Gesellschaft für Ökologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gesellschaft für Ökologie
(GfÖ)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1970 in Gießen
Gründer Lore Steubing
Sitz Berlin
Zweck Förderung der Forschung, des Studiums und der Vernetzung zur Ökologie und den ökologischen Wissenschaften
Vorsitz Christian Ammer, Christine Römermann
Mitglieder 1300 (2024)
Website www.gfoe.org

Die Gesellschaft für Ökologie für Deutschland, Schweiz und Österreich (GfÖ) (Eigenbezeichnung: GfÖ - The Ecological Society of Germany, Austria and Switzerland) ist die Fachgesellschaft zur Förderung der wissenschaftlichen Ökologie im deutschsprachigen Raum. Die Gesellschaft ist weltweit die drittgrößte wissenschaftliche Gesellschaft aus dem Bereich der Ökologie nach der Ecological Society of America und der Britisch Ecological Society.

Ziele der Gesellschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Förderung der grundlagen- und anwendungsbezogenen ökologischen Forschung
  • Unterstützung der Zusammenarbeit aller ökologischen Disziplinen
  • Verbesserung des wissenschaftlichen Austauschs der Ökologen im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus
  • Unterstützung der ökologischen Ausbildung an Universitäten und anderen Einrichtungen der höheren Bildung
  • Förderung der Anwendung und Umsetzung von Wissen und Methoden der Ökologie in der Praxis
  • Vertretung ökologischer Belange in der Öffentlichkeit

Dafür veranstaltet die Gesellschaft jährlich eine Tagung mit Workshops, verleiht Förderpreise, gibt die internationale Fachzeitschrift Basic and Applied Ecology heraus und schreibt Stellungnahmen wie zum Beispiel zu neuer Gentechnik (2023), zum Biodiveristätsverlust (2022) oder zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (2015).

Jahresversammlung und Vernetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jahresversammlung der GfÖ gehört zu den bedeutendsten und umfangreichsten Fachtagungen für Ökologie im deutschsprachigen Raum. Seit 1972[1] veranstaltet die GfÖ jährlich diese fünftägige Tagungen in verschiedenen Universitäten in Deutschland. Ein Tag wird für ökologische Exkursionen ins Umland genutzt. Die Konferenzen stehen unter einem Tagungsmotto, das aktuelle Diskurse in der naturwissenschaftlich-ökologischen Forschung widerspiegelt. Schwerpunkte liegen auf der terrestrischen Ökologie inklusive Limnologie. Die größte Tagung fand mit über 1000 Teilnehmenden 2023 in Leipzig statt.[2]

Die Gesellschaft ist Mitglied im Deutschen Nationalkomitee Biologie, des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBiO), des Dachverbandes Agrarforschung (DAF), der Europäischen Ökologischen Föderation (EEF) und der Internationalen Gesellschaft für Ökologie (INTECOL).

Die Gesellschaft für Ökologie gibt seit 2000 die internationale Fachzeitschrift Basic and Applied Ecology (Elsevier) heraus. Informationen für Mitglieder werden in den zweimal jährlich erscheinenden Nachrichten der GfÖ verbreitet. Die Publikation Verhandlungen der Gesellschaft für Ökologie (ISSN 0171-1113) boten 1972 bis 2000 Artikel oder Kurzfassungen der Vorträge und Poster der Jahrestagungen. Ein langjähriger Herausgeber war Jörg Pfadenhauer (1987–2000).

Viele Aktivitäten der GfÖ werden durch Arbeitskreise getragen. Diese Arbeitskreise spiegeln das weite Spektrum ökologischer Themen innerhalb der GfÖ wider: Die Arbeitskreise wie Populationsbiologie der Pflanzen oder Makroökologie veranstalten zusätzlich eigene kürzere Fachtagungen.

Die Gesellschaft wurde 1970 in Gießen von 18 Ökologinnen und Ökologen als Arbeitsgemeinschaft für Ökologie gegründet.[3] Darunter befanden sich Heinz Ellenberg, Wolfgang Haber, Lore Steubing, Heinrich Walter und Otti Wilmanns. 1972 lud die erste Präsidentin, Lore Steubing, zur ersten Tagung an ihre Universität in Gießen.[1] 1973 wurde die AG als Gesellschaft für Ökologie im Vereinsregister aufgenommen[3]. Anfang der 2000er wurde die Gesellschaft international ausgerichtet und die englischsprachige Fachzeitschrift Basic and Applied Ecology etabliert sowie die Fachtagungen auf Englisch umgestellt.[4]

Gründungsmitglieder
Name Universität/Institut
Reinhard Bornkamm (†) Berlin
Heinz Ellenberg (†) Göttingen
Herr Ernst
Gisbert Große-Brauckmann (†) Darmstadt
Wolfgang Haber München-Freising
Hans-Dieter Knapp Halle
Karl-Heinz Kreeb
Herr Kunze
Walter Larcher Innsbruck
Wilhelm Lötschert (†) Frankfurt
Herr Meyer
Hans Jürgen Overbeck (†) Max-Planck-Institut für Limnologie, Plön, Schleswig-Holstein
Karl-Friedrich Schreiber (†) Münster
Lore Steubing (†) Gießen
Heinrich Walter (†) Stuttgart-Hohenheim
Otti Wilmanns (†) Freiburg
Herr Winkler
Georg Vieweg

Präsidenten der Gesellschaft für Ökologie waren vor Christian Ammer (seit 2019), Lore Steubing (1970–1972), Paul Müller (1972–1976), Karl-Friedrich Schreiber (1976–1979), Wolfgang Haber (1979–1990), Wilhelm Kuttler (1993–1996), Robert Guderian (1997–1999), Jörg Pfadenhauer (2000–2005) und Volkmar Wolters (2005–2019).[4]

GfÖ-Ehrenmedaille

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Auszeichnung geht an Personen mit einem herausragenden Beitrag zur wissenschaftlichen Ökologie.

Jahr Name Ort der Universität
2024 Christian Körner Basel, CH
2023 Sandra Lavorel Grenoble, F
2022 Nina Buchmann Zürich, CH
2021 Teja Tscharntke Göttingen, D
2020 Bernhard Schmid Zürich, CH

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Steubing, Lore: Vorwort. (PDF) In: Verhandlungen der Gesellschaft für Ökologie. Gesellschaft für Ökologie, 1972, S. 3–4, abgerufen am 28. Dezember 2023.
  2. Christian Ammer: Editorial des Präsidenten. In: Gesellschaft für Ökologie (Hrsg.): Nachrichten der Gesellschaft für Ökologie. Band 53, Nr. 2, Dezember 2023, S. 1–2.
  3. a b Volkmar Wolters: Werden wir 40? In: Gesellschaft für Ökologie (Hrsg.): Nachrichten der Gesellschaft für Ökologie. Band 39, Nr. 2, 2009, S. 1 (gfoe.org [PDF; abgerufen am 28. Dezember 2023]).
  4. a b Alexandra-Maria Klein, Teja Tscharntke, Christian Ammer: Eine Ära geht zu Ende. In: Nachrichten der Gesellschaft für Ökologie. Band 49, Nr. 2, 2019, S. 1–2 (gfoe.org [PDF; abgerufen am 28. Dezember 2023]).