Gottfried Langenstein

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Gottfried Langenstein (* 15. März 1954 in München) ist ein deutscher Rundfunkmanager und übt die Funktion des Direktors Europäische Satellitenprogramme beim ZDF aus. Er ist außerdem Vorsitzender der Geschäftsleitung von 3sat und Vizepräsident von ARTE.

Leben

Gottfried Langenstein wuchs in einer Familie mit sechs Kindern am Starnberger See auf. Er studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Philosophie, Psychologie und Politikwissenschaften. Seine Promotion über Die Morphologie des schizophrenen Traums schloss er in Paris mit Forschungen zur Schizophrenie am Hôpital Sainte Anne ab.

Bereits während des Studiums war Langenstein in den Bereichen Medien und Kultur tätig und arbeitete dabei für den Hessischen Rundfunk und den Westdeutschen Rundfunk in Filmprojekten mit.

Nach seiner Promotion begann Langenstein seine Karriere beim ZDF, wo er bis heute beschäftigt ist. Zunächst war er in der Hauptabteilung Internationale Angelegenheiten tätig und stieß eine Reihe von Koproduktionen mit Frankreich, Spanien und Italien an. Darüber hinaus übte er die Funktionen des Leiters der Festivalkommission des ZDF und des Online-Beauftragten des Senders aus.

Langenstein wirkte von 1998 bis 2000 als stellvertretender Vorsitzender des Fernsehausschusses der Europäischen Rundfunkunion (EBU), dem Verband der öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstalter in Europa. 1989 vertrat er Deutschland bei den ersten Assises Européennes de l’Audiovisuel von François Mitterrand in Paris. Dieser Kongress schuf die Basis für das erste europäische Förderprogramm für den audiovisuellen Bereich (MEDIA-Programm), das bis heute erfolgreich läuft sowie die EU-Fernsehrichtlinie „Fernsehen ohne Grenzen“, die derzeit überarbeitet wird.

Im Jahr 2000 wurde Langenstein Direktor Europäische Satellitenprogramme (ESP) des ZDF. Zur Direktion ESP gehörte damals die Koordination der Partnersender 3sat und ARTE sowie die Verantwortung über die ZDF-eigenen Spartenkanäle ZDFtheaterkanal, ZDFdokukanal und ZDFinfokanal.

Darüber hinaus übernahm er den Vorsitz der Geschäftsführung von 3sat und wurde im Jahr 2003 Vizepräsident von ARTE. Zum 1. Januar 2007 löste Langenstein seinen Vorgänger Jérome Clément als Senderpräsident ab. Turnusgemäß übernahm zum 1. Januar 2011 mit Véronique Cayla wieder die französische Seite die ARTE-Führung und Langenstein wurde wieder Vizepräsident.

2002 bewarb sich Langenstein um die Nachfolge von Dieter Stolte als Intendant des ZDF, unterlag jedoch Markus Schächter. 2006 wurde er zudem als Kandidat für die Intendanz des WDR gehandelt.

Im Zuge des strukturellen Umbaus plant das ZDF die Einrichtung von Plattformredaktionen, die für alle vom ZDF verantworteten Sendungen die Programmerstellung leisten sollen. Ab 2017 sollen mit Fertigstellung eines neuen Redaktionsgebäudes in diese auch die Redaktionen von 3sat eingegliedert werden. Die Aufgaben der Direktion ESP gehen zum gleichen Datum auf die beiden programmbildenden Direktionen über, denen die Plattformredaktionen zugeordnet sein werden. Der Umbau wird von einem Lenkungsausschuss geplant, dem Langenstein vorsitzt. 2017 endet sein gegenwärtiger Vertrag mit dem ZDF.[1]

Langenstein ist "Persönlich Förderndes Mitglied" der Max-Planck-Gesellschaft[2], Mitglied des Aufsichtsrates der MFG Baden-Württemberg, Mitglied des Kuratoriums Museumsinsel Berlin und des Board of Patrons der Berliner Festspiele. Langenstein lebt in Wiesbaden.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Reorganisation beim ZDF: Neue Plattformredaktionen. In: Funkkorrespondenz vom 20. Dezember 2013
  2. siehe Liste der Persönlich Fördernden Mitglieder unter http://www.mpg.de/787868/Persoenlich_Foerdernde_Mitglieder_MPG.pdf