Gletscher-Fingerkraut

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. September 2016 um 13:35 Uhr durch JamesP (Diskussion | Beiträge) (fixed typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gletscher-Fingerkraut

Gletscher-Fingerkraut (Potentilla frigida)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Fingerkräuter (Potentilla)
Art: Gletscher-Fingerkraut
Wissenschaftlicher Name
Potentilla frigida
Vill.

Das Gletscher-Fingerkraut (Potentilla frigida) ist eine Pflanzenart in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Merkmale

Das Gletscher-Fingerkraut ist eine Halbrosettenstaude. Die Pflanze ist graugrün und seidig glänzend. Zwischen den langen, leicht abstehenden und grauen Haaren sitzen gelbliche Drüsen. Der Wurzelstock ist mit rotbraunen Blattresten bedeckt. Der Stängel ist 5 bis 10 Zentimeter hoch, aufrecht, aufsteigend, ziemlich dick, 1- bis 3-blättrig und 1- bis 3-blütig (selten bis 5-blütig). Die Grundblätter sind dreizählig und kurz oder lang gestielt. Die Nebenblätter sind häutig, breit und rotbraun. Das oberste Stängelblatt ist oft einfach. Die Blüten öffnen sich lediglich halb. Die Kelchblätter ist ungefähr 5 Millimeter lang, oft rötlich überlaufen und zottig. Der Außenkelch ist oftmals deutlich kürzer. Die Kronblätter sind meist kürzer als der Kelch und gelb gefärbt. Die 20 Staubfäden sind sehr kurz.

Die Blütezeit reicht von Juli bis August.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[1]

Gletscher-Fingerkraut (Potentilla frigida)

Vorkommen

Das Gletscher-Fingerkraut kommt in den Pyrenäen und in den Alpen von Dauphiné bis in die Steiermark vor. In Deutschland fehlt die Art. Es wächst auf kalkarmen, trockenen Felshängen und Bergwiesen in Höhenlagen von über 2500 bis 3100 Metern Meereshöhe. Die Art gilt als nicht häufig.

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa

Das Gletscher-Fingerkraut braucht kalk- und nährstoffarmen, trockenen und steinigen Untergrund in alpinem Klima.

Es besiedelt dort windausgesetzte Steilhänge und Grate, seltener trockene, lückig bewachsene und kurzrasige Felshänge und Bergwiesen. Es ist eine Caricetalia curvulae-Ordnungscharakterart.[1]

In den nördlichen Kalkalpen fehlt es wohl überall; in den südlichen Ketten der Zentralalpen ist es selten; in den nördlichen Zentralalpen fehlt es gebietsweise und es kommt dort sehr selten vor; in den Südalpen findet man es nur auf kalkfreiem oder auf entkalktem Untergrund, auch hier ist es selten.

Da Gletscher-Fingerkraut gedeiht besonders an Stellen, die im Winter schneefrei bleiben.

Literatur

  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996, ISBN 3-576-10558-1.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 2, ISBN 3- 440-08048-X

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 540.

Weblinks

Commons: Gletscher-Fingerkraut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien