgenses, Secundis curis Auctiores Ab a. C.M.CCXCII. ad MDCCX., Spiring, Hamburg 1710 (Digitalisat der SUB Göttingen)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag 55. Gerhard Schröder, J. U. D. In: Friedrich Georg Buek: Genealogische und biographische Notizen über die seit der Reformation verstorbenen hamburgischen Bürgermeister. Meißner, Hamburg 1840, S. 159–162.
  • Eintrag 3568. Schröder (Gerhard J. U. Dr.). In: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Im Auftrage des Vereins für hamburgische Geschichte begründet von Dr. ph. Hans Schröder. Fortgesetzt von Dr. A. H. Kellinghusen. Siebenter Band: Scholvin–Westphalen. Hamburg 1879, S. 31–33.
  • Otto BenekeSchröder, Gerhard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 512 f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag 1680 im Rostocker Matrikelportal