Getsemani
Getsemani (auch Gethsemani und Gethsemane) (von hebräisch גת שמנים Gat-Schmanim – Ölpresse) ist ein Ort, in dem nach dem Matthäus-, Markus- und dem Lukasevangelium Jesus Christus in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete, ehe er von Judas Iskariot verraten und von Abgesandten des Hohepriesters verhaftet wurde (vgl. Mt 26,36–56 EU; Mk 14,32–52 EU, Lk 22,39–46 EU).
Beschreibung
Getsemani befindet sich am Fuß des Ölbergs in Jerusalem. Bei dem Garten befindet sich die Kirche aller Nationen, auch bekannt als Kirche der Nationen und Todesangstbasilika.
Schon in biblischen Zeiten war das Areal mit Olivenbäumen bepflanzt. Der Garten Getsemani war bei den frühen Christen ein beliebtes Ziel. Im Jahr 333 wurde er von dem Pilger von Bordeaux besucht.
Getsemani in der Kunst
Eine Ölberggruppe stellt figürlich die biblische Szene dar, wie Jesus zusammen mit seinen Jüngern in der Nacht vor seiner Kreuzigung im Garten Gethsemane betet.
Der Stich Gethsemane von Albrecht Dürer stellt die biblische Szene dar.[1]
Getsemani in der Literatur
Die in den Evangelien überlieferten Ereignisse im Garten Getsemani erhielten unter anderem im 19. Jahrhundert Eingang in die Literatur. Annette von Droste-Hülshoff thematisiert Jesu Ringen mit seinem Schicksal in ihrer nach dem Garten benannten Ballade, ebenso – eindringlicher – Richard Dehmel. In Detlev von Liliencrons Ballade Legende wird die Einsamkeit Christi vor dem Verrat des Judas Iskariot verarbeitet. Rudyard Kipling behandelt das Thema in seinem Gedicht Gethsemane (1914–1918) im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg.
Literatur
- Immanuel Benzinger: Gethsemane. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII,1, Stuttgart 1910, Sp. 1335 f.
Weblinks
- Der Garten Gethsemane, Text und Bilder auf theologische-links.de
- Synoptischer Vergleich und Wirkungsgeschichte des Bibeltextes: Jesus in Gethsemani (PDF-Datei; 2,99 MB)
- Gethsemane: Garten und Kirche am Ölberg - Reportage mit Bilder
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Josef Lux: Dürer als Künstler und Mensch (= Saat und Ernte #7), Verlag Katholische Bücherstube, Nürnberg 1928, S. 31 (Link zum Bild)
Koordinaten: 31° 46′ 45,8″ N, 35° 14′ 24,7″ O